Bahnhof Saalfeld als Ausgangspunkt für die "Postkartenreise"


Das erste Empfangsgebäude des Saalfelder Bahnhofes im Jahre 1879. Im Hintergrund erkennbar das Preußische Heizhaus und die Pößnecker Brücke über die Ausfahrtgleise der Strecke nach Gera bzw. Jena. Das erste EG befand sich auf dem Gebiet des heutigen Überganges Personen-/ Güterbahnhof zwischen Gleis 5 und 8. Die Gütergleise weiter in Richtung Kohlebansen, Bw Zufahrt sowie die Zufahrt in Richtung Brauerei.

Eine tolle Werbeidee der Saalfelder Brauerei mit einem Jubiläumsbier im Jahre 2021 gedenkt man an die Gründung und Eröffnung der ersten Saalfelder Bahnlinie vor 150 Jahren im Jahre 1871. Die letzte offizielle Gedenkverstaltung der DR zum Bahnjubiläum war 1971 bzw. 1974 mit Lokausstellung und Sonderfahrten. Eine sehr authentische Bilddarstellung des ersten Saalfelder Bahnhofes mit Fahrzeugen aus der Gründerzeit von 1871 vermitteln ein Bild der Bedeutung der Eisenbahn in jener Zeit. Das Bier ist genauso gut wie die Idee zum Jubiläum.


Mit dem Bau und der Planung der Gera - Eichichter Bahn begannen ab 1869 die ersten Bau- und Trassierungsarbeiten der Bahnlinie die 1871 eröffnet wurde. Geplant war vorerst ein dreigleisiger Durchgangsbahnhof mit einer Güter Expedition und Ladestrasse. Auf Grund der Sparsankeitsrichtlinien wurden alle Gebäude der Linie mit roten Ziegelsteinen erbaut. Die Architekten entwarfen für die Linie ein "Baukastenprinzip", so wurden alle Empfangsgebäude in einer gewissen gleichen Bauweise geplant und gebaut. Dabei unterschied man nach der Größe und Bedeutung der Bahnhöfe. Bei Betrachtung aller Gebäude der Strecke lassen sich Parallelen erkennen. Gebaut wurde in drei Größenkategorien.


Kategorie 1 große Gebäude

- Weida

- Triptis

- Neustadt (Orla)

- Pößneck ob.Bf.

- Saalfeld (S)

- Eichicht


Kategorie 2 mittlere Gebäude

- Wolfsgefärth

- Niederpöllnitz

- Oppurg

- Unterwellenborn / Röblitz


Kategorie 3 kleinere Gebäude

- Zwätzen

- Krölpa Ranis später errichtet

- Könitz


Haltepunkte

- Traun

- Neunhofen

- Breternitz (Fischersdorf) später errichtet



Einige Fakten zum Bahnhofsbau in Saalfeld aus der Entstehungsgeschichte


- Erste Vorgespräche zum Bau einer Bahn von Saalfeld - Rudolstadt - Jena - Apolda / Neu-Sulza im Februar 1852

- Oktober 1856 Verhandlungen zum Bau der Linie aus Gera über Pößneck nach Saalfeld und weiter nach Bayern

- 1858 Dringende Petition zum Bau einer Linie von Saalfeld nach Greiz mit Anschluß an die neue Strecke Greiz - Neumark (Sachs.) - Zwickau zur Zwickauer Steinkohle

- Bekanntgabe der Verhandlungen im Weimarer Landtag mittels Telegramm am 03.04.1862 um 02:52 Uhr Nachmittags zum Bahnprojekt

- Kostenvoranschlag Gera - Ludwigsstadt 4.614.000 Taler

- 17.09.1862 Antrag auf Bau einer abzweigenden Bahn von Eichicht nach Kamsdorf zu den Erzgruben

- Kostenvoranschlg Heringen - Jena - Saalfeld 3.300.000 Taler

- 22.02.1866 Erste Vermessungsarbeiten am geplanten Saalfelder Bahnhof

- 16.01.1868 Staatsvertrag zum Bahnbau Gera - Eichicht

- 1868 Stadt Saalfeld mußte zum Bahnbau 140 000 Taler aufbringen

- 14.06.1869 erster Spatenstich bei Weida um 14:00 Uhr

- Planung und Endgültige Festlegung des Bahnhofsterrain am 05.05.1870 in Saalfeld

- Hohe Baukosten in Saalfeld durch den Bau von Schutzwehren an der Saale zum Bahnhof, sowie Hochwasserschutz

- 25.05.1870 Beginn des Bahnhofsbau in Saalfeld mit 100 Arbeitern und 30 Transportkarren, Festumzug und Abends Festball

- 09.06.1871 Beginn der Bauarbeiten am Saalfelder Güterschuppen

- 22.07.1871 Beginn der Herstellung der Drehscheibe, Feuergraben, Wasserbehälter und Wasserkrane

- 24.08.1871 ca. 200 Arbeiter bei Breternitz müssen Akkord arbeiten zur Beendigung der Bauarbeiten und erhalten Täglich 30 - 40 Groschen Akkordlohn

- 23.10.1871 erster Spatenstich an der Saalbahn bei Schöps / Rothenstein

- 31.10.1871 Bildung eines Lokalkomitee für den Bahnbau von Saalfeld nach Bayern (Coburg oder Kronach)

- 02.11.1871 traf die erste Lokomotive in Saalfeld ein am Nachmittag gegen 02:00 Uhr mit Festumzug und Aufstellung der Bediensteten in Saalfeld, Feierliche Begrüßung der Lok durch die Bevölkerung und zahlreiche edle Jungfrauen

- 04.11.1871 gegen 04:00 Uhr Nachmittags der letzte Hammerschlag am Saalfelder Bahnhof mit Festumtrunk, Festansprache des Oberbürgemeister Witter zum feierlichen Akt, Verantwortlich für den Saalfelder Bahnhofsbau Herr Baumeister Siebeneicher der solide und sehr gute Arbeit mit seinem Gefolge leistete

- 07.11. 1871 erster tödlicher Arbeitsunfall eines Bahnarbeiters bei Könitz, der von einer Lore überrollt wurde und starb

- 15.11.1871 erste Lok mit Personenwagen von Gera nach Pößneck unterwegs mit einer Schaufahrt

- 23.11.1871 erst jetzt gelang der Durchschlag des Tunnels bei Oppurg

- 20.12.1871

"Wenige Minuten nach 01:00 Uhr Mittags traf der erste Zug in Saalfeld aus Gera ein. Lok und Wagen waren mit Girlanden geschmückt. In Oppurg und Pößneck begrüßte man den Zug mit Musik, in Könitz nahmen Bergleute am Bahnhof Aufstellung. In Saalfeld nahm ein großer Anteil der Bevölkerung Anteil an der Ankunft des ersten Zuges..."

- Länge der Strecke 10,24 Meilen

- 27.12.1871 die erste große Verspätung, der Abendzug aus Gera um 1/2 - 10 Uhr traf erst am Folgetag gegen 1/2 5 Uhr Morgens ein, da die Wassermaschinen in Neustadt (Orla) und Pößneck eingefroren waren

- Einwohnerzahl der Stadt Saalfeld am 31.12.1871 - 6622 Einwohner mit 2695 Haushalten

- 31.03.1872 Sofortige Erhöhung der Personenzüge zwischen Saalfeld und Gera sowie Verbesserung der Anschlüße in Gera nach Zeitz und Gößnitz auf Grund hoher Nachfrage

- bis 31.03.1872 wurden in Saalfeld 6547 Tonnen Güter verladen und 4421 Taler an Gepäckfracht und Fahrkarten eingenommen

- 01.05.1872 erste Ermäßigungen für Fahrkarten treten in Kraft

- 30.06.1872 zwischen Saalfeld und Gera wurden 69.022 Tonnen Güter abgefertigt

- 01.08.1872 Ersuch der Gehaltserhöhung für Lokomotivführer wurde bewilligt auf Grund der Arbeit und Verantwortung, Erhöhung des Gehaltes um einen Groschen monatlich

- 01.09.1872 Beginn der Bauarbeiten erster Stationsgebäude der Saalbahn (Orlamünde, Uhlstädt, Rudolstadt, Schwarza)

- Zum 15.10.1872 tritt der neue Fahrplan in Kraft mit verbesserten Anschluß in Gera, hier sollen des Nachts keine Personen mehr im Bahnhof warten müßen, alle Abendzüge erhalten Anschluß nach Weißenfels und Gößnitz

- 01.11.1872 hohe Anteilnahme durch die Bevölkerung und Industrie der erfolgten Streckenfertigstellung in Hamburg somit könne man bis zur Nordsee fahren, mit einem feierlichen Bankett

- 23.11.1872 Harter Kunkurrenzkampf zwischen der Geraer Linie und der Saalbahn schon im Vorfeld wird gerügt

- 05.12.1872 Unterzeichnung der Konzessionsurkunde Eichicht - Wurzbach - Nordhalben nach Hof bzw. Kronach

- 04.01.1873 Kunstbauten und Dämme der Saalbahn sind Ende 1872 fertiggestellt worden

- 01.02.1873 es wird angeordnet Töchter von Stationsbeamten dürfen nicht im Außenbereich und Öffentlichkeit arbeiten, auch nicht wärend der Zughalte am Bahnsteig verweilen, sie sind vom Öffentlichkeitsbetrieb und Stationsbetrieb fern zu halten

- Kinderlose Frauen dürfen gegen Schwangerschafts Kaution im Telegraphen-, Billiet- und Gepäckdienst eingesetzt werden

sie erhalten nur Minimallohn und werden nicht vereidet

- vom 01.03. - 01.07.1873 werden die Lokomotiven "Dornburg", "Camburg", "Jena", "Kahla", "Orlamünde", "Rudolstadt" für die Saalbahn beschafft, die Lok "Schwarzburg" später für die Strecke nach Blankenburg

- März 1873 Bau eines Verbindungsgleis vom Staatsbahnhof zur Saalbahn

- 13.08.1873 negative Geldverhältnisse der Stadt Saalfeld führen zu mehrfacher Beschwerde von Bewohnern und Gästen der Stadt, die vom Bahnhof über schlecht ausgeleuchtete und ausgebaute Wege in die Stadt gelangen müßen, auch räuberisches Gesinde treibt sich an der Saale herum...

- 05.09.1873 erste Lokeinsätze auf der Saalbahn zum Transport von Schienen und Baumaterial

- Eröffnung der Strecke Leipzig - Zeitz am 01.11.1873 somit besteht von Saalfeld direkter Verkehr nach Leipzig und zu den Kohlegruben bei Profen, alle Züge ab Eichicht bzw. Saalfeld fahren sofort nach Leipzig und nicht mehr nach Weißenfels

- 18.10.1873 erster offizieller Zug von Camburg nach Großheringen mit geschmückten Wagen für Offiziere und Bahnbaupioniere, Abfahrt in Camburg 04:00 a.Nm

Ankunft in Camburg 06:00 a.Nm

- 07.11.1873 Verbesserung der Wasserversorgung für Lokomotiven, Passagiere und Vieh am Saalfelder Bahnhof

- 24.11.1873 Bau einer Zweigbahn vom jetzigen Bahnhof Saalfeld in Richtung Oberes Tor als Güter- und Zahnradbahn zur Anbindung der Stadt

- 18.02 - 20.02.1874 erfolgte die Prüfung der ersten drei Brücken auf der Saalbahn

- am 20.02.1874 fuhr der erste Probepersonenzug von Großheringen nach Saalfeld und am 21.02.1874 zurück

- 30.04.1874 gegen 01:00 Uhr Mittags traf der erste offizielle Festzug aus Jena in Saalfeld ein, Menschenmassen und eine Kapelle begrüßten den Zug, gegen 1/2 3 Uhr fuhr der Zug zurück

- 01.05.1874 offizieller erster Betriebstag der Saalbahn

- 04.05.1874 erste offizielle Beschwerde zwecks mangelhafter Zuganschlüße in Saalfeld zwischen den Linien

- 05.06.1874 Großbrand in der Saalfelder Güterabfertigung

- Veröffentlichung von Eisenbahnunfällen Juni - Dezember 1874 in Deutschland

608 Entgleisungen, 478 Zusammenstöße, 322 sonstige Betriebsereignisse, 1277 Personen verunglückt ( 285 getötet, 922 verletzt) , Personen die freiwillig den Tod suchten 57, und 5 verletzt

- 07.04.1875 schnellere Förderung des Bauprojektes Eichicht - Kronach über Ludwigsstadt, alle anderen Projekte zu schwierig

Besonderheit des Schiefertransportes täglich 15 - 16000 Zentner ab Unterloquitz, Gabe Gottes, Probstzella und Ludwigsstadt

- 04.05.1875, der bayerische Minister von Pretschner setzt sich für den Bahnbau Kronach - Eichicht und Hof - Saalfeld ein und will beide Projekte fördern

- 09.09.1875 erste Verhandlungen mit Bayern über die Linie Eichicht - Kronach am Falkenstein bei Probstzella

Gesamtbaukosten 12.100.000 Mark entspricht 421.600 Mark pro Kilometer

- 02.12.1875 erster tödlicher Unfall auf der Saalbahn, der Nachmittagszug 01:15 Uhr von Jena nach Heringen überrollte den Camburger Gerbermeister Zimmermann. Er sprang vor den Zug und wurde von der Lok erfasst und zerquetscht. Der Verunglückte war der Schwiegervater des jeweiligen Lokführers dieses Zuges.

- Dezember 1875 bedrohliche wirtschaftliche Lage der privaten Saalbahn durch Konkurrenz der Staatsbahnlinien im ersten Halbjahr

- Verdienst eines Bahnarbeiters 1875 zwischen

1,40 M und 1,70 M

- am 31.01.1879 wird das Projekt Frankenwaldbahn vorerst beendet, da Bayern zahlreiche andere Bahnstrecken baute und die Mittel nicht ausreichten und die Zinsbelastungen zu hoch sind

- 14.08.1882 Planung der Frankenwaldbahn mit Grenzstation Bayern / Preußen in Probstzella sowie Errichtung einer Lokstation

- 29.01.1884 erster Spatenstich bei Eichicht für die Linie Eichicht - Kronach auf preußischem Gebiet

- 11.06.1884 der Unterbau für das Gleis der Loquitzbahn ist fertiggestellt, nun geht es an den Oberbau und den Bau der Stationen, es werden täglich 3 Arbeitszüge auf der Strecke verkehren

- 01.08.1884 Eröffnung der Linie Schwarza - Blankenburg

- 03.08.1884 erstes Attentat auf den Blankenburger Zug, so hat einer Steine in Schwarza bei der Essigfabrik auf die Gleise gelegt, so das die Lok des Abendzuges stark beschädigt wurde

- erste landespolizeiliche Prüfung der Loquitzbahn am 18. und 19.09.1884

- 01.10.1885 Eröffnung der Strecke Eichicht - Stockheim

- 06.05.1887 Beginn der Vermessungsarbeiten Saalfeld - Arnstadt

- 1887 höchste Klage über fehlende Biermengen in bayerischen Bierzügen, durch Kontore, Handelsgesellschaften beim Warenempfang...

- Bereits im Sommer 1886 verkehren täglich zwei Sonderzüge von Berlin nach München und zurück mit Halt in Saalfeld um das Fahrgastaufkommen zu bewältigen

- Verkaufte Fahrkarten in Saalfeld 1887 - 50.750 Stück, in Pößneck 43.225 Stück, Probstzella 18.647 Stück, Unterwellenborn 11.678 Stück, Versand von Eisen in Unterwellenborn 1887 - 18.950 Tonnen

- 1887 werden Sonntagsbilliets eingeführt und Erstattungsanträge für nicht benutzte Bilietten,

- 03.10.1887 Antrag auf Verlegung des Saalfelder Güterbahnhofes zum Oberen Tor, heute Grüne Mitte

- 04.05.1886 es wird mitgeteilt, daß sich jetzt im Stadtgebiet von Saalfeld und angrenzenden Flur-und Waldstücken vermehrt prominente Persönlichkeiten aufhalten und nach Saalfeld mit dem Schnellzuge reisen und im Hotel "Zum Hirsch" rasten, was immer beliebter zu werden scheint. Seit der Bahneröffnung zwischen Berlin und München hat sich das Publikum verfünffacht.

- 1886 Errichtung der Bahnpoststation in Saalfeld, Wechsel von Münchner, Nürnberger, Leipziger, Berliner Postschaffnern in die jeweilige Richtung bei den Schnellzügen

- 02.12.1895 Eröffnung der gesamten Strecke Saalfeld - Arnstadt

- ab 1905 bis 1911 erfolgte der Umbau aller Saalfelder Bahnanlagen durch die zusätzlichen Strecken nach Lobenstein und Hof, Katzhütte und Königsee

- Ausbau der Saalbahn, Loquitzbahn und Geraer Strecke zu zweigleisigen Hauptbahnen

- Mai 1939 Eröffnung des Elektrischen Zugbetriebes zwischen  Saalfeld und Nürnberg

- April 1945 totale Zerstörung des Bahnknotens Saalfeld

- erschwerter Wiederaufbau durch Demontage von Gleisen, Anlagen und noch aller funktionierender Maschinen, Geräte und Gegenstände als Reparationsleistung

- Abbau des zweiten Gleises Saalfeld - Leipzig 140 km, Probstzella - Großheringen 99 km inkl. Fahrleitung,

- Abbau von Bahnhofsgleisen, Brücken

- nach 1951 setzte eine allmähliche Normalisierung im Bahnbetrieb ein

- ab 1953 schrittweise Ergänzung der Gleisanlagen im Saalfelder Bahnhof, besonders im Güterbahnhof

- ab 1971 Ausbau der Saalbahn zweigleisig bis Großheringen 75 km und Saalfeld - Unterwellenborn 6 km

- ab 1969 Planung und Errichtung des neuen Lokschuppen für das Bw Saalfeld

- ab 1994 / 1995 Beendigung des Ausbaues der IC / ICE Strecke München - Saalfeld - Berlin durch die DB AG

- Stationierung DB Regio und DB Cargo in Saalfeld, Fernsteuerung der Stellwerksanlagen DB Netz, Fahrkartenschalter und DB Station und Service sowie DB Anlagen und Haus Technik

- Auflösung sämtlicher weiteren Arbeitsbereiche in Saalfeld

- 2005 Teilübernahme und Angliederung der Linie Saalfeld - Bamberg - Nürnberg an DB Regio Bayern mit Stützpunkteröffnung in Saalfeld

- 2012 Übernahme des Regionalverkehr durch Erfurter Bahn auf den Strecken von Saalfeld nach Erfurt, Jena, Gera / Leipzig, Blankenstein sowie Pößneck unt.Bf. - Jena

- 2012 Eröffnung des Franken - Thüringen - Express Nürnberg - Saalfeld - Jena

Übernahme des DB Regioverkehres durch DB Regio Bayern - Nordostbayern Hof

- 2015 Übernahme des Personennahverkehr zwischen Saalfeld - Halle / Leipzig / Großheringen durch Abellio

- 2015 Auflösung der DB Regio Thüringen Stützpunkte in Saalfeld

- 2017 komplette Schließung des ehemaligen Bw Saalfeld

- 2017 Eröffnung der ICE Neubaustrecke Nürnberg - Erfurt

- 2017 Abzug des DB Fernverkehr zwischen Bamberg und Naumburg (Saale) Hbf nur noch ein IC - Zugpaar über Saalfeld (Karlsruhe - Leipzig und zurück)

- 2018 Kauf des Lokschuppens und des Drehscheibengeländes durch die Stadt Saalfeld

- 16.12.2018 Eröffnung und Verlängerung des FTX Nürnberg - Saalfeld - Jena weiter bis Leipzig Hbf

DB Regio Bayern Nürnberg Hbf

 

Verkehrsaufkommen 1910 am Saalfelder Bahnhof mit dem aufgesetzten Wohn- und Verwaltungstrakt hinter dem Eingangsportal.

Der Saalfelder Bahnhof im Jahre 1914.

Der Saalfelder Bahnhof in Farbe im Jahre 1916.

Dachbodenfund einer Postkarte von 1912 des Saalfelder Bahnhofes mit einer anderen Ansicht. Es fehlt noch der Verwaltungsanbau, der sich heute auf dem linken Bildrand parallel zum Gleis 1 erstreckt.

Eine Ansicht des Bahnhofes Saalfeld aus der Zeit um 1922.

Innenansicht der Bahnhofshalle des Saalfelder Bahnhofes im Jahre 1936. Mit Werbung für das Hotel "Roter Hirsch" das sich am Saalfelder Marktplatz befand. Rechts der Ausgang zum Vorplatz, hinter dem Mittelpfeiler befand sich die Schalterhalle und links die Bahnhofsrestauration.

Nochmals die Saalfelder Bahnhofshalle im Jahr 1938. Links der Eingang zum Speiserestaurant II. und III. Klasse später die SB (Selbstbedienung) der Mitropagaststätte, weiter links der Verkaufskiosk. Ein Stand der damaligen Bahnhofsbuchhandlung dahinter befanden sich die Schalter der Fahrkartenausgabe.

Nach dem Bahnhofs Umbau 1910 errichtet der Bahnsteig Kiosk das Saalfelder Bahnhofes auf dem Mittelbahnsteig, erfreute er sich großer Beliebtheit. Schnellzughalt, Lokwechsel, Umsteiger sorgten bis in die 1990er Jahre für Umsatz des Pächters. Am Wasserturm abgestellt ein Reservepackwagen und auf dem Güterbahnhof ein Militärpersonenzug aus alten Preußen. Am Kiosk wurde "Falkensteiner Bier" Brauerei an der Landesgrenze vom Faß und aus der Flasche ausgeschänkt, so die Innschrift am Kiosk. Postkartenmotiv aus dem Jahre 1930.

Blick vom Dach des Saalfelder Bahnhofes 1937 hier entstanden gerade Filmaufnahmen zu den Deutschen Wochenschauen mit den damals modernen "Fliegenden Zügen". Auf Gleis 3 ein Schnellzug von München nach Berlin an der Spitze der Postwagen. Hier fand gerade ein Lokwechsel statt von einer P 10 BR 39 des Bw Saalfeld auf eine Leipziger 03, die den Zug von Saalfeld über Jena bis Leipzig bespannte. In Leipzig erhielt der Schnellzug weitere Kurswagen aus Regensburg, Böhmen und dem Erzgebirge und wurde mit zwei Lokomotiven der BR 03 des Bw Anhalter Bahnhof bespannt.

E 18 23 Bw Nürnberg Hbf 1942 mit D-Zug Leipzig-München in Saalfeld. Lokpersonal war Bw Bamberg.

Postkartenmotiv mit dem "Fliegenden Münchner" 1938. Durchfahrt in Saalfeld unter dem neu errichtetetn Brückenstellwerk "SS" - Saalfeld Süd, aus dem das Wärterstellwerk W 2 wurde.

Stadt Saalfeld mit dem Bahnhofshotel Scheibe aus dem Jahre 1895.

Das Saalfelder Bahnhofshotel Scheibe lud seine Gäste im ersten Friedens Sommer 1919 zum verweilen ein. Biergarten, Kegelbahn, Cafe- und Tanzmusik, gepflegte Biere und geschätzte Küche hieß es damals in Gästeprospekten und Werbetafeln. Rechts neben dem Hotel befindet sich der Bahnhof Saalfeld.

Blick über Saalfeld im Frühjahr 1933 aus südlicher Richtung, rechts die Einfahrt aus Richtung Breternitz, gut erkennbar die Köditzer Brücke.

Saalfeld 1941, Blick von der Heide zur Stadt. In der Bildmitte der neu errichtete Wasserturm des neuen Groß Bw Saalfeld und Anlagen der Reichsbahn-Gasanstalt zur Abfüllung von Signal Propangasflaschen. Gut erkennbar in der Mitte der Verlauf der Saalbahn mit Fahrleitungsmasten was damals eine große Errungenschaft war.

Hallenanbau des Saalfelder Bahnhofes. Bauarbeiten im März 2003.

Bahnhof Saalfeld aus der Luft Mai 2002.

Saalfelder Wasserturm im Süden des Bahnhofes im März 2003 aus der Zeit des Bahnhofsumbaues von 1910. Links die Bahnmeisterei aus den 30er Jahren, rechts die Wagenreinigung zum Teil als Nachkriegsbau aus den 50er Jahren. Vormals bis 1946 die Fahrleitungsmeisterei. Das kleine Gebäude davor das Königlich Preußische Wagenmeisterhaus aus der Zeit um 1885 nach dem Lückenschluß zwischen Bayern und Preußen. (Eichicht-Stockheim)

Der 1910 errichtete Wasserturm im Süden des Bahnhofes Saalfeld mußte 1917 nochmals vergrößert werden. Da sich die Anzahl der Lokomotiven und im Bw sowie der durchgehenden Zugfahrten aber auch die Gastlokomotiven stark erhöht hatten. So wurde der Wasserbehälter auf 300 qm erhöht, was eine statische Änderung und einen Umbau erforderte.
Neben dem umgebauten Wasserturm im Süden des Bahnhofes Saalfeld beinhaltet die Zeichnung auch einige Gleisformationen in Richtung Probstzella für die Ausfahrt im Personenbahnhof des Stellwerksbezirkes W 2 im Jahr 1917.

Ansicht des Bw Saalfeld mit nördlicher Ausfahrt im Jahre 1914.

Saalfeld mit Bw, nördliche Ausfahrten im Jahr 1963, oben links das Bayerische Bw in Saalfeld noch eingezeichnet.

Nach der Zerstörung des Bahnhofes Saalfeld wurde in den 50er Jahren das neue Postgebäude errichtet. Im Hintergrund das EG erkennbar. Eine Postkarte von 1965 Post und Bahnhofskreuzung.

Streckenkarte der Rbd Erfurt aus dem Jahr 1935. Die Strecke Ludwigsstadt - Lehesten nicht verzeichnet gehört zur Rbd Nürnberg. Ebenso zur Rbd Erfurt gehörte die Strecke Weißenfels-Zeitz-Gera, die nach 1945 von Wetterzeube über Zeitz bis Weißenfels zur Rbd Halle kam.

Der Blick vom "Affenfelsen" oder der Pößnecker Brücke ging am 14.09.1984 nicht zum Bw Saalfeld, sondern auf die "Saalbahn", auf der gegen 11:05 Uhr der planmäßig durchfahrende D 303 Berlin-München mit 132 439 durchfuhr. Links das Gleis Richtung Arnstadt, rechts die zweigleisige Strecke nach Unterwellenborn und von dort weiter nach Gera, Zeitz, Leipzig. In der Mitte die "Saalbahn" nach Jena, Halle bzw. Leipzig.

Stellwerk B 1, das Saalfelder Fahrdienstleiterstellwerk 1982 mit ausfahrendem D 504 Saalfeld - Berlin und 01 1512.

Der Original Blick vom "Affenfelsen" auf das Bw und den Bf. Saalfeld mit zahlreichen Fotofans am 21.06.1980.

Ein Blick vom "Affenfelsen" 1974. Der Heizer der 95 0041 kocht gemütlich Dampf gerade mit einem Güterzug aus Probstzella eingefahren ging es nach Gleis 17 an die "Wellenborner Übergabe". Vorher noch Wasser nehmen von Unterwellenborn Retour, dann ins Bw Saalfeld und wieder mit 1000 Tonnen nach Probstzella. 11 Stunden Dienstzeit mit 62 km Fahrleistung !!! Umweltschutz spielte keine Rolle bis in die 90er Jahre. Vorher ein "Nebelkessel" durch die Dampflokomotiven ab den 80er Jahren sorgte der Motorenlärm der Diesellokomotiven besonders in den Morgenstunden beim Vorheizen der Reisezüge im Personenbahnhof auch mit Dieselgeruch der in der 16.Fahrstufe "röhrenden" 132er für Kopfschütteln und Unverständnis vieler Bewohner und Fahrgäste.

Morgentlicher Berufsverkehr im Bahnhof Saalfeld. Auszug aus der Bahnhofsfahrordnung Sommerfahrplan 1986. In der Bahnhofsfahrordnung sind sämtliche Zugfahrten von 0-24 Uhr erfaßt, Verkehrstage, Laufweg der Züge, Durchfahrts-, Ankunfts-, Abfahrtszeiten, Planmäßige Gleise, Zugnummer, Zuggattung, Besonderheiten. Z.B. der Zugführer des P 18077 erteilte um 06:48 Uhr das Abfahrtsignal, da die Aufsicht verhindert war, sie war am P 6914 zur Abfahrtserteilung.

Allgemeine Ausführung im Saalfelder Bahnhofsbuch, daß 1972 neu erstellt wurde. Im Laufe der Jahre kamen Einbesserungen in gedruckter und handschriftlicher Form hinzu. Im Bahnhofsbuch sind alle Anlagen, Gleise, Besonderheiten, Anschlüße, Signale beschrieben, die sich auf Bahngelände befinden. Jeder Bahnhof verfügt über ein Bahnhofsbuch, ebenso alle Dienstposten im Bahnhof.

Ein Blick auf den Bahnhof Saalfeld am 02.Mai 2015 vom Kulmberghaus. Einfahrender ICE 1612 von Berlin nach München.

Der Bahnhof Saalfeld am Abend des 24.07.2023 zum Zeitpunkt ruhiger Betrieb am Bahnhof.

  

Der Bombenangriff auf Saalfeld am 09.April 1945 und danach...


Wenige Tage vor Kriegsende wurden noch zahlreiche Eisenbahnknoten und Industriestädte zerstört. Bis zu diesem Zeitpunkt zählte Saalfeld ca. 20 000 Einwohner und zählte mit zu den florierenden mittleren Städten in Deutschland. Aber Hauptgrund war die Zerstörung des Drehkreuzes Saalfeld was insbesondere der Verhinderung des Verkehrsflußes einer zentralen Linie Mitten durch Deutschland führte galt.

Den Militärverkehr trafen solche Mannöver kaum noch der Krieg war entschieden, Truppenverbände am Ende, es wurde nur noch die "Nackte Haut" gerettet oder die Volksfront bzw. letzte Truppen "verheizt" ohne Sinn und Konzept mit "Hoffnung auf den Endsieg". Seit Januar 1945 und schon zuvor war das Ende des Krieges eingeläutet.

Mit zahlreichen Bombenangriffen am Kriegsende traf es die Zivilbevölkerung sehr hart. Selbst von getroffenen Militärzügen hatte niemand mehr Nutzen, sondern Gebäude, Zentrale Einrichtungen, Versorgung, Krankenhäuser das gesamte zivile Leben litt darunter. Die am Krieg verdienten waren verschwunden oder später entnazifiziert. Ausbaden mußte den Wahnsinn der "Kleine Mann" bis in die heutige Zeit.


Seit Kriegsbeginn war Saalfeld ein wichtiger Knoten im Militärverkehr der Wehrmacht. Zahlreiche Soldatentransporte mit Soldaten aus Süddeutschland machten hier Station. Zum Lokwechsel und auch zur Versorgung der Soldaten die meist auf dieser Linie bis zum Anhalter Bahnhof fuhren und von dort zur Ostfront verlegt wurden. Der Schnellzugwagen mit Münchner Beheimatung trägt die Anschrift Anhalter Bahnhof. Die jungen Damen des Saalfelder Roten Kreuzes gaben den Frontsoldaten bei ihrem Aufenthalt etwas moralische Unterstützung am Bahnsteig. Verabreicht wurde Graubrot und Schwarzer Tee, eine magere Kost. Es ist nicht auszuschliessen das zahlreiche junge Männer nicht wieder in ihre Heimat kamen und in Fremder Erde ruhen. Bahnhof Saalfeld im Sommer 1942.


Die Bedeutung des Saalfelder Bahnhofes als "Drehkreuz" zwischen Preußen, Sachsen, Sachsen Anhalt und Bayern sowie Österreich und Italien war ab 1885 mit dem Bahnanschluß nach Lichtenfels und Nürnberg von emenzer Bedeutung. In Saalfeld wurden täglich ca. 60 bis 70 Güterzüge in alle Richtungen abgefahren. Somit war der Bahnhof eines der obersten Ziele für die letzten Luftangriffe im zweiten Weltkrieg.

Saalfeld war in etwa die "Geographische Hälfte" zwischen Berlin und München und somit von höchster Bedeutung für den Bahnverkehr der Reichsstrecke Nr. 1.


Am 09.April 1945 in den Vormittagsstunden erfolgte der amerikanische Luftangriff aus südlicher Richtung in Richtung Norden in mehreren Angriffsflügen. So wurden vom Bohlen im Süden bis zur Heide im Norden ca. 600 Fliegerbomben auf dem Bahnhof abgeworfen, was zur völligen Zerstörung aller Bahnanlagen führte. Links und Rechts vom Bahnhof in einer seitlichen Ausdehnung bis ca. 500 Meter wurden ebenfalls alle hier befindlichen Gebäude und Anlagen zerstört. Bei dem Angriff fanden 208 Personen den Tod.


Schwarza und Unterwellenborn wurde "verschont", da sich hier die Alliierten im Falle der Übergabe wirtschaftliche Patente erhofften,  durch damalige Spionage bereits auch einige "interessante Verfahren" der Metall- und Chemieindustrie bekannt waren.


Wiederaufbau nach 1945


Zerstört wurden auch die beiden großen Straßenbrücken im Norden die Pößnecker und im Süden die Köditzer Brücke. Die Köditzer Brücke im Süden am Ablaufberg wurde nie wieder errichtet. Die Aufbauarbeiten zogen sich bis 1974 hin, bis zur vollständigen Eröffnung des neuen Lokschuppens in Saalfeld. Bahnhof und Bahnsteige waren in den 50er Jahren wieder in Betrieb. Alle anderen Anlagen im Güterbahnhof waren fertiggestellt der Umbau nach dem Krieg zog sich bis in die 60er Jahre hin. Eine komplette Erneuerung erfolgte aus Geldmangel nicht.

Mit steigendem Verkehr wurde zunehmendst deutlich das gerade im Güterzugverkehr der Bahnhof zu klein war . Gleiskapazitäten stießen oft an ihre Aufnahmegrenzen.  Es bestanden 10 Hauptgleise im Güterbahnhof Gleis 8 bis 17 für Ein-und Ausfahrten. Gleis 7 Lokumlaufgleis und die Gleise 1 bis 6 für Reisezüge im Personenbahnhof. Immerhin 17 Hauptgleise. Dazu kamen noch Zugbildungsgleise in den Anlagen hinter dem Kohlebansen, Stellwerk "SK" für Güterzüge nach Lobenstein, Hof, Sonneberg, Pressig, Bamberg und Nürnberg Rbf Gleise 48 bis 56. Die Ausfahrt erfolgte hier in Richtung Ablaufberg zu den Gleisen 20 und 22 als gesicherte Rangierfahrt , wo vom Stellwerk W 3 die Ausfahrt gestellt wurde und der Zug mittels Hauptsignal (Ausfahrtsignal) abfahren konntte. Weitere Gleiskapazitäten befanden sich an der Güterabfertigung, der Ladestraße sowie den Lageranschlüßen am Güterbahnhof, den sich weitere Abstellgleise und der Wagenbau mit Werkstatt und Hallengleisen anschloßen. Neben der völligen Zerstörung des Saalfelder Bahnhofes, kam es auch zur Sprengung zahlreicher Brücken und weiterer Bahnanlagen entlang aller Strecken. Hinzu kamen die zu erfüllenden Reparationsleistungen an die Siegermächte. So wurden alle zweigleisigen Strecken zwischen Großheringen, Zeitz und Probstzella vollständig auf eingleisige Strecken zurückgebaut. Weiterhin der Abbau der Fahrleitung vom Abzweig Saaleck bis Falkenstein / Landesgrenze später bis Probstzella wiedererrichtet. Abbau der Strecken Pößneck unt.Bf. - Oppurg, Ludwigsstadt Landesgrenze bis Lehesten, Burggrub (Ofr.) - Föritz bei Sonneberg. Weiterhin erfolgte auch der Ausbau von Bahnhofsgleisen, Weichen sowie weiterer brauchbarer Anlagen und Einrichtungen als Reparationsleistung. Der Saalfelder Fahrzeugpark war zum großen Teil zerstört, so das die wenigen "Reste" für den ersten Notbetrieb in Saalfeld blieben. Ein weiteres Problem waren Arbeitskräfte, da bis 1950 / 1951 große Teile der männlichen Bevölkerung in amerikanischer und russischer Kriegsgefangenschaft waren. Zum Teil bei den Amis bis 1947 und gleich wieder von den Russen nach ihrer Entlassung inhaftiert zum Teil bis 1953.


Unvorstellbar waren die Aufbauleistungen der Frauen und älteren Männer jener Zeit ohne Hilfsmittel per Hand und Muskelkraft.

Nach 1950 / 1951 rollte der Betrieb auf allen Strecken eingleisig wieder. Hauptaugenmerk war der Güterverkehr sowie der Transport von Arbeitskräften zur Maxhütte und zur "Zellwolle" da hier jeweils fünf bis sechstausend Arbeitskräfte pro Betrieb benötigt wurden.

Die Nachkriegsgeschichte das Saalfelder Bahnhofes zog sich bis zum Umbau in den 90er Jahren, hier wurden Berichten zu Folge noch umfangreiche Überreste aus der Zeit um 1945 gesichtet und geborgen. Nach 1945 wurde alles wiederverwendet werden. Es gab sehr viel Materialschrott für die Hochöfen der Maxhütte aber viels wurde auch einfach "mit Erde bedeckt", so kann man heute noch mittels moderner Technik "Lagerplätze" von Altlasten lokalisieren bzw. erkennen.

Kriegsschäden, Bauwerksschäden waren bis in die 90er Jahre sichtbar. Die Anlagen und Gebäude wurden mit bescheidenen Mitteln und manuellem Aufwand so gut es ging in Ordnung gehalten.

Der Umbau erfolgte nach 1990 zum großen Teil noch moderat, so sind viele Gleisanlagen in ihrer Form oder Lage noch wie vor dem Umbau vorhanden, daß der "große Schnitt" relativ gemäßigt an Saalfeld vorrüberging. Zumal 1990 mit den Verkehrsprojekten der "Deutschen Einheit" Saalfeld als Knoten zwischen Nord- und Südeuropa favorisiert wurde. Gerade in Punkto Güterverkehr wo heute zahlreiche Güterzüge in beide Richtungen unterwegs sind. Erhalten sind auch noch einige wichtige Gleisanschlüße, die noch für Güterverkehr im Regionalbereich sorgen, es ist manchmal nicht sehr viel aber es rollt noch ganz ordentlich.


Das Saalfelder Fahrdienstleiter Stellwerk "SN" - Saalfeld Nord wurde 1945 vollständig zerstört.

Die im südlichen Bahnhofsteil befindliche Brücke zum Saalfelder Ortsteil Köditz wurde 1945 vollständig getroffen und krachte über die Weichen des Güterbahnhofes sowie zum Ablaufberg.

Der Blick vom Bahnsteig 3 Gleis 5 und 6 in südliche Richtung. Erkennbar ein Personenzug, der vermutlich nur leicht getroffen wurde nach dem Aussehen zu urteilen und der Wasserturm im Süden der ebenfalls verschont blieb.

Am 14.April 1945 kamen die US-Truppen nach Saalfeld, bevor Saalfeld unter die Russische Besatzer fiel. Die Saalebrücke die Zufahrt vom Bahnhof in die Stadt und weiter Richtung Neuhaus und Rudolstadt war durch den Bombenangriff am 09.04.1945 zerstört. Kurz darauf wurde diese Pontonbrücke über die Saale errichtet. Der Pontonsteg führte von der heutigen Breitscheidstrasse vorbei am Städtischen Schlachthof, über die Saale zu den Saalewiesen und mündete in die Hüttenstrasse ein und von dort weiter in Richtung Bahnhof.