Produktvorstellung
Sonderwagen in TT 1:120
Endlich kommen Wagen, in TT die irgendwo im hinteren Gleisbereich der Bahnbetriebswerke, Güterabfertigungen oder Bahnmeistereien existieren, die wenig Fans haben aber für den Bahnbetrieb wichtig sind. Ohne ihre Existenz wäre der Bahnbetrieb nicht möglich, sind es doch unscheinbare und für viele Modellbahner "unwichtige Modelle", nein ganz im Gegenteil. Wagenmodelle die ihren Ursprung in der Vergangenheit von Eisenbahn-, Industrie- und Wirtschaftsentwicklung finden.
Nicht nur das sie entsprechende Betriebliche und Verkehrliche Bedeutung haben, auch lockern sie den Wagenpark und den starren Fahrplan auf. Sie bringen Leben auf die Anlage. So können bestimmte Betriebliche Situationen nachgestellt werden, wie sie Vorbildgerechter nicht sein können.
Die Leig-Einheit DR Epoche III
Leig - Leichter Güterzug
Gebildet aus Wagen, Wagengruppen, Leig Einheiten bis maximal 14 Wagenachsen. Bedienung von Stückgutschuppen, Güterabfertigungen der Eisenbahn mit der Zuglok. In der Rangstufe ein Schneller Güterzug. Beladung erfolgte an einer Großgüterabfertigung, von dort wurden in den frühen Morgenstunden die beladenen Wagen mit Eil- und Stückgut Bereitgestellt. Ihre Höchstgeschwindigkeit auf Hauptbahnen bis 100 km/h.
Durch kleinere Frachtmengen wurden vom Knoten Güterbahnhof kleinere Güterabfertigungen mit Stückgutfracht versorgt. So brauchte kein Nahgüterzug bzw. auch kein Stückgutwagen, in dem sich nur wenige Frachtstücke befanden gefahren werden.
Der Leig war das Hauptbetätigungsfeld zahlreicher kleiner und bedeutender Dampflokomotiven. Z.B. BR 38 und BR 78 für Leig Güterzüge von Saalfeld nach Gera bzw. bis Naumburg und Arnstadt. BR 93 nach Lobenstein / Blankenstein, Katzhütte und Sonneberg (BR 93 war auch im Bw Probstzella für diese Dienste vorgesehen 2 Stück beheimatet).
Nach der Ankunft am Zielbahnhof wurden, die letzten Frachtstücke entladen und der Zug sofort wiederbeladen, und nachdem die Lok gedreht wurde, ihre Vorräte ergänzt hatte und das Personal eine wohlverdiente Pause hatte ging es am frühen Nachmittag zurück. Auch Eilgüter, verderbliche Waren, lebende Kleintiere zählten zum Frachtgut. Auf der Rückfahrt wurden die Wagen wiederum mit der Zuglok zur Rampe der GA rangiert, Brückenbleche runtergeklappt, und sofort mit der "Sackkarre" beladen. Türen zu, Begleitpapiere, in die Ausfahrtgleise rangiert, wenn nötig nochmal Wasser genommen bei Lok und Personal und weiter ging es. Am Abend nach Ankunft am Güterknoten wurden die Leig Wagen sofort zur GA rangiert, entladen und ihr Frachtgut entweder in Eil-, Schnell-, Stückgut- oder Nahgüterzüge eingestellt und zu dem entsprechenden Güterknotenbahnhof gesendet. Hier wurden sie entladen oder die Fracht wieder mittels Leig Güterzug verteilt. Durch die Schnelle Frachtverteilung waren Schnell-und Eilgüter meistens am nächsten Tag bis Mittag am Zielbahnhof, die maximale Beförderungsdauer betrug z.B. von Mittenwald nach Königsberg 48 Stunden. Der Leig Güterzug war auch mit Personal besetzt. Hinter der Lok ein Packwagen mit Zugführer und Rangierschaffner, hier wurden zusätzlich Reisegepäck, Expressgut und Eiliges Gut der Gepäckabfertigung und Eisenbahndienstsachen befördert, sowie Arbeitsmaterial. Im Leig Wagen waren zwei Stückgut Ladeschaffner, die für das ein-und ausladen verantwortlich waren und wärend der Fahrt die Stückgüter bereits vorsortierten. Zwischen zwei Leig Wagen war ein Übergang möglich. War zusätzlich ein höheres Frachtaufkommen zu einem Bahnhof zu verzeichnen wurden auch Stückgut Kurswagen mitgeführt und dann zur Entladung beigestellt. In der Erntesaison oder am Jahresende waren diese Güterzüge stark ausgelastet und es kam vor, daß auf einer Strecke am Tag mehrere Leig Züge verkehrten, besonders auf Hauptbahnen.
Beispiel einer Zugbildung Leig DR Epoche III von Saalfeld nach Arnstadt Hbf 1962 mit 12 Wagenachsen
Bedient wurden folgende Güter-und Stückgutabfertigungen
- Bad Blankenburg und mit Stückgutkurswagen
- Rottenbach und mit Stückgutkurswagen
- Stadtilm
- Niederwillingen
- Marlieshausen
- Arnstadt Hbf
Arbeitszug der Signal- und Fernmeldemeisterei DR Epoche IV von Karsei TT
Mit Einführung des Mehrzugbetriebes auf den Strecken, mußten Signale, Signalübermittlungs- undFernsprechanlagen erfunden werden. Für Wartung, Betrieb und Pflege war die Signal und Fernmeldemeisterei zuständig. Unterteilt war der Geschäftsbereich in Telefon- und Lautsprechertechniker (für das Basa Talefonnetz und Lautsprecheranlagen an Bahnsteigen und in Gleisanlagen), Signaltechniker für Mechanische, Elektromechanische und Gleisbild Stellwerksanlagen, Tiefbautrupp für die Instandhaltung, Modernisierung und Wartung von Freileitungsanlagen. Zwischen den Zugfahrten wurde das Gleis gesperrt und der Arbeitszug fuhr mit seinem Wagenpark zur Erneuerung der Telegraphenmasten auf die Strecke. Schadhafte Holzmasten wurden erneuert oder die Freileitungskabel getauscht bzw. Sonstige Reparatur-und Wartungsarbeiten durchgeführt. Der Arbeitszug bestand aus einem Aufenthalts-und Materialwagen, Baggerwagen und Güterwagen für Kabel-, Holzmasten-und Erdtransport. Besetzung erfolgte mit einem Arbeitszugführer (Verantwortlich für Zug-und Rangierfahrten), Signalmeister, entsprechende Anzahl Signalmonteure, Baggerfahrer und 1-2 Sicherungsposten für Zwei- und Mehrgleisige Strecke. Die Arbeitszuglok wurde direkt beim zuständigen Bw beantragt und für den Zeitraum der Bauarbeiten ausgeliehen, zum Teil im Schichtrythmus oder in der Tageszeit. Auch an Wochenenden und in der Nacht gab es Sperrpausen.
Beispiel eines Arbeitszuges der Signal- und Fernmeldemeisterei Saalfeld um 1972
Der DR Feuerlöschzug in Epoche III
Bis in die 90er Jahre oblag das Löschen von Bränden im Bahnbereich der jeweiligen Eisenbahnverwaltung. Hierzu wurden Feuerlöschzüge, Bahnfeuerwehren und entsprechende dazugehörige Anlagen angeschafft und errichtet. Das Netz der Feuerwehren war mit den örtlichen Wehren verknüpft und verbunden. Wichtig war das Vermeiden von Unfällen wärend des Einsatzes. So galt besondere Vorsicht gegenüber den Eisenbahnfahrzeugen zu wahren, Kenntnis über Gefährliche oder Explosive Güter, Verhalten gegenüber Fahrleitungen (15000 Volt), Elektrischen Fahrzeugen, Anlagen und Bergung von Verletzten, Toten und Tieren sowie dem Ladegut beim Einsatz. Hinzu kam der Einsatz auf Brücken, Stützmauern, Tunnelanlagen. Auch mußte Kenntnis erfolgen gegenüber den Dampfkesseln, die bei Unfällen noch unter Hochdruck standen. Für diese Aufgaben wurde die Bahnfeuerwehr speziell eingesetzt und ausgebildet. Als Einsatzlok stand eine spezielle Bereitschaftslok im Bw zur Verfügung mit Bereitschaftslokpersonal die als "Dringlicher Hilfszug" sofort zur Unfallstelle mußten. Unterstützt wurden die Bahnfeuerwehren von örtlichen Kollegen, Notärzten, Sanitätern, Bahnpolizei und anderen Hilfskräften. In der DDR bis 1990 von der Zivilverteidigung danach vom THW. Seelsorge durfte an der Unfallstelle nicht durch kirchliche Vertreter vorgenommen werden nur durch vorgesehene Genossen für Agitation und Propaganda der SED. Dem Feuerlöschzug waren weitere Wagen zur Ergänzung mit beigegeben, z.B. Mannschaftswagen, Wasserwagen, Wagen mit Bindemitteln für Öl. Die örtlichen Feuerwehren hatten die weitere Zuführung von Löschwasser sicherzustellen.
Der Feuerlöschzug bestand aus Feuerlöschzug Zugführer Verantwortlich für Zug-und Rangierfahrten. Dem Feuerwehr Kommandanten, den Feuerwehrleuten und Hilfskräften. Mit der Modernisierung des Bahnfeuerwehrparkes und der Schnelligkeit von Feuerwehr Autos wurden Anfang der 70er Jahre diese Züge abgeschafft, ihre Vorbereitung zum Einsatz und der Zeitverlust waren ausschlaggebende Argumente.
Zugbildung eines Feuerlöschzuges
der DR Epoche III 1968
Der Flüssiggastransportzug
Zur Versorgung der Signale mit Propangasflaschen der Haupt-und Vorsignale, Rangier-und Weichensignale wurden 5 kg Flaschen Propangas benötigt. Diese mußten in Bunkerräumen am Bahnhof schützend und verschloßen eingelagert werden. Im jeweiligen Bahnhof wurde je nach Bedarfsmenge die sich aus der Bahnhofsgröße und der Anzahl der Signalanlagen ergab ein gewisses Vorratskontigent vorgehalten. Die Zuführung und Abholung der Propangasflaschen erfolgte mit bestimmten Fahrplanmäßigen Personenzügen oder Nahgüterzügen in bestimmten wöchentlichen Abständen. Auf Hauptbahnen mit besonderem hohen Bedarf verkehrten Propangaszüge. Die Abfüllstation für die Direktion Halle, Erfurt und Dresden befand sich in Saalfeld. Von hier wurden täglich mehrere Propangaswagen versendet oder empfangen. Besetzt war der Transport mit einem Propangas Meister und einem Gehilfen die auf den Unterwegsbahnhöfen die Flaschen ausgaben, annahmen, vorsortierten und den "Schriftkrahm" erledigten.
Zugbildung eines Propangaszuges auf einer Hauptbahn DR Epoche IV
Der Bauzug
Nicht Gleisbaumaschinen sondern auch Bauzugwagen üben immer wieder einen besonderen Reiz auch im Modell auf den Betrachter aus. Dabei geht es nicht nur um Gleissanierung, müßen auch Entwässerungsgräben, Durchlässe, Dämme, Steigungen mit unterhalten werden. Gerade an Stellen mit verschiedenartigen Untergründen oder Witterungseinflüße sorgen für "Schlammlöcher" , Schwammige Untergründe oder eingebrochene Stellen sorgen für Langsamfahrstellen und müßen baldigst beseitigt werden, so leidet die Gleislage und der Fahrkomfort, letztlich die Pünktlichkeit an solchen Situationen. Arbeitszüge der Bahnmeisterei bestehen aus Arbeitszugführer, Rottenmeister, Rottenarbeiter, Baggerfahrer und Sicherungsposten. Die Arbeitszuglok wird vom zuständigen Bw mit Personal gestellt. Einsatz rund um die Uhr.
DR Bauzug Zugbildung
Neues Sonderfahrzeug von Karsei
Eine sehr gute Figur macht der neue kleine Kran in TT von Karsei. Sein Einsatz auf der Anlage ist vielfälltig. Mit einigen Fahrzeugen läßt sich der Kran noch "Besonders in Szene" setzen. Ob als Bw Kran, Hilfszugfahrzeug, Baukran für Gleis- und Signalbau oder zur Aushilfe auf der Ladestraße zur Umladung von Fracht- und Stückgütern auch Bauarbeiten an Brücken oder das Erneuern von Signalen, Fahrleitungsmasten oder Bahnsteigleuchten läßt sich hier darstellen, um nur einige praktische Einsatzbeispiele zu benennen. Auch als Umladekran von Regel- auf Schmalspurfahrzeuge, kann der Kran zum Einsatz kommen, verfügte man nicht überall über Krananlagen, gerade wenn Ersatzteile, Gleise, Masten, Schwellen umgeladen werden mußten. Ein passender Kranschutzwagen Niederbordwagen gibt es im Tillig Programm. Eine Werkzeugkiste findet sich sicher im Bastelsortiment oder in einer Restekiste und ein Stützgerüst für den Ausleger läßt sich leicht aus Valejo Profilen herstellen und lackieren. Eine kleine Bastelei im wahrsten Sinne.