HAYNSBURG
Haynsburg ist überall...
Ein kleiner Durchgangsbahnhof für Haupt-, Neben- oder Schmalspurbahnen in jeder Spurweite
Egal wie Sie das Hainsburg oder Haynsburg schreiben möchten und in welcher Spurweite Sie den Bahnhof auf Ihrer Anlage integrieren möchten. Er bietet sich auf alle Fälle als Durchgangs-, End-, Überhol- und Kreuzungsbahnhof auf der Anlage an. Da hier auch auf Grund der besonderen Betrieblichen Situation umfangreiche interessante Modellbahn Aktionen durchgeführt werden können, die keine Lange Weile bringen.
Das Original ein Durchgangsbahnhof an der Hauptstrecke Zeitz - Probstzella heute Leipzig - Gera - Saalfeld. Bis nach 1945 war die Strecke zweigleisig, seit dieser Zeit wartet der Wiederaufbau des zweiten Gleises. Bis 1990 besonders ein Kreuzungsbahnhof im Güterverkehr als vorgelagerter Bahnhof von Zeitz. Da Kreuzungs- und Überholmöglichkeiten mit einem Gleis genauso wie im Nachbarbahnhof Wetterzeube Richtung Gera recht bescheiden waren. Nächste Möglichkeit Crossen / Elster oder Zeitz doch diese Bahnhöfe waren auf Grund der eingleisigen Strecken und des hohen Güterzugaufkommens bis an ihre Grenze belastet. In Crossen mündete die Strecke aus Göschwitz / Jena / Porstendorf ein, von Gera führten Verkehrsströme aus Saalfeld, dem Vogtland und Sächsischen Industriegebieten über die Strecke und in Zweitz verzweigten sich sieben Richtungen im Bahnknoten (von Camburg / Osterfeld, Naumburg, Weißenfels, Großkorbetha, Gera, Leipzig, Altenburg) Verkehrliche Auswirkungen hatten noch die Strecke Borna - Groitzsch in Pegau von Leipzig einmündend und die einmündenden Strecken aus Gaschwitz und Ronneburg die über Meuselwitz über die Strecke Altenburg- Zeitz führten. Ebenfalls der Kohleabbau im Raum Profen / Deuben und die Chemieindustrie in Leuna / Buna / Tröglitz sowie Rositz um nur die Wichtigsten zu nennen sorgten rund um Zeitz für umfangreichen Güterzugverkehr. Hinzu kamen noch zahlreiche Schicht- und Arbeiterzüge die in den Stoßzeiten pünktlichst über die Strecken rollen mußten sorgten manchmal für Schweißausbrüche beim Stellwerkspersonal, nicht nur hier.
Die Strecke war einfach von 1945 bis 1991 völlig überlastet um es kurz und bündig zu benennen. Nach 1991 wurde die Strecke noch als Umleitungsstrecke für IC und Fernverkehrszüge der "Saalbahn" Leipzig - Jena - Saalfeld genutzt, mit der Inbetriebnahme des kompletten Betriebes der "Saalbahn" kam eine allmähliche Degration der einstigen Hauptbahn. Stundentakt in jeder Richtung, ca. 2-3 Güterzüge nach Gera, Großebersdorf bzw. Großkorbetha sonst gähnende Leere. Somit begann auch der allmähliche Rückbau von Gleisanlagen und Anlagen. Bis ca. 2010 war hier ein bescheidener Verkehr abgewickelt, der auch zum Teil Nebenbahnähnlichen Charakter trug. Inzwischen erlebt der Abschnitt Zeitz - Gera wieder eine "kleine Ranaisance". Zahlreiche Güterzüge von Leipzig, Gera, Großkorbetha, Großebersdorf, Wünschendorf, Bad Köstritz werden hier über die Strecke geführt. Durch den Stundentakt der Erfurter Bahn bzw. vorher der DB Regio AG werden die Kreuzungsbahnhöfe Haynsburg und Wetterzeube täglich mehrfach für betriebliche Kreuzungen oder Überholungen genutzt.
Die Inspiration im Modell ???
Kurze Ausführung zu Betrieb und Verkehr
"Weniger ist oftmals mehr...", nicht nur deshalb. Es gibt kleine Schmanker`l auf dem Bahnhof die einen hochinteressanten Betrieb mit sich bringen und die oft auch das ganze Wissen und Können eines Modellbahn Fahrdienstleiters fordern. Gehen wir von der heutigen Variante aus der eingleisigen Hauptbahn. Gehen wir in die Epoche III in der der Güterverkehr noch vorherrschte. Seit den 70er Jahren wurde die Güterabfertigung mit Ladestrasse nicht mehr bedient. Wer es möchte geht in der IV natürlich auch. Der Bahnhof befindet sich an km 50,6 der Strecke in nördlicher Richtung Zeitz und südlich der zweigleisige Kreuzungsbahnhof Wetterzeube. Hinter Wetterzeube befindet sich die Direktionsgrenze Halle zu Erfurt. Wetterzeube zählt ca. 550 Einwohner mit umliegenden Eingemeindungen. Am Bahnhof wohnen nach Schätzung ca. 130 Einwohner, was auch auf bescheidenen Reiseverkehr zurückführt. So das auch der Halt seit Betriebsübernahme der Erfurter Bahn vom Land Sachsen Anhalt abbestellt wurde. Haynsburg wird heute mit Linien- und Rufbussen bedient ab Zeitz der nächstgelegenen Kreisstadt. Die Annahme ist eher bescheiden außer paar Schüller oder "Omis" ist hier wenig Verkehr zu verzeichnen. Der Bahnhof war bis in die 60er Jahre mit einem Fahrdienstleiter und einem Verkehrseisenbahner besetzt. Weiterhin befand sich Richtung Zeitz am Bahnhofsende eine Wärterbediente Schranke die in den 1978 er Jahren durch eine DR Halbschranke ersetzt wurde. Für den Betrieb war der Fahrdienstleiter "Herr der Züge", der in den Abendstunden sowie Samstag, Sonntag, Feiertags auch den Fahrkartenverkauf mit übernahm und Reisegepäck- Expressgut behandelte. Der Verkehrseisenbahner übernahm in der Tageszeit Verkauf der Fahrkarten, Gepäck, Auskunft und erledigte die Aufgaben im Güterwagendienst, also Güterabfertigung und Ladestrasse. Bedient wurden diese mit Nahgüterzügen zwischen Gera - Zeitz - Gera mittels Zugführer und Rangierschaffner. Zuglok war meist eine BR 57, BR 58 der Bahnbetriebswerke Gera bzw. Zeitz. Später kamen auch 52er und 44er hinzu. Doch da wurde der Örtliche Güterverkehr in Haynsburg schon fast eingestellt. In den Anfangszeiten kam auch eine DR V 100 oder V 60 zum Einsatz als Ersatz. Um vorerst einen kurzen Überblick zu gewährleisten. Später war alles was die DR an Dieselfahrzeugen besaß hier im Einsatz.
Drei Gleise - Zwei Bahnübergänge - kurze Bahnsteige - viel Verkehr und Güterzüge ohne Ende !!!
Sagt schon in kurzen Stichworten Alles über einen umfangreichen Betrieb.
Gleisplan - Skizze des Bahnhof Haynsburg zur Umsetzung im Modell
Mitten durch den Bahnhof bei Km 50,6 führt auch heute noch ein Bahnübergang der sich als eine betriebliche Herausforderung darstellt. Besonders die Längen der Güterzüge sind maßgebend. Auch Eil- und D-Züge aus DR Zeiten waren bis in die 90er von Bedeutung.
Mit steigender Rationalisierung auch bei der DR ab den 70er Jahren wurde der Bahnhof modernisiert. In diesem Bereich war die Rbd Halle Vorreiter zumal auch Bevorzugt, auf Grund der erheblichen Verkehrsleistungen des Direktionsbezirkes. Modernisierung bedeutete die Durchlassfähigkeit und Zugfolge zu erhöhen.
Für Haynsburg bedeutete das:
- Bau eines DR Gleisbildstellwerkes und Einsatz von DR
Lichtsignaltechnik
- Ausstattung der Handbedienten Schranke im Bahnhof mit
Motorantrieb
- Wegfall des Schrankenpostens Richtung Zeitz durch Ersatz
einer Halbschrankenanlage DR ebenso des
Schrankenpostens Schleckweda in Richtung Wetterzeube
- Schliessung weiterer Schranken- und Wegposten Richtung
Zeitz in der Ortslage Schkauditz und Kleinosida
- Modernisierung des Bahnüberganges im Stadtgebiet Zeitz auf
Höhe des Gleisanschlußes der Zeitzer Zuckerwerke
Die Wirtschaftliche Bedeutung des Bahnhofes -
Haynsburg ein Tourismusgebiet
Unsere Urväter hatten irgendwo auch immer den richtigen Riecher für die Umsetzung ihrer Pläne und Ideen. Was sie machten hatte oft Sinn und Verstand. Die Errichtung des Bahnhofes Haynsburg stand mit der Planung der Linie bereits fest. Der Ort selbst befindet sich in 240 Metern Höhhe auf einer Erhebung östlich vom Bahnhof. Der Weg vom Bahnhof zum Ort beträgt ca. 3 km. Beim Bau des Bahnhofes wurde nur die Restauration am Bahnhof errichtet. Weitere Häuser in westlicher Richtung kamen in den 30er und 40er Jahren oberhalb des Bahnhofes Gleis 2 hinzu. Da unmittelbar parallel zur Bahnlinie die Weiße Elster verläuft befanden sich direkt am Bahnhof und in weiteren Richtungen zahlreiche Wassermühlen. Da das Gebiet fast ausschließlich von Landwirtschaft geprägt war, waren es hauptsächlich alle möglichen Güter aus der Landwirtschaft die am Bahnhof Be- oder entladen wurden. Kohle war selten, dafür Torf als Brennstoff. Auch zahlreiche Wanderwege, Kahnfahrten auf der Weißen Elster und die Haynsburg waren attraktive Ausflugsziele für Besucher aus der Stadt. Da Haynsburg nach 1900 einen sehr hohen Erholwert besaß wurde hier die "Zeitzer" oder "Haynsburger Schweiz" geprägt was den Tourismus und Fremdenverkehr in bedeutenden Maße wachsen lies. Neben Gast- und Logierhäusern gab es renomierte Hotels in der "Schweiz". Somit profitierte Eisenbahn und Regionale Wirtschaft gleichermaßen vom Bahnbau und der Weitsicht.
So führte auch oberhalb von Gleis 1 ein Weg von Haynsburg nach Droyßig zum Ort zu Restaurationen und zum Schloß, was sich positiv auswirkte das Haynsburg über die Saalfelder Linie mit dem Zug zu erreichen war und Droyßig mit dem Zug der Linie Zeitz - Osterfeld - Camburg. Was ohne weitere Worte durchaus zu einigem Konkurrenzdenken führte aber auch gegenseitigen Profit mit Rundreisen und kombinierten Wanderungen zwischen den Orten führte. Aufgesucht wurden die Orte nicht nur von der Zeitzer Stadtbevölkerung auch Gäste aus Leipzig, Naumburg, Weißenfels, Gera sorgten für wirtschaftlichen Aufschwung. Auch "richtig Fremde" aus fernen Städten und Ortschaften besuchten die zauberhaften Hotelbauten der "Haynsburger Schweiz".
Aber auch die Nachbargemeinde mit den lustigen Ortsnamen Schleckweda und Katzenobersdorf profitierten vom Tourismus der "Haynsburger Schweiz" und vom Bahnverkehr.
Der Fahrzeugeinsatz in der Epoche IV der DR
In der Hauptsache geht es nicht um die Eil- und Schnellzüge die hier durchfuhren sondern um die Züge die hier hielten. Durchschnittlich alle 2 Stunden hielt hier ein Personenzug. Die Züge liefen zwischen Leipzig Hbf - Gera Hbf und Saalfeld.
Personenzüge in den 80er Jahren -
Lokomotiven und Bahnbetriebswerke
Leipzig - Gera - Saalfeld
Zugnummer | Laufweg | Lokbaureihe | Bahnbetriebswerk |
P 8007 | Zeitz - Gera | BR 118 B`B | Zeitz |
P 8011 | Zeitz - Saalfeld | BR 118 B`B | Zeitz |
P 3041 | Leipzig - Gera | BR 118 C`C | Lei-Süd |
P 3021 Sa + S | Lei-Ziegenrück | BR 118 C`C | Lei-Süd |
D 403 | Leipzig-Nürnberg | BR 118 C`C | Lei-Süd |
E 803 | Leipzig-Saalfeld | BR 119 | Gera |
P 7087 | Zeitz-Gera | BR 110 | Zeitz |
P 3023 | Leipzig-Saalfeld | BR 119 | Saalfeld |
P 3025 | Leipzig-Saalfeld | BR 119 | Saalfeld |
P 3017 | Deuben b. Z. -Gera | BR 118 B`B | Zeitz |
E 805 | Leipzig-Sonneberg | BR 119 | Saalfeld |
E 807 | Leipzig-Saalfeld | BR 119 | Probstzella |
Ex 107 | Berlin-Gera | BR 132 | Lei-Süd |
P 7093 | Zeitz - Krossen | BR 110 | Zeitz |
P 3037 | Leipzig-Saalfeld | BR 114 | Saalfeld |
D 1007 | Berlin - Gera | BR 119 | Gera |
P 3019 | Deuben b.Z.-Gera | BR 110 | Gera |
P 3035 | Leipzig-Gera | BR 118 C`C | Lei-Süd |
E 809 | Leipzig-Gera | BR 119 | Gera |
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Saalfeld - Gera - Leipzig
Zugnummer | Laufweg | Lokbaureihe | Bahnbetriebswerk |
P 3040 | Gera-Leipzig | BR 118 C`C | Lei-Süd |
P 3042 | Gera-Leipzig | BR 119 | Gera |
Ex 100 | Gera-Berlin | BR 132 | Lei-Süd |
D 1000 | Gera-Berlin | BR 119 | Gera |
P 3020 | Saalfeld-Leipzig | BR 119 | Saalfeld |
E 800 | Saalfeld-Leipzig | BR 119 | Gera |
E 802 | Sonneberg-Leipzig | BR 119 | Saalfeld |
P 3046 | Gera-Leipzig | BR 119 | Gera |
P 3034 | Saalfeld-Lei Leutzsch | BR 118 B`B | Zeitz |
D 402 | Nürnberg-Leipzig | BR 119 | Probstzella |
P 7084 / 6094 | Gera-Lei Leutzsch | BR 119 | Gera |
P 3036 | Saalfeld- L Leutzsch | BR 114 | Saalfeld |
E 806 / D 718 | Saalfeld-Binz | BR 118 C`C | Lei-Süd |
P 3026 Sa+S | Ziegenrück-Leipzig | BR 118 C`C | Lei-Süd |
E 808 | Gera-Leipzig | BR 118 | Lei-Süd |
P 3028 | Saalfeld-Leipzig | BR 119 | Gera |
P 3018 | Gera-Weißenfels | BR 110 | Zeitz |
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Im Güterzugdienst war das Angebot noch vielfältiger und umfangreicher
Laufweg | Lokbaureihe | Bahnbetriebswerk |
Bad Brambach - Zeitz - Weißenfels | BR 120 | Greiz Greiz - Zeitz |
Zwickau - Profen | BR 120 | Gera Zwickau - Profen |
Üg Zeitz - Krossen | BR 120 / BR 118 B`B | Zeitz |
Dg Lei-Waren - Saalfeld | BR 120 | Lei-Waren |
Kohle Profen - Saalfeld | BR 120 | Zeitz |
Leerzug Saalfeld-Profen | BR 132 | Saalfeld |
Ng Zeitz - Gera | BR 118 B`B | Zeitz |
Ng Gera-Zeitz | BR 119 | Gera |
Dg Tröglitz - Großebersdorf | BR 120 | Zeitz |
Dg Neukieritzsch - Saalfeld | BR 132 | Saalfeld Zeitz - Saalfeld |
Dg Großkorbetha - CSD | BR 131 | Weißenfels Großkorbetha-Gera |
Dg CSD - Karsdorf "Zwiebelzug" | BR 119 / vorher BR 41 | Göschwitz Gera - Naumburg |
Dg Karsdorf - CSD | BR 131 | Naumburg Karsdorf-Gera |
Dg Weißenfels - K.-M.-Stadt Hilbersdorf | BR 131 | Weißenfels Weißenfels-Gera |
Dg Gera - Leuna | BR 120 | Gera Gera - Weißenfels |
Dg L-Waren - Gera Süd | BR 120 | Lei-Waren und Gera |
Dg Tröglitz - Könitz Kesselwagenzug Tanklager | BR 120 | Zeitz Tröglitz - Könitz |
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Der Einsatz von Dampflokomotiven in der
Epoche III und IV der DR
Oben aufgeführte Diesellok Planeinsätze können natürlich auch mit Dampf gefahren werden. Im Laufe der Jahre findet sich auf jeder Anlage oft eine beachtliche Sammlung. Interessant zu Zeiten der Epoche III war der Einsatz von Preußischen und Sächsischen Maschinen im Mischbetrieb gerade auf dem Streckenabschnitt Gera - Zeitz.
Einsatz vor Schnell-, Eil-, und Personenzügen
Real ist der Einsatz der
BR 75 DR Ep.III (sächs. Bauart)
BR 38 DR Ep.III (sächs. Rollwagen)
BR 38 DR Ep.III (pr. P 8)
BR 78 DR Ep.III
BR 03 DR Altbau und Reko Bw Leipzig - West
BR 01 DR Altbau und Reko Bw Saalfeld
BR 65/10 DR Bw Gera
BR 39 DR (pr. P 10) Bw Saalfeld bis Ende der 60er Jahre Einsatz
BR 22 DR gleichwertiger Einsatz wie P 10
Saalfeld - Gera - Leipzig
Saalfeld - Gera - Zeitz - Weißenfels - Halle
Einsatz im Güterverkehr
BR 55 und BR 56 DR bis in die 60er Jahre Bw Zeitz, Gera,
Lei-Waren
BR 57 DR bis in die 60er Jahre Bw Zeitz, Gera, Saalfeld,
Lei-Waren
BR 58 DR Altbau und Rekolok Bw Zeitz, Gera, Saalfeld
BR 52 Altbau und Rekolok Bw Zeitz, Altenburg
BR 44 DR Kohle und Ölfeuerung Bw Saalfeld, Gera, Zeitz, Weißenfels, Lei-Waren
BR 50 DR Rekolok Kohlefeuerung Bw Werdau sporadisch bis Zeitz und Profen
Wageneinsatz auf der Strecke
Personenzüge der Epoche III der DR waren von Preußischen und Sächsischen Wagenbauformen geprägt. Meist Abteilwagen die bis ca. 1970 hier vorherrschten.
Als Nachfolgegeneration ab Anfang der 70er der zwei- und dreiachsige DR Rekowagen in allen Bauformen und Varianten bis in die 90er Jahre. Beheimatung im Bww Leipzig-Hbf, Bww Zeitz, Bww Saalfeld Was Gera.
Ab Ende der 70er war der vierachsige Rekowagen im Haupteinsatz hier dominierte der Einsatz der Wagen des Bww Saalfeld. In Abweichungen und Wochenendeinsätzen liefen Umläufe vom Bww Halle über Weißenfels, Zeitz bis Gera. Auch gemischte Wagengarnituren mit zwei, drei und vierachsigen DR Rekowagen waren im Einsatz.
Einsatz von DR Doppelstockzügen war sehr selten und nicht planmäßig. Ab 1982 war lediglich der E 808 / E 809 Gera-Zeitz-Leipzig aus vier DR Doppelstock Mittelwagen "Senftöpfe" gebildet. Ein Tagesumlauf für "Wismutzüge" der Abends ab Gera für den Eilzugumlauf genutzt wurde. Bei Wagenmangel oder Bauarbeiten waren durchaus auch abweichende Wagenumläufe an der Strecke anzutreffen.
Güterzüge waren der Haupterwerb der Strecke da die Strecke seit ihrer Inbetriebnahme zahlreiche Industriezentren Mitteldeutschlands, Sachsens, Bayerns, Böhmens und Thüringens verband. Führte doch die gesamte Strecke zu den Industriezentren der großen Deutschen Industriezweige.
Wagenumlauf der Güterzüge
Zeitz - Gera - Zwickau - Chemnitz
Leuna - Zeitz - Gera weiter Richtung Süden Vogtland, Thüringen, Bayern, Böhmen
Leipzig Waren - Gera Verteilung über Gera Hbf und Gera Süd in alle Richtungen
Rositz - Meuselwitz - Tröglitz - Zeitz Verteilung in alle Richtungen
Ganzzüge zwischen Leuna - Zeitz - Gera (Kesselwagen)
Kohleganzzüge von Meuselwitz - Profen - Deuben über Zeitz mit Verteilung in alle Richtungen
Zwickau - Gera - Zeitz Abfuhr der Zwickauer Steinkohle zur industriellen Weiterverwertung
Unterwellenborn - Zeitz Abfuhr von Stahl bzw. Zufuhr von Roh- und Zuschlagstoffen zur Stahlverarbeitung
Krossen (Elster) - Zeitz Stahlwerk Silbitz bei Krossen ebenso wie Unterwellenborn
Zufuhr von Zuckerrüben und Kartoffeln zur Zuckerfabrik Zeitz zur Gewinnung von Rohzucker und Kartoffelstärke Ganzzüge und Einzelwagen
Abfuhr aus Gebirgsregionen von Schotter, Steinmaterial und Holz für Baufirmen
Zahlreiche Wagenladungen von Obst der riesigen Obstplantagen im Raum Zeitz, Naumburg
Dominanz war der Transport von Kohle- und Chemiegütern in erster Linie.
Das Höhenprofil des Bahnhofes auch im Modell eine besondere Herausforderung
Nach zahlreichen großen Hochwasserereignissen der Weißen Elster vor 1900 wurden allmählich Ortschaften, Bahnanlagen, Strassen vor damals gewaltigen Katastrophen geschützt. Führten doch Bahn und Strasse fast ebenerdig neben der Weißen Elster her war die "jährliche Katastrophe" vorprogrammiert. So wurden nach 1910 mit dem Bahnhofsumbau in Zeitz auch an gefährlichen Stellen der Strecke Dämme errichtet besonders dort wo Hochwasser schnell zu befürchten waren. Erster Schutz war die Höher Errichtung der Bahnanlagen in Zeitz, da die Weiße Elster unmittelbar am Bahnhof vorbeifloss. Ebenso in Haynsburg wurde ein sanfter Damm errichtet um Gefahren abzuwenden. Die Bahnlinie und die Strasse führt durch einen weiträumigen Einschnitt der durch ländliche Flächen gekennzeichnet ist. Die Bebauung ist relativ spärlich somit läßt sich das Thema auch gut bei geringen Platzverhältnissen im Modell umsetzen. Auch Gedanken zu einem Kopfbahnhof an dem sich der Ort in einiger Entfernung zur Bahn befindet sind einen Gedanken wert.
In der Modellumsetzung bedeutet das die Gestaltung von vier bzw. fünf Absätzen und Hangabschnitten bei ebenerdiger Fluß-, Strassen- und Gleisführung mit einer Gesamthöhe vom Fluß in Richtung Wohnsiedlung von ca. 10 cm Höhenunterschied. Selbstverständlich kann der Hang auch niedriger angelegt werden. Ausgehend vom Maßstab 1:87. Die Geländeformation besteht aus braunen Erdmassen, die mit Geröll aus der Eiszeitformierung versetzt sind.
Der Bahnhof Haynsburg als Endbahnhof einer Normal- oder Schmalspurbahn
Der Titel der Seite lautet ja Haynsburg ist überalll...
Warum nicht nur neben dem Durchgangsbahnhof auch ein Endbahnhof einer Neben- oder Schmalspurbahn zumindest im Modell. Ein kleiner Bahnhof der nicht nur bei beengten Verhältnissen im Modell Verwendung findet, auch auf größeren Anlagen seine Daseinsberechtigung hat. Es muß nicht immer nur "Groß" sein. Auf dieser Strecke würden natürlich fast ausschließlich PmG Züge verkehren, da das Güter- und Reisendenaufkommen "ländlich - bescheiden" ist. Von Mo - Fr verkehren täglich vier Zugpaare davon ein Zugpaar als PmG. Am Samstag drei Zugpaare und an Sonn- und Feiertagen zwei Zugpaare. Somit ist schon eine bescheidene Fahrplangrundlage geschaffen. Im Sommerhalbjahre verkehren eingelegte Ganzzüge für die Landwirtschaft zum Abtransport von Getreide, Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben. Auf jedem Bahnhof der Modellstrecke werden Wagen beigestellt, so das ein Ganzzug entsteht. Im Modell bietet sich der Transport zu einer Großbrauerei oder Zuckerfabrik und zur Bevölkerungsversorgung einer Großstadt wie im Original an. Weiterhin verkehrt im Sommerfahrplan Mai bis September ein Zugpaar für Ausflügler und Touristen bis zum Endbahnhof Haynsburg. Als Hintergrundkulisse oder wenn es Platzverhältnisse zulassen kann hier wie in der Realität die "Haynsburg" eine alte Ritterburg auch auf der Anlage vorhanden sein. Wanderwege, Kahnfahrten und Biergärten mit Musik und Tanz geben durchaus berechtigten Anlass des Wochenendverkehres. Der Zug erreicht Haynsburg in den Vormittagsstunden und fährt am späten Nachmittag wieder zurück in die Stadt. Hier sieht natürlich der Dienstplan des Personales des Wochenendzuges vor das die Garnitur zwei bis drei Mal im Bahnhof rangiert werden muß um der Zuglok des Regelzuges das Umfahren ihres Zuges zu ermöglichen. So ist wieder nix mit Biergarten Ausflug für die Personale. Aber die Gastwirtin der Bahnhofs Schänke hat ein Herz für die Eisenbahner und bringt immer mal "ein Halbes" vorbei... Nach dem Motto vier Mann Personal macht mindestens vier Bier für jeden. Schließlich kennt die Lok den Weg in die Heimat. So waren sie die alten Geschichten auf der Nebenbahn.
Der bescheidene Gleisplan des Endbahnhofes Haynsburg mit drei Weichen und einem Einfahrtsignal. Zwei Bahnsteiggleise die Ladestrasse mit GA und aber der durch den Bahnhof führende Bahnübergang wie im Original mit Lokschuppen und kleinen Behandlungsanlagen Kohlebansen und Wasserkran. Sonst sind alle Anlagen unter den Sparsamkeitsrichtlinien des Preußischen Kleinbahngesetzes entstanden. Nicht nur Wald und Wiesen findet man rund um den Bahnhof auch die Obstplantage findet ihren Platz. In der Realität befinden sich auch heute noch zwischen Haynsburg und Zeitz einige Hopfenfelder die auf Höhe des Einfahrtsignales angelegt sein könnten um auch die Strecke optisch etwas zu kaschieren.
Fahrzeuge im Modell
Natürlich werden im Hauptbahnbetrieb auf der zweigleisigen Strecke bis 1945 und der eingleisigen Hauptbahn nach 1945 sämtliche Epochengerechte Fahrzeuge eingesetzt, dessen Einsatz oben beschrieben ist. In jeder Sammlung finden sich natürlich Unmengen von Fahrzeugen die dieses Thema ausschmücken. Auch moderne Fahrzeuge der Epoche V und VI finden sich im Modell. Ich möchte nochmals auf die Strecken- und Bahnhofsausführung zum Thema einer eingleisigen Nebenbahn, in dem Haynsburg der Endbahnhof sein könnte zurückgreifen. Es geht im Thema um Kleinserien und "schnucklige" kleine Maschinen, die gerade zu so einem Thema das Modellbahnherz höher schlagen lassen. Güterwageneinsatz ist oft der zweiachsige Wagen im Einsatz zu empfehlen. Reisezugwagen waren oft die Wagen die kurz vor der Ausmusterung standen und hier ihr "Gnadenbrot" verdienten oft noch mit Ofenheizung im Einsatz. Auch Holzklasse und zugige Fenster waren in jener Zeit nicht auszuschliessen.
Roco HO Wagenmodelle
Für den Einsatz der Reisezugwagen in HO empfehlen wir Roco Wagen die passend zum Thema sind. Kurze leichte Wagen mit Bühne oder geschlossen der DR für den bescheidenen Reiseverkehr. Auch der Behelfspersonenwagen fand bis in die 60er Jahre Einsatz auf solchen Strecken und wurde in gemischten Züge gefahren. So weichen diese Wagenbauarten auch etwas vom Standard ab.
Piko HO Wagenmodelle
Für die Freunde der Sächsischen Staatsbahn bietet Piko stilechte sächsische Personenwagen an, die passend zum Thema auf dieser Strecke eingesetzt werden können. Passende Maschinen wie die BR 38 oder BR 75 runden die Zugbildung ab.
Das A und O des Bahnhofes Haynsburg im Modell sind wunderschöne Gebäude- und Landschaftsmodelle
Gerade bei diesem Thema lassen sich auf engen Raum viele kleine Modelle der Zubehörhersteller platzieren, die etwas "Pep" auf die Anlage bringen und nicht "verstaubt" wirken und zum Teil schon 50 Jahre manche Anlage zieren und bis zum "Erbrechen" aufgestellt werden, so das sich immer wieder das "Kopierte Modellbahnbild" abzeichnet. Der Weg zu etwas Neuen gerade im Zubehör macht Lust auf Modellbahn. Das soll nicht "großkotzig" erscheinen, sondern auch neue Wege und Perspektiven zum Hobby Modellbahn aufzeigen.
Empfangsgebäude in HO
Bahngebäude passend zum Thema
Gebäude Rund um den Bahnhof
Die Anzahl der Gebäude um den Bahnhof ist überschaubar, so genügen einige wenige Gebäude wie beim Vorbild. So kommen gerade platzgeplagte Modellbahner bei diesem Thema auf ihre Kosten.
Vielleicht gab Ihnen der Ausflug zu dem kleinen idyllischen Durchgangsbahnhof Haynsburg an der Strecke Zeitz - Probstzella, heute Leipzig - Saalfeld einige Anregungen zum Nachbau, da sich dieses Thema relativ unproblematisch egal in welcher Form auf einer Anlage unterbringen lässt. Solche Bahnhöfe gab es zu hunderten an den Eisenbahnstrecken, doch ihre Existenz wird immer weniger. Aus diesem Grund wurde die Idee der Vorstellung eines solchen Modellbahnhofes geboren, der sich ja in verschiedenen Betriebsformen umsetzen läßt und auch für Anfänger keine große Herausforderung darstellt. Wir wünschen hierzu gutes Gelingen.