Öffentliche Bereiche in und an Bahnanlagen...


Bahnanlagen, Bahnsteige und Öffentliche Zugangsbereiche zur Bahn sind Neuralgische Gefahrenpunkte und bergen oft Gefahren. Bei Einhaltung der Hinweise und Wege von und zu Öffentlichen Bahnanlagen wird kaum etwas passieren. - Gemeint ist der Regelfall, sicherlich kann man stolpern, ausrutschen oder unglückliche Umstände führen zu Unfällen oder gar zum Tod, was hier nicht "ausgemalt" werden soll.  Ein sensibles Thema das richtig im Modell umgesetzt werden soll. Öffentliche Zugangsbereiche sind Bahnsteige, Bahngebäude, Überwege, Fußgängerbrücken, Ladestrassen, Güterabfertigungen sowie Öffentliche Zufahrtsstrassen, Parkplätze und Wege. Hier gilt die Besondere Sicherungspflicht wie Weg-, Sperr-, Hinweisschilder, Räum-und Streupflicht, Beleuchtung, Unfall- und Brandschutz, Geländer, Treppenbefestigung, Haftpflicht der Bahn gegenüber Reisenden, Arbeitskräften in Öffentlichen Zugangsbereichen. Dies gilt auch für Mieter oder Geschäftsinhaber in und an Bahngebäuden und Anlagen. Auch Reinigung und Sauberkeit gehört dazu um Verschmutzungen, Beschädigungen bei Fahrgästen und Personen vorzubeugen. Versichert sind nicht nur Fahrgäste mit gültiger Fahrkarte, die mit der Bahn einen rechtlich gültigen Beförderungsvertrag geschlossen haben. Auch jede Person, die sich vorschriftsmäßig an Zugängen, Wegen, Bahnsteigen und Anlagen aufhält ist versichert. Bahnanlagen die Betreten werden dürfen sind Öffentlicher Zugangsbereich. Z.B. Zeitungskiosk, Läden, Abholung von Personen, Überschreiten von Weg- und Strassenübergängen oder Arbeiten an Bahnanlagen durch Firmen. Dabei ist das Einhalten der Offiziellen Wege und Zugänge besonders wichtig für den Unfallschutz. In den Unfall-, und Versicherungsrichtlinien ist dies alles geregelt und Vorschriften und Gesetzen beschrieben. Grundsatz: Alle Vorschriften in diesen Bereichen unterliegen Gesetzen, bei Unfällen aller Art werden hier Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft und Ermittlungsbehörden eingeleitet.  Deshalb ist manche Vorsichtsmaßnahme oder Wartezeit keine Boshaftigkeit sondern begründet sich in Gesetzen. 

 


Bis in die 60er Jahre war der Zugang zum Bahnsteig über den Kauf einer Bahnsteigkarte geregelt. Somit bestand Versichrungs- und Unfallschutz. Nach 1970 wurde sie abgeschafft und Bahnanlagen durften im Öffentlichen Bereich betreten werden. Bei Ladearbeiten oder Fremdarbeiten mit Fremdfirmen werden die "Fremdkräfte" Unfalltechnisch unterwiesen. Betreten von Gleisanlagen, Verhalten gegenüber Schienenfahrzeugen, Oberleitung, Strom- und Kabeltrassen. Weisungsberechtigt sind die Bahnmitarbeiter des jeweiligen Bereiches. Heute zählt das Tragen von Sicherheitswesten mit dazu. Ohne Weste keine Arbeiten im Gleis- und Bahnbereich. 


Selbst Berechtigte Bahnmitarbeiter dürfen Gleisanlagen nur Betreten, wenn es ihre Dienstlichen Belange erfordern. 


Diese Vorschriften und Richtlinien sind ein Teil der Gesetzgebung für dessen Einhaltung jedes EVU (Eisenbahn Verkehrsunternehmen) zu sorgen hat. Hier sind alle Nachweispflichtig. Im Schadensfall wird hier sorgfältig geprüft und ermittelt. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln hier sehr akribisch und genau, geht es doch um Menschenleben und auch um Versicherungssummen zum Teil von hohen Sachwerten. Nur der der sich korrekt verhält hat Anspruch im Schadensfall. Auch spielt Alkohol oder Suchtmittel Konsum eine entscheidende Rolle.


"Autsch..." und schon ist es passiert. Unfall am Bahnsteig oder auf der Bahnsteigtreppe. - Der Mann mit Gipsbein von Preiser.


Bahnsteige sind öffentliche Zugangsbereiche in erhöhter Form zum Ein- und Ausstieg von Reisenden. Weiterhin können Frachten Be- und Entladen werden und müssen mit Rettungs-, Bahn- und Arbeitsfahrzeugen befahrbar sein. Ausnahmen besonders geregelt. Bahnsteigformen Haus-, Mittel-, Kopf-, Schüttbahnsteige. Angepasst werden Länge, Höhe, Breite den Baulichen und Örtlichen Gegebenheiten sowie den Betrieblichen und Verkehrlichen Anforderungen. Dabei muss die Oberfläche Eben und Begehbar sein. Heute auch Behindertengerecht. 


Ein sicherer Schutz war die Bahnsteigsperre am Bahnhof...


So wurden nicht nur Fahrgäste, Mitarbeiter geschützt gegen Unfälle und auch das Unberechtigte Betreten der Bahnsteige und die Benutzung des Zuges ohne Fahrschein konnte gut eingedämmt werden. Hier mußten unaufgefordert Fahrkarten bzw. Bahnsteigkarten zum Betreten des Bahnsteiges unaufgefordert vor Betreten und Verlassen vorgezeigt werden. Bereits in der Anfangszeit ab 1835 bis in die Ende der 1960er Jahre gab es sie. Es gab den Posten des Bahnsteigschaffners hier wurden oft Frauen und Kriegsversehrte eingesetzt und waren in Lohn und Brot.


Eine Bahnsteigsperre und ein Absperrzaun aus Holz verhindern das unberechtigte Betreten der Bahnanlagen. Wenige Minuten vor Abfahrt des Zuges wird die Sperre geöffnet und bei Vorlage eines gültigen Fahrscheines darf man den Bereich betreten. Zur Abholung oder zur Verabschiedung von Reisenden durfte der Begleiter eine Bahnsteigkarte für 0,10 Pfennige später 0,20 Pfennige erwerben und mit auf den Bahnsteig. Sonst hieß es bis zur Sperrre oder zum Zaun. Das Lösen der Bahnsteigkarte war eine reguläre Vereinbarung zum Betreten der Bahnsteige und eine Versicherungstechnische Angelegenheit bei Unfällen. Sonst blieb die Sperre zu und es fand der tägliche Rangier- und Zugbetrieb statt. Erwähnenswert ist hierzu noch, daß es zahlreiche Bahnsteige gab mit Niveaugleichen Übergängen so diente dies in erster Linie dem Unfallschutz und der Selektion von "Schwarzfahrern".
Zwar handelt es sich um ein Gruppenbild einer gut betuchten Reisegruppe im Jahr 1905 im Frankfurter Hbf. Doch der Reisendenansturm am Bahnsteig wird über die Bahnsteigsperre im Hintergrund geregelt.
Auch 1928 geht alles seinen geordneten Gang im Frankfurter Hbf. Alle öffentlichen Bahnsteigzu- und Abgänge sind überwacht und kontrolliert.
Belebte Bahnsteigszene im Sommer 2006 im Frankfurter Hbf, ein Modellbahnthema für die Moderne.
Ein großer Andrang von Fahrgästen herrschte 1921 zur Leipziger Messe. Hier wurde der Zugang zum Bahnsteig bis zur Einfahrt bzw. Bereitstellung des Zuges gesperrt um Unfällen vorzubeugen. Erst wenn der Zug hielt wurde die Sperre hier im Leipziger Hbf geöffnet.


Betreten der Bahnsteige nur nach Aufforderung - 

der Niveaugleiche Bahnsteige


Sie gelten als Betriebliche, Verkehrliche und Bauliche Besonderheit. Häufig bei Nebenstrecken oder auch auf Hauptstrecken fanden sich Niveaugleiche Bahnsteige und Übergänge. So ging der Reisende durch eine Sperre die nach Halt des Zuges durch den Bahnbediensteten geöffnet wurde auf den Bahnsteig zum Zug. Über die Gleis- und Bohlenübergänge. Nachdem alle Fahrgäste den Bahnsteig verlassen hatten wurde die Sperre wieder verschlossen. So bestand nur Zugang zum Fahrkarten- und Gepäckschalter, dem WC, dem Kiosk oder der Bahnhofsgaststätte. Auch später erbaute Automaten befanden sich hinter der Sperre im Öffentlichen Zugangsbereich. Hier existierte keine Unter- oder Überführung vom Gebäude zu den Bahnsteigen. Die besagte Sperre durfte nur von dem Örtlichen Mitarbeiter z.B. Fahrdienstleiter, Aufsicht, Bahnhofsmitarbeiter und während Pause, Nacht, Feiertags- und Wochenendzeiten durch das Zug- und Lokpersonal geöffnet werden. Unter Beachtung der Örtlichen Regelungen.  Betriebliche Besonderheit Beachtung des Zugverkehres bei Durchfahrenden Zügen und bei Halt planmäßiger Züge. So müssen bei Halt und Überquerung der Gleise durch Reisende oft die Durchfahrenden Züge anhalten. Bei schweren Güterzügen oder Schnellfahrten hält der betreffende Reisezug am Einfahrtsignal und lässt den Durchfahrenden Zug passieren. 


Beste Anregung das Vorbild. Mit dem Umbau der Frankenwaldbahn und dem Anschluß der ICE Neubaustrecke verschwand der Niveaugleiche Bahnsteig in Breitengüßbach bei Bamberg. Blick vom EG über die Bahnsteige. Einfahrt der RB 59426 Nürnberg - Sonneberg am 08.Juli 2014. Nach Halt des Zuges, konnte der Bohlenübergang Richtung Ausgang durch die Reisenden benutzt werden.
Der Blick aus der Gegenrichtung zum EG. Ausreichend Beleuchtung, Absperrgitter am Bahnsteig und das graue Gitter am EG sorgen für Sicherheit im Zugverkehr. Einfahrende RB 59357 Saalfeld - Bamberg am 11.November 2015. Der Örtliche Mitarbeiter von Station und Service im Hintergrund überwacht das Geschehen am Bahnsteig.
Ein typischer Mittelbahnsteig mit abgesenkten Bahnsteigkanten zur Nachbildung dieser Bahnsteig Besonderheit findet sich im Viessmann Sortiment bei den Vollmer Bahnsteigbausätzen Spur HO und N.
Das Modell in seiner eigentlichen Grundform. Mit etwas Geschick und Beobachtungsgabe lässt sich ein entsprechender Mittelbahnsteig mit Niveaugleichem Übergang ins Modell umsetzten. Gestaltungsvorschlag: Braune Schwellenfarbe für die Bahnsteigkante, Rost für die hochstehenden Schienenprofile zur Haltung der Bahnsteigkante, Sand für die Bahnsteigoberfläche, Grasbüschel, Blumenkästen , keine Bänke, da kein Aufenthaltsbereich auf Grund durchfahrender Züge. Die Bahnsteiglampen lassen sich ebenfalls beleuchten oder durch andere Lampenmodelle ersetzen.
Mittelbahnsteig und Hausbahnsteig an einer Schmalspurbahn in einfachster Ausführung. Bahnsteigkanten aus Altschwellen, Grundmaterial Bauschutt oder Schotter, der mit einer Schicht Kies oder Sand überzogen war. Typisch für viele Nebenbahnanlagen auch der Gras- und Unkrautbewuchs am Bahnsteig und am Gleis. Wärend der Vormittagsstunden verkehrten kaum Personenzüge, so rangierten Übergabe- und Nahgüterzüge in den Bahnhöfen. So kann die 99 ohne große Unterbrechung ihren G- Wagen mit Stückgut an die Rampe der Güterabfertigung rangieren. Auch die leeren Schmalspur Kesselwagen warten auf ihren weiteren Einsatz.
Täglich wiederkehrende Situation im Bahnhof Kahla bis Anfang der 90er Jahre. Bedingt durch den Niveaugleichen Bahnsteig mußte 41 1182-9 ihre Rangierarbeiten unterbrechen. Auf Gleis 2 fuhr gerade P 4004 Saalfeld - Jena - Leipzig ein. Nachdem der Zug abgefahren und die Fahrgäste den Bahnsteig verlassen haben konnte die 41er wieder über die Weiche nach Gleis 1 in Richtung Orlamünde rangieren und später ausfahren. (19.Januar 1985)


Auch Haltepunkte, Haltestellen gehören dazu...


Diese Form der Bahnanlagen war nicht nur im ländlichen Raum anzutreffen. Auch im Vorortverkehr spielten Haltepunkte eine wichtige Rolle. Dabei spielt das Thema Weichen oder Kreuzung- und Überholmöglichkeit eine gesonderte Rolle. Der Haltepunkt ist die einfachste Form des Bahnsteiges. In der Regel wurden Haltestellen nur für den Personenverkehr errichtet. Ladestellen und Anschlußgleise gab es auch. Im Städtischen Bereich auf Hauptbahnen befanden sich ein oder mehrere Bahnhöfe für den Personenverkehr an der Strecke. Größere Wohn- oder Industriebetriebe, Vororte, Stadtteile wurden so erschlossen. Mitunter befanden sich hier Fahrkartenschalter und schon frühzeitig Fahrkartenautomaten, Entwerter und auch Bahnsteigsperren. So sorgten Weichenverbindungen, Abzweig- und Blocksignale für eine flüssige Gestaltung der Betriebsabläufe. Oft waren Haltepunkt Wärter für Fahrscheinverkauf, Auskunft und Sauberkeit eingesetzt. Die Dienstzeit war meist in der Verkehrszeit der Züge ab 04:00 Uhr bis 23:00 Uhr. Hatte der Wärter noch Blocksignale, Schranken oder Weichen zu bedienen war er rund um die Uhr auf seinem Posten eingesetzt. Heute ist ein großer Teil ehemaliger Bahnhöfe zum Haltepunkt "degradiert" durch Abbau der Bahnanlagen, Weichen, Gebäudeabriss oder Verkauf. Ein Automat, Bänke, "Glashütten", elektronische Informationssysteme sorgen für Neuzeitliches Ambiente. 


Neben den Städtischen Haltepunkten die ländlichen. Besonderheit waren hier Haltestellen, deren Bahnsteig der Bürgersteig war. Nicht nur in Bad Doberan Goethe Strasse war der Bürgersteig gleich Bahnsteig auch auf dem Land so fanden sich in der Altmark, in Sachsen oder auf der Eisfelder Schmalspurbahn ländliche Haltestellen am Bahnsteig. Oft war das Buswartehäuschen auch Haltestelle für den "Bummelzug".  Neben dieser Form gab es oft auf dem Land den einfachen Zugangsweg mit Wellblechhütte oder Wartehäuschen, einem Fernsprecher, Petroleumlampe und Bank. Bahnsteig war ein Erd- oder Kies Wall ohne Bahnsteigkante. 


Oft ist nicht viel dazu, aber der Haltepunkt soll trotzdem gekonnt in Szene gesetzt werden. Auch liegen Haltepunkte oft Abseits vom Ort Mitten in Wald, Feld und Flur. So das sich ein Haltepunkt oft ohne weitere Bebauung an der Bahnstrecke im Modell errichten läßt. Ein Fußweg oder schmale Landstraße führt dann weiter in den Ort, was nicht so unüblich war.


Bis heute nutz der "Molli" die Orts- und Strassendurchfahrt in Bad Doberan. Benutzung der Öffentlichen Strassen als Gleisbett und Bürgersteige als Bahnsteige waren keine Seltenheit. So geht es auch recht eng zu in der Goethestrasse Bad Doberans, als 99 2223 im Oktober 1986 durch die Stadt "rumpelt".
Das Preußische Kleinbahn Gesetz zwang die Betreiber von Bahnlinien zur äußersten Sparsamkeit. So ist der Abzweig Vettin ein Beispiel dafür wie bescheiden und sparsam gebaut und der Betrieb gestaltet worden ist. Etwas Kies, Wellblechbude, Fernstrecher und das war`s. Auch der Wismarer Schienenbus ein Relikt des Kleinbahngesetzes. Sparsamer Betrieb mit Lokführer und Schaffner. Hier bestand auch die Möglichkeit zur Gepäckmitnahme und die wenigen Fahrgäste erhielten ihren Fahrschein im Zug. Der größte Teil der Haltepunkte war unbesetzt. Aufnahme von 1967.
Erinnerung an den einstigen Haltepunkt Neunhofen bei Neustadt (Orla). Wärend des Zweigleisigen Betriebes der Strecke Leipzig - Gera - Saalfeld war der Haltepunkt mit einer Blockstelle versehen. Der Wärter verkaufte hier noch Fahrscheine. Wegen Personalmangel war der Haltepunkt oft unbesetzt die Blocksignale waren auf "Fahrt" gestellt. Nach 1990 vereinsamte der Haltepunkt mit einigen wenigen Fahrgästen am Tag. Am 23.August 2012 war das einstige Haltepunktgebäude mit Warte- und Dienstraum noch zu sehen. Ein Jahr später war es schon Geschichte.
Ein Haltepunkt in Eigenbau, eine einfache Hütte oder Wellblechbude genügen für das geringe Fahrgastaufkommen. Viessmann / Vollmer Sortiment.
Der Signalfernsprecher am Bahnsteig gehört mit zur Grundausstattung bis in die heutige Zeit, obwohl heute viel mit Zugbahnfunk und Digitaltechnik abgedeckt wird. Eine Rückfallebene, die aber auch immer mehr an den Strecken verschwindet. Der DR Signalfernsprecher von Busch im Original aus Holz mit einem Dach aus Teerpappe. Im Inneren befanden sich der Fernsprecher und Befehlsvordrucke. Somit bestand direkte Verbindung über die Rufzeichen Tafel zu dem gewünschten Fahrdienstleiter, Blockstelle oder Schrankenwärter. Durch ihren Standort am Gleis können die Signalfernsprechkästen durchaus patiniert werden da sie oft mit Flug- und Bremsstaub oder gar dem Wetter ausgesetzt waren. Auch eine Rankpflanze verschönert den Kasten. (Busch HO Modell)
Ein Relikt aus vergangenen Tagen, daß ebenfalls fast verschwunden ist. Telegraphen Masten in Holzbauweise, die entlang der Strecke für die stabile Fernsprechverbindung sorgten. Heute sind sie fast verschwunden und werden durch Digitale Übertragungssysteme ersetzt. Echtholz Masten von Busch.
Modernes Ambiente einer heutigen Haltestelle / Haltepunkt. Auch aus ansehnlichen Gründen und Touristischen Gründen werden oft in Eigenregie durch die Gemeinden ansehnliche Bahnbauten errichtet. Haltestellengebäude "Birkenmoor" von Busch.
Täglich an den Gleisen anzutreffen. Haltepunkte, ehemalige Bahnhöfe deren Gebäude durch Blech- oder Glashütten in Einheitsbauweise ersetzt worden sind. Ehemalige Dienstgebäude, Warteräume wurden oder werden aus Kostengründen abgerissen. Im Einzugsgebiet der Großstadt Leipzig liegt der Haltepunkt Groß Dalzig, der am 11.Juni 2012 im Neuzeitlichen Ambiente erstrahlte.
"Modell Luftbild", ein Kleinbahn Haltepunkt abseits der Ortschaft. Wartehalle eine Bank und Schüttbahnsteig. Früher orientierten sich die Fahrgäste an den Pfeiff Signalen der Züge bei unbesetzten Haltepunkten. Man lauschte den Signalen der Züge und wußte genau wo sich der Zug befand. So hatte man Gewissheit der Zug war an einer bestimmten bekannten Stelle und lief zum Bahnhof. Man wußte nicht nur wo sich der Zug befand sondern man wußte auch der Zug braucht bis zum Bahnsteig noch diese gewisse Zeit. So konnten Weg und Zeit ohne technische Hilfsmittel eingeschätzt werden. Es wurden so auch Verspätungen ermittelt oder wenn nicht gepfiffen wurde fiel der Zug aus oder wartete und ging wieder nach Hause. Doch in der Regel konnte man nach der Eisenbahn die Uhr stellen, selbst im Winter fuhren Spur- oder Schneepflugzüge und sicherten den Verkehr ab. Oft sind gerade Haltestellen Eigenbauten, die sich an die individulen Platzverhältnisse auf der Anlage anpassen. Opa Müller wartet auf seinen Zug, er will in die Kreisstadt um einige Besorgungen zu erledigen. So war es oft, daß an bestimmten Tagen im Jahr Besorgungen, Amtsgeschäfte, Arztbesuche e.t.c. miteinander verbunden wurden. Sonst verbrachte man die Zeit mit Arbeit, Nahrungsbeschaffung in Wald, Feld, Stall und Garten sowie Holz spalten für den Winter. Das waren oft die täglichen Verrichtungen der Landbevölkerung. So war die Fahrt in die Kreisstadt immer etwas Besonderes.


Der Seiten- und Inselbahnsteig und seine Anlagen


Die meistverbreiteste Bauform der Bahnsteige ist der Seiten- und Inselbahnsteig, die individuell an die nutzbare Gleislänge, den geographischen Besonderheiten und auch den Örtlichkeiten angepasst worden sind. Es werden nach ländlichen und städtischen Anlagen auch im Modell unterschieden. Da sich die Errichtung der Bahnsteiganlagen auch nach dem Reisendenaufkommen ausrichtete. Hier gab es schon große Unterschiede. Auch spielen der Fahrplan, Gleisbelegungsdauer, der Betrieb ob Züge enden und beginnen oder Lokwechsel, Zugabstellung, Rangierarbeiten, Zwischenabstellung, Ladegeschäfte, Wagentausch auch eine wichtige Rolle. Auch Kopfgleisformen in Verbindung mit Weichen oder sogar Drehscheiben am Gleisende waren hier von Belang. Zentraler Zugang vom EG über Über- oder Unterführung sowie auch Niveaugleiche Übergänge gab es je nach Örtlichkeit. Bahnanlagen dieser Art finden sich in jeder Bahnhofsgröße. Auch Kombinationen mit Kopf- und Durchgangsgleisen findet man beim Vorbild. 


Häufigste Bauform der Inselbahnsteig eines Bahnhofes mit Öffentlichem Zugang. Typische Bahnanlagen wie sie zu jeder Zeit zu finden waren. Auch der Kiosk und zum Teil Aufsichtsgebäude zieren diese Plattformen. So erinnert der Bahnsteig "Seeburg" von Viessmann an zum Teil längst vergangene Zeiten.
Stimmungsvolle Bahnsteigaufnahme in Lehrte bei Hannover in der Zeit des ersten Weltkrieges. (1917) Zahlreiche Relikte für einen Reibungslosen Bahnverkehr jener Zeit. Auch der Haus- und die Mittelbahnsteige regen zur Nachgestaltung im Modell an.
Moderne Bahnsteige und Fahrzeuge ein stimmiges Bild 2015 im Bahnhof Basel SBB.
Moderne Bahnsteigstruktur an der Strecke Bamberg-Nürnberg 2014 am umgebauten Haltepunkt Kersbach.
Errichtung von Behelfsbahnsteigen aus Gitterrosten mit stabilen Unterbau an der Endhaltestelle Schafstädt für das Reisendenaufkommen der Nebenbahn aus Merseburg 2014.
Wenige Woche vor der Sanierung der Bahnsteiganlagen aus den 60er Jahren Wiederspiegelt sich in Coburg noch das alte Bundesbahn Flair. Im Jahre 2016 begann man mit der Sanierung der Bahnsteige durch die bevorstehende ICE Anbindung der Stadt Coburg an die ICE Strecke München-Berlin.
"Bilderbuch Bahnsteig" als Vorlage für die Modellbahn. Holzschwellen zieren die Bahnsteigkanten, Schüttbahnsteig, das EG mit Schuppen vom Haltepunkt Wiesenfeld an der Strecke Coburg-Rodach im Sommer 2009.
Ein nicht zu unterschätzendes Thema ist die Belebung der Bahnsteige mit umfangreichem Zubehör. Reisende, Eisenbahner, Bänke, Papierkörbe, Uhren, Beleuchtung, Blumenkästen und Bahnsteigfahrzeuge u.s.w. gehören dazu. Ein belebte Szene trotz Verkehrsschwacher Zeit in Eger im Jahr 2014.
Nicht nur die Unterführung ist eine der gebräuchlichsten Bahnsteigzugänge auch die Überführung gehört dazu. Im Volksmund oft "Luftsteg" oder "Luftbrücke" genannt. Heute werden meist Unterführungen errichtet, da die Unterhaltung solcher Bauwerke oft als kostenintensiv eingeordnet wird. Im Modell ist eine solche Übergangsbrücke über die Gleisanlagen ein attraktiver Blickpunkt für den Betrachter. Faller HO Modell.
Großer Bahnhof in Lichtenfels mit der DB 01 vom Verkehrsmuseum Nürnberg auf ihrer Rundfahrt von Nürnberg nach Saalfeld 1997. Für das beste Bild "hüpft" man schon mal vor die Lok oder in das Gleis.


Überqueren der Gleisanlagen...


Jeder Unfall ist einer zu viel, und ein Alptraum für jeden Beteiligten.   Oft kostet Leichtsinn oder Unachtsamkeit Menschenleben oder zieht schwere Verletzungen, Behinderungen e.t.c. nach sich.                         

Dies sollen auch keine Belehrungen sein, wir sind alle Erwachsen und selbst für sich verantwortlich, nur traurig wenn dann Unschuldige mit verwickelt werden. 

Für Eisenbahner gehört das Überqueren der Gleisanlagen im Dienst zu den "normalen Wegen". Sie werden jährlich einmal gegen Unterschrift belehrt und unterwiesen. Hier spielt das Verhalten gegenüber Fahrzeugen, gekennzeichnete Wege, Sicherheitsabstände und auch das Verhalten am Gleis auf Strecken mit Oberleitung dazu. Weiterhin gehört die gesundheitliche Eignung und Vorraussetzung dazu. (Hören, Sehen, Körperliche Gesundheit). Alles dies was dem Nichteisenbahner fehlt. Weiterhin ist es auch eine Versicherungsangelegenheit die gegen das Überqueren von Gleisen an Nichtoffiziellen Stellen spricht. Oft gehört es oft zum "Volkssport" oder es führen "Volkswanderwege" über Gleisanlagen.  Bei Unfällen ist das Entsetzen oft groß, mit Worten, "...kann der Idiot nicht langsam fahren...", "...ich laufe hier immer entlang, es kam noch nie ein Zug...", "...soll er doch bremsen...". Um nur einige Argumente zu nennen, Grundvorraussetzung ist die Physikalische Kenntnis der 5.Klasse des Weg / Zeit Gesetzes oder Kurzum Masse mal Geschwindigkeit. Wer dies annähernd beherrscht weiß warum er lieber einen Umweg in Kauf nimmt. Auch das Verhalten an Bahnübergängen ist oft Fragwürdig da stellen sich oft dem Betrachter die "Nackenhaare" auf. Und interessant wird es auf zweigleisigen Strecken oder modernen Strecken auf denen die Gleise beidseitig im Wechsel und auf dem linken Gleis befahren werden können und plötzlich der Zug auf dem linken statt auf dem rechten Gleis kommt. Oft führt dieser Leichtsinn zu Unfällen und schlimmsten Falles zum Tode. Weitere Strafrechtliche Konsequenzen folgen durch die Staatsanwaltschaft. 


Im Modell geht das natürlich alles seinen geregelten Gang. Schranke schliessen, Zug kommt und weiter geht es. Trotzdem gehören sie dazu, Weg, Strassenübergänge. Heute fallen diese oft modernen Brücken zum Opfer so das der Strassenverkehr in der Realität fliessen kann.


Im Modell stehen zahlreiche Modelle und technische Ausführungen zur Auswahl. Angefangen von einer "Wärterbude" mit Schranke bis zur modernen EBÜT Anlage in Epoche VI. Somit lassen sich auch Öffentliche Zugangsbereiche im Modell in jeder Epoche unproblematisch nachbilden.


Hier war die Welt am BÜ noch in Ordnung. Hand- oder Wärterbediente Schranke, Wärterhäuschen, gepflegte Anlagen. Auch der Wärter versieht konsequent seinen Dienst, sehr zum Ärger des Mopedfahrers, der Gedanklich gern noch über "die Schranke" gehuscht wäre. Das Lokpersonal der BR 80 wartet auf die Erlaubnis zur Überfahrt des Bahnüberganges, sie hat gerade einen Gleisanschluß bedient. Wenn Schranke geschlossen, Erlaubnis zur Weiterfahrt mit Rangiergeschwindigkeit, Achtungspfiff (Zp 1) und los geht es. Solche Historischen Szenen gern zur Nachgestaltung im Modell. (Viessmann / Vollmer Modell)
Sicherung der Bundesstrasse in der Epoche IV mit einer Vollschranke. Bereits zu dieser Zeit war der Beruf des Schrankenwärters am aussterben. Oft waren die Schranken bereits Zug-, Fernbedient mit Lokführer- oder Stellwerksüberwachung. So ist nach den gesetzlichen Vorschriften hier auch eine Vollschranke anzubringen zur Sicherung des Verkehres auf einer zweigleisigen Hauptbahn, die mit V/max. 140 km/h befahren wurde. (Busch Modell)

Das modernste was es derzeitig in HO 1:87 auf dem Markt gibt ist die EBÜT Signalanlage für Vorbildgerechten Zugverkehr in Epoche VI. Es kann auch die Einbindung des Faller Carsystem erfolgen, mit haltenden und fahrenden KFZ. Viessmann Modell

Heute sind moderne Bahnübergangsanlagen mit Überwachung auf den Hauptstrecken errichtet. Anlage der Epoche V / VI bei Rathen (Sächs.Schweiz) im Jahr 2014.
Auch Neben- und Schmalspurbahnen verfügen über moderne Bahnübergangsanlagen wie hier bei Drei Annen Hohne. So ist es nicht unerheblich wenn im Modell eine Halbschranke oder Blinklicht Anlage errichtet wird, da es sich hier um eine stark befahrene Strasse handelt.
Im Bahnhofsbereich des Bahnhofes Pegau Strecke Leipzig-Gera-Saalfeld befindet sich noch diese Halbschrankenanlage der DR, die die Zufahrt einer Nebenstrasse in den Stadtbereich sichert. Die Strecke wird hier zweigleisig befahren. Sommer 2012
Vollschranke Wärterbedient und mit Behang im Bahnhof Ebersdorf bei Coburg Sommer 2016. Der Bahnhof kann somit seine preußische Vergangenheit der "Werrabahn" Eisenach-Coburg-Lichtenfels nicht leugnen. Ein Kleinod in der Moderne auch sehr zur Freude der Eisenbahn Fotografen.
Strassenführung, abzweigende Hauptstrasse mit Bahnübergang und Nebenstrasse am Bahnübergang in Hockeroda. Im Sommer 2006 war der VT 642 DB Regio Thüringen auf der Sormitztalbahn von und nach Lobenstein im Einsatz. Auch solche Szenen lassen sich im Modell umsetzen, belebter Verkehr am Bahnübergang. So lassen sich auch am Bahnübergang einige Modell KFZ "verstecken".



Deshalb empfiehlt es sich die Bahnanlagen vorbildgerecht zu bauen, daß ihre Funktion und der Sinn dem Vorbild auch im Modell entspricht. Vorbilder zum Thema und den Nachbau oder Nachgestaltung gibt es Unmengen. Unser Thema dient als weitere Ergänzung zur Gestaltung von vorbildgerechten Bahnanlagen.