Post-,Gepäck-, Klein- und Stückguttransporte auf der Modellbahn
Sicherlich kein "aufregendes" Thema aber ein Thema was man mit viel Liebe zum Detail auf der Anlage bis zur Epoche IV umsetzen kann. Ab der Epoche V wäre die Umsetzung auch möglich aber mit anderen Maßstäben, aber dazu später.
Was sind Klein- und Stückguttransporte ???
Angefangen ab 1 kg bis maximal 100 kg Gewicht
Verpackt in Kisten, Fässern, Flaschen (Ballons), Körben, Koffer, Taschen, Säcke, Ballen, Kartons, Tragebehälter mit Verschluß, Gepäckstücke und Stückgüter aller Art.
Hier wird unterschieden zwischen Eil- und Expressgut z.B. Bier, Lebensmittel, lebende Tiere, Backhefe, sonstige verderbliche Waren.
Normalgut z.B. Maschinenteile
Gepäck Koffer, Taschen, Rucksäcke, Kinderwagen, Ski, Rodelschlitten, Fahrräder, Kleinkrafträder
Postgut Briefe, Wert-und Geldsendungen, Päckchen, Pakete, Zeitungen, Zeitschriften sowie Eisenbahndienstsendungen (EDS)
Schon einige Besonderheiten erforderlich !!!
Anhand der kurzen Aufstellung sieht man doch ein umfangreiches Transportvolumen, was nicht nur zahlreiches Wagenmaterial erforderte auch zahlreiche besondere betriebliche und verkehrliche Regelungen sowie Rangieraufgaben. Besondere Lokomotiven z.B. Postlokomotiven, Kleinlokomotiven
Eigene Gleisanlagen für Post-, Gepäck- und Expressgutverkehr.
Auch bauliche und stationäre Anlagen Güter-, Gepäck-und Expressgutabfertigungen mit seperaten Annahme und Ausgabestellen, Rampen, Kran-und Verladeanlagen, Gabelstapler und Fahrzeuge für den Klein-und Stückguttransport E-Karren, Wagen.
Für den Kleingutverkehr um es allgemein zu umschreiben waren auch zahlreiche Arbeitskräfte erforderlich. Hauptsächlich Ladearbeiter und im Gepäckdienst Ladeschaffner sowie Postschaffner. Meist körperlich schwere Arbeiten und oft unter Zeitdruck.
Für den Transport waren auch zahlreiche spezielle Zuggattungen eingesetzt.
1.) Personenzug mit Post- und Gepäckbeförderung, Mitführung von Post-, Gepäckwagen oder eines kombinierten Wagens. Besetzt mit Post- und Ladeschaffner mit jeweiligem seperaten Ladungsarbeiten Post und Bahn. Mitunter wurden auch in Gepäckwagen der Eisenbahn durch Absprache Postsendungen z.B. Briefbeutel versand die dann auf Unterwegsbahnhöfen von Postmitarbeitern abgegeben oder abgeholt wurden.
Der kombinierte Post-und Personenverkehr gerade auf dem Land, oder auch zu Fuß...
Gerade in den ländlichen Gegenden übernahm die Post den Personenverkehr auf Überlandlinien. Teilweise Strecken bis 120 km bei damaligen Witterungs- und Straßenverhältnissen. Zumal hier der Post-und Paketverkehr oft sehr gering war, wurde das Postgut mittels den Bussen befördert. Der Bus wurde von Poststation zu Poststation vorgemeldet um die Gewissheit der Pünktlichkeit zu haben. Mitunter verkehrten die Postbusse 2-3 Mal wöchentlich und auch nur einmal täglich auf den schwach frequentierten Linien. Es gab aber auch stark befahrene Strecken. Eine davon war die Linie Saalfeld - Neuhaus am Rennweg - Sonneberg. Züge benötigten 3:45 Std. - Busse ca. 2:00 Std. Dabei muß angemerkt werden das der Zug in Probstzella, Neuhaus,Ernsthal und Lascha jeweils "Kopf machen" mußte, was durchschnittlich 15 Minuten an Zeit benötigte. Auch der Postverkehr gehört ganz einfach mit auf die Modellbahn und soll deshalb nicht unerwähnt bleiben.
Alles für die Post von KOTOL
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Postverkehr
2.) Personen- und Schnellzüge mit Post-und Gepäckbeförderung
Grundsätzliche Zugbildungsregel hinter der Lok der Postwagen, dann Gepäckwagen und dann die Reisezug-, Speise-und Schlafwagen. Aus folgendem Grund Festlegung generell das Post-und Gepäckwagen grundsätzlich an der Spitze laufen müßen waren das die Wagen immer an der gleichen Stelle liefen um sie bei Einfahrt am Bahnsteig sofort zu sehen, da an den Postwagen auch Sendungen aufgegeben werden konnten. Als Schutzwagen vor Unfällen und Feuer. Der Zugführer des Zuges hatte die Aufgabe wärend der Zugfahrt Strecke und Signale mit zu beobachten und einen Fahrtbericht zu erstellen. Sitzplatz in der Kanzel des Gepäckwagens. Ladearbeiten im Gepäckwagen verrichteten Fahrladeschaffner und im Postwagen die Postschaffner die zwischen den Stationen Ladegut, Post, Pakete zu sortieren hatten. Briefe oder Karten wurden im Postwagen abgestempelt.
Der Gepäckverkehr
Mit der weiteren Vernetzung der Bahnlinien nach 1900 wuchs auch der Gepäckverkehr der Bahn. So war es doch nun möglich in 1-2 Tagen Warensendungen, Lebensmittel, lebende Kleintiere, Schlachtgut, Wein und Spirituosen sowie andere Gepäckfrachten die dem normalen Beförderungsbedingungen unterstanden in 3-5 Tagen zu versenden. Sehr wichtig zu damaliger Zeit war der Versand von Lebensmitteln. Auch mit dem beginnenden Erholungs- und Tourismusverkehr besonders in den Sommer-und Wintermonaten kam es zu ungeahnt großen Transportmengen, so das auch mitunter Zusatzwagen eingesetzt wurden. Bei Überschreitung von Zuglasten kam es auch oft vor das Gepäck- und Expressgutwagen bei Güterzügen mitgeführt wurden. Speziell auch hier gab es ähnlich gelagerte Transportgrundsätze wie beim Posttransport. Geschwindigkeit zählte schon damals. Also wurde alles "Eilige" mit Schnell- und Eilzügen befördert, die in den Abendstunden beladen wurden und meist früh schon an ihren Zielen ankamen. Zugbildungsmäßig lief der Packwagen ebenfalls immer an der Spitze, bei Neben- und Schmalspurbahnen einmal hinten und vorn wurde nicht umgestellt. Später liefen die Packwagen in der Zugmitte da Bauartbedingt, Seitengänge zum durchlaufen für Fahrgäste bestanden. Sonst waren die Packwagen verschloßen und durften nicht von Reisenden durchlaufen werden. Da die Gefahr des Diebstahl bestand. Auch wurden hier Wert- und Geldsachen transportiert.
Gebäude
Im Allgemeinen befanden sich Post-und Gepäckstationen in Postämtern bzw. Bahnhöfen, denoch für die Modellbahn rentiert sich der Bau einer Lager-oder Posthalle für diese Verkehrsart. Es muß nichts Großes sein, Gebäude mit 1-2 Gleisen zur Bereicherung des Rangier- und Modellbahnbetriebes.Auch läßt sich das Umfeld mit Figuren, Ladegütern, Fahrzeugen oder auch Fuhrwerken beleben. Für besonderes Transportgut im Gepäck-und Expressgut gab es sogenannte Eilguthallen. Hier konnte rund um die Uhr Eilgut aufgegeben bzw. abgeholt werden. Nach sofortiger Aufgabe des Eilgutes wurde das Gut unmittelbar in den nächsten Eil- oder Schnellzug in die entsprechende Richtung verladen. Oft ging das Gut zeitlich über Nacht und konnte am gleichen Tag zugestellt werden. Bei der Ankunft des Gutes wurde umgehend telegraphiert wie es hieß und der Kunde informiert. Auch Boten waren unterwegs um Kunden über die Ankunft ihres Gutes zu informieren. Eine sogenannte Eilguthalle befand sich unmittelbar am Nürnberger Hbf, wo heute noch die vorhandene Eilgutstraße von der Existenz dieser Bahnanlage zeugt.
Stückgut Transporte
Neben dem Post-und Gepäckverkehr war der Stückgutverkehr ein weiteres wichtiges Bindeglied im Kleingutverkehr. Ebenfalls wie bei den anderen Gutarten wurde hier auch von Eil- und Normalgut gesprochen. Der Transport von Eilgut erfolgte in Stückgut Schnellgüterzügen, Stückguteilzügen und Leig Güterzügen. Hinzu kamen Stückgutganzzüge und der Stückgut Einzelwagenverkehr.
Zwischen größeren Stückgutbahnhöfen verkehrten Schnell-und Eilgüterzüge zum Sammeln des Stückgutes auf kleineren Bahnhöfen gab es den Leig (Leichten Güterzug) der maximal 14 Achsen haben durfte und für den Normalen Verkehr der Stückgutwagen der einmal täglich ankam bzw. abgehölt wurde.
Wagengattungen mit besonderen Aufschriften und Bauarten. Wagen mit Ofenheizung, Durchgang von einem Wagen zum anderen, auch Begleiterwagen für Tiertransporte.
Schnellgüterzüge wurden meist aus ganzen beladenen Wagengruppen gebildet und verkehrten zwischen zwei Groß Güterabfertigungen ohne Unterwegsbehandlung. Leipzig MTH Bahnhof - Berlin Anhalter Bahnhof
Eilgüterzüge mit Unterwegsbehandlung auf Zwischenbahnhöfen Leipzig - Berlin mit Unterwegshalt in Bitterfeld, Wittenberg, Jüterbog.
Der Leig verkehrte ebenfalls zwischen zwei größeren Bahnhöfen und bediente alle Güterabfertigungen mit Stückgutverkehr auf Unterwegsbahnhöfen. Hier wurde direkt mit der Zuglok an die Güterabfertigung herangefahren, be-und entladen und sofort weiter gefahren.
Stückguteinzelwagen wurden mit Nahgüterzügen abgefahren oder bereitgestellt und auf den nächsten Güterbahnhof in Dg`s eingestellt. (Durchgangsgüterzüge)
Detailliertes Lade-und Stückgut von Preiser
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Vielleicht beschäftigen Sie sich mit dem Thema oder Sie sind auf neue Ideen oder Anregungen gekommen. Dann weiterhin viel Spaß mit Ihrer Modellbahn.