Kleine aber Fein , kein Verzicht auf Modellbahn...
Die Zeiten ändern sich auch in der Modelleisenbahn Gestaltung.
Mittlerweile sind uns Modellbahnfreunde in Europa bereits schon "zwei Schritte" voraus. Hier geht es nicht mehr um das Thema Riesen Modellbahnanlage oder Lebenswerk Modellbahnanlage. Hier geht es um kleine handliche und praktische Modellbahnformationen im Dioramen bzw. Kleinformat. Es gibt keine Einwände zu Großanlagen, jeder nach seinen Möglichkeiten. Aber der Trend entwickelt sich in das Detail, egal welche Spurweite. Bevorzugt werden hier N, TT, HOm, HOe, HOf. Neben HO oder Spur 0.
Betreffend auch auf Grund der bestehenden Wohnraumsituation und der zu erwartenden Einkommens- und Rentenverhältnisse kann man durchaus kleine feine Anlagen gestalten. Der tiefere Sinn liegt im Detail und der feinen Ausgestaltung dieser Anlagen. So kann mit einem bescheidenen Zugverkehr auch richtig Betrieb gemacht werden. Individuelle Gebäude und Landschaften, Basteln, Gestalten, Patinieren tragen hier zu einer längeren Beschäftigung in der Bauphase der Modellbahn bei. Und ehrlich gesagt, das Einkommens- und zukünftige Renten Niveau trägt nicht mehr dazu bei sich riesige Anlagen anzuschaffen. Was zählt ist der Spaß, jeder nach seinen Möglichkeiten.
Geplant werden Dioramen Baukästen in handlicher Größe, die sich problemlos transportieren und als Modulstrecke zusammenstellen lassen. Auch Module mehrerer Modellbahnfreunde können bei Ausstellungen zusammen gelegt werden bzw. auch werden sie miteinander kombiniert. Ein weiterer Vorteil, Modulkästen lassen sich in der Wohnung problemlos unterbringen und stapeln. So in einer Regalform z.B. 5 Kästen übereinander.
Gedanliche Maße der Modulkästen wären in der Länge maximal 1,00 Meter in der Tiefe maximal 0,50 Meter. Die Höhe kann je nach Gebäude, Landschaftsform oder unterirdischen Abstellanlagen variieren. In der Regel 0,30 Meter. Berge oder hohe Gebäude z.B. Kirchen können auch abgenommen werden.
Gearbeitet wird an den jeweiligen Enden mit Kopfbahnhöfen, verdeckten Anlagenenden z.B. mit Einfahrt in ein Waldstück. Bei kleineren Spurweiten können problemlos Wendeschleifen integriert werden so z.B. N oder HO Schmalspurbahnen mit ca. 50 bis 70 cm Wenderadius.
Für den Einbau und die Lagerhaltung eignen sich Steckregalsysteme.
Vorteil der Metall Steckregale ihre Höhe kann variiert werden und die Auflagen der Regalhalterungen haben unterschiedlich lange Ausführungen. Ein sauberer Abschluß bildet eine Gardinenleiste mit Deckenbefestigung und einem Vorhang. Möglichkeiten bieten sich auch in Schrankwandform mit Möbelplatten.
Die Modulteile können so jederzeit entnommen, gestaltet, gereinigt oder Modellmäßig geändert werden und nach Gebrauch wieder verstaut werden. So ist ein kurzfristiger Auf-und Abbau möglich.
Vorteilhaft Platz sparend und in der Sommersaison verstaut. So kommen auch Wohnungsbesitzer in den Modellbahngenuß. Aufwendige stationäre Platten nehmen sonst keinen benötigten Wohnraum weg. Integration in Wohnlandschaften jederzeit möglich. So kann jeder Interessent seine Anlage nach seinen individuellen Wohnungsverhältnissen gestalten.
Sicherlich ohne Zweifel es müßen Zugeständnisse am Plan, der Größe oder dem Thema gemacht werden. Aber oft ist es nicht möglich die benötigte Wohnfläche für das Hobby Modellbahn zu Opfern. Auch kann das Modulsystem problemlos mit umziehen, und muß nicht Kosten-und Zeitintensiv auseinander oder zusammengebaut werden wie eine Anlage, die sonst nicht durch Türen oder Fenster durchgereicht werden kann.
Beispielskizze für 2,2 qm
Sicherlich hören sich 2,2 qm nicht viel an, aber mancher Wohnungsbesitzer stößt hier schon an seine Grenzen. Aber es soll nur ein gedankliches Beispiel sein. Thema Schmal- oder Nebenbahn dient auch einfach der Entschleunigung des Alltages. Fährt doch die "Bimmelbahn" gemütlich über die Anlage, als Zeitvertreib oder auch im Urlaubs Filing. Nicht rasen sondern entspannen. Begeben wir uns auf die Reise. Rechts ein Kopfbahnhof mit Überholgleis, Ladestraße mit Ladegleis und einem Sägewerk. Also muß schon mal rangiert werden nach Ankunft des Zuges, Wagen rein bzw. aus dem Anschluß, Zug Bildung, Packwagen an die Spitze, G-Wagen, leerer E-Wagen aus dem Kohle geladen wurde, und am Schluß zwei Rungenwagen mit frischen Brettern aus dem Sägewerk. Am Zugschluß wegen dem Funkenflug der Dampflok. Danach geht es in den Lokschuppen, ausschlacken, abölen, Vorräte ergänzen und wieder an den Zug. Zugvorbereitung, warten auf den Personenzug, der aus der Gegenrichtung unterwegs ist, also Zugkreuzung, Weiche rum, Abfahrtsauftrag, Abfahren. Mit 20 km/h "zuckelt" der Güterzug über die Strecke. Die Brücke über dem Fluß weißt Bauwerksschäden auf, also Langsamfahrstelle mit Schrittgeschwindigkeit entspricht 0,5 km/h. Dann Regler auf vorbei an der Haltestelle mitten im Wald, und Einfahrt in den zweiten Bahnhof der Strecke einen Spitzkehrenbahnhof. Also abkuppeln, Wasser nehmen, umfahren, rangieren. Der leere G-Wagen an die Ladestraße, ein G-Wagen wieder einstellen. Sperrfahrt zur Ladestelle der Feldbahn des Steinbruches, Abholung eines beladenen E-Wagens mit Schotter. Rückfahrt zum Bahnhof. Mittlerweile ist Nachmittag. Jetzt kreuzen hier drei Züge. Zwei Personenzüge mit unserem Güterzug. Einfahrt eines Triebwagens der einen leeren E-Wagen am Schluß befördert aus der Strecke hinter der Hintergrundkulisse. Jetzt fährt unser Güterzug auf die Strecke Richtung Hintergrundkulisse. Rangieren über Ra 10. Einfahrt des Personenzuges vom Endbahnhof. Kreuzung der Personenzüge. Der Triebwagen stellt seinen leeren E-Wagen vom Zugschluß in das Ladegleis. Rangiert wieder an den Bahnsteig. Nach dem Führerstandswechsel erhält er Ausfahrt und fährt zum Endbahnhof. Der Dampfpersonenzug am Bahnsteig hat Wasser genommen, die Lok hat den Zug umfahren, Bremsprobe und nun heißt es warten, langsam wird der Güterzug wieder in den Bahnhof gedrückt. Weichen umstellen, Fertigmelden, Abfahrtsignal für den Dampfpersonenzug Richtung Hintergrundkulisse, der in einem Tunnel verschwindet und parallel zur Anlage zu einem Endbahnhof fährt. Unser Güterzug setzt von Gleis 1 nach Gleis 2 um, Jetzt übernimmt die Lok den leeren E-Wagen den der Triebwagen abgestellt hat und rangiert ihn zur Ladestelle des Steinbruches und stellt ihn dort ab. Zurück zum Bahnhof Wasser nehmen Güterzug bespannen und Weiterfahrt Richtung Hintergrundkulisse. Hier können durch Gleiswechsel und umfahren der jeweiligen Züge die Lokomotiven des Güter- bzw. Personenzuges gewechselt werden. Der Triebwagen hat den Endbahnhof erreicht und wartet auf seine Rückfahrt. Als vierter Zug bietet sich ein Bauzug an mit einer Diesellok die einen Kran-, Flach-, Material und Mannschaftswagen am Zughaken hat. Der Zug kann durchaus individuell verkehren und muß bei Zugfahrten in den jeweiligen Bahnhof zurückfahren und die Strecke räumen. Auch wird er Nachts im Bahnhof abgestellt. Von der Ladestelle führt ein Feldbahnanschluß HOf zum Steinbruch. Hier kann ein Feldbahnzug mittels drei Loren und Pendelautomatik hin und her fahren. Auch an diesem Beispiel erkennt man, daß Nebenbahn nicht langweilig sein muß. Gab es doch unheimlich viele Vorbild-und Betriebssituationen die richtig Leben auf Bahnhöfe und Strecken brachten. Hierzu muß man wissen, daß der Güterverkehr dominierte und zur Wirtschaftlichen Versorgung der jeweiligen Region zählte. So läßt sich dieses Beispielthema auch als Nebenbahn in HO, TT, N gestalten. Als Dampf-/ Dieselstrecke oder auch als elektrifizierte Nebenbahn mit Oberleitungsbetrieb.
Elektrisch vom Original
Die dafür benötigten Fahrzeuge könnten nur in Eigenbau entstehen. Aber darum geht es nicht. Es geht um ein Modulbahnthema, direkt vor der "Haustür". Um die elektrische Nebenbahn Schleiz - Saalburg / Sperrmauer Gräfenwarth. Die einfachsten Anlagen für die Schleizer Kleinbahn AG können somit auf der Anlage entstehen, nach Vorbild. Als realistische Vorlage dient hier das Buch des EK-Verlages "Elektrisch ans Thüringer Meer", mit zahlreichen Vorbildinformationen zu allen Bereichen des Themas.
Auch passend zum Oberleitungsbetrieb dieses Thema, die Masten der Einfachfahrleitung der Firma Sommerfeldt. So wird das Thema spezifisch abgerundet.
Die "Hölle" ca. 20 km südlich...
Wenige Kilometer weiter südlich von Saalburg der HP Hölle, an der Thüringisch-Oberfränkischen Landesgrenze mit interessanten Eisenbahnbetrieb.
Relief Gestaltung
Platzsparendste Methode zur Landschafts- und Gebäudedarstellung ist das Relief bzw. Gebäudehalbrelief. Übergang der Landschaft in eine Hintergrundkulisse. Auch wem handelsübliche Gebäude zu groß sind auf Grund der Platzverhältnisse, so können gerade bei Neben-, Schmal- und Feldbahnen die Gebäude selbst entworfen und gebaut werden. Zurückzugreifen auf kleinere Gebäude der Hersteller, die je nach belieben verfeinert, umgebaut bzw. verändert werden können um sie anzupassen. Hier bieten sich Strukturplatten aus "Heki Dur" bzw. Plastik Modellbauplatten und Gebäudezubehörteile wie Dächer, Schornstein, Türen, Fenster, Dachrinnen e.t.c. an. Auch Profile und Zubehör des Faller / Evergreen Sortimentes können Verwendung finden. Fündig wird man auch bei der Firma Weinert, wo zahlreiche Bauten, Zubehör, Fahrzeuge u.s.w. angeboten werden. Das Angebotssortiment der Zubehörhersteller umfasst zahlreiche Themenbereiche. Auch die Handhabung der Modulkästen umfasst eine "entspannte Bebauung". So können die Module bequem Stück für Stück bebaut bzw. gestaltet werden, wenn vorher die Gleislage, die Übergänge sowie die Elektrik perfekt sitzen.
Typisch für kleinere Bahnhöfe und Haltestellen Holzmastlampen. Als Beispiel für eine optimal wirkende Bahnsteiggestaltung die kleine Holzmastleuchte aus der DRG Zeit. Zu empfehlen wäre eine Patinierung mit Ölbraun vor dem Einbau, was den Holzmast noch besser zur Geltung bringt. Ebenfalls eine "zarte Rostschicht" auf dem Schirm findet Beachtung beim Betrachter. (Viessmann Sortiment)
Busch Feldbahn hat etwas...
Umfangreicher Bahnbetrieb ab einem Quadratmeter
Ein Thema Modellbahn, über das es sich mittlerweile nachzudenken lohnt. Unproblematische Handhabung, schneller Auf bzw. Abbau, Platzsparend und trotzdem HO Maßstab. Auf einem Quadratmeter so hat die Firma Busch bei Einführung ihres Feldbahnsortimentes bewiesen läßt sich mit wenig Aufwand viel Betrieb erschaffen. Auch kann auf das reichhaltige Busch Gleis- und Zubehörsortiment zugegriffen werden. So kann man basteln und gestalten, bis ins kleinste Detail. Es muß hier nicht nur der Kreis sein, interessanter Betrieb gestaltet sich erst mit dem Betriebsablauf durch Rangierarbeiten. Zugbildung, Rangieren, Anschlußbedienung, Lokwechsel, Ladearbeiten. Mit einigen Ideen lassen sich hier zahlreiche Vorbildsituationen der Industriefirmen in Epoche II bis IV nachempfinden. Auch eine Museumsfeldbahn der Epoche V / VI ist ein hochinteressanter Zeitvertreib. So wollen doch Besucher viele Fahrzeuge und Lokbespannungen in Aktion sehen. So läßt sich neben einer Museumsstrecke auch Alias Vorbild Feldbahnmuseum Leipzig-Lindenau eine Industrievorführung installieren z.B. mit einem Eimerkettenbagger von Busch.
Ideen Sammlung und Vorbildsuche
Am Anfang tut man sich mit der Planung kleinster Anlagen immer sehr schwer. Selbstverständlich locken Drehscheibe, Groß Bw und lange Züge oder lange Strecken. Aber was, wenn dies aus Platzgründen nicht möglich ist. Es geht um Stadtwohnungen, kleine Wohnflächen und um bezahlbaren Wohnraum. Manchmal muß man einfach Prioritäten setzen. So ist die kleinste Anlage immer noch besser als Keine Anlage. Für eine Kleine aber Feine Anlage muß man sich nicht schämen, jeder nach seinen Möglichkeiten.
...eigene Vorbildsuche, Brückenbauwerke, Bahnkörper, Landschaft und Zubehör, das Vorbild bietet einiges...
Neben Vorbildrecherche, bieten sich oft Ideen vom Vorbild. Brücken als verdeckter Hintergrund, Felseinschnitte, Wälder, Tunnel, Gebäudeengstellen bieten umfangreiche Möglichkeiten Strecken, Strecken und Züge verschwinden zu lassen oder nach "Nirgendwo" zu führen. Als Anlehnung zum Vorbild bieten sich immer wieder Vorlagen für eine interessante Betriebsführung oder einen regen Fahrplan auf der Strecke.
"Ideenschmiede" vom VGB Verlag
Natürlich finden sich noch weitere MIBA Sonderhefte beim VGB Verlag zum Thema. Diese dienen nicht nur als Anregung oder Vorbildvorlage, sie bieten auch Einblick in eine längst verschwundene Epoche blühender Wirtschafts- und Verkehrspolitik. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei Ihrer Anlagengestaltung und dem Bau einer Modulanlage "auch wenn es eng ist". Viel Spaß.