Saalfeld - Jena - Großheringen - Naumburg - Weißenfels - Halle / Leipzig, Jena-Saalfeld die "Saaleisenbahn"
Streckendaten
- zweigleisige Hauptbahn mit gemischten Betrieb
- Streckeneröffnung Großheringen - Saalfeld 1874
- Streckenlänge 74,8 km bis Großheringen, 132 km bis Halle,
140 km bis Leipzig
- Elektrischer Zugbetrieb von 1941 bis 1945
- Abschaltung der Fahrleitung auf der Strecke Großheringen / Saaleck -
Probstzella / Falkenstein Landesgrenze am 24. bzw. 25.März 1946
- Abbau der Fahrleitung und des zweiten
Streckengleises ab Abzweig Großheringen bis Probstzella
Direktionsgrenze / Falkenstein
- Bahnhof Weißenfels Direktionsgrenze Erfurt / Halle
- Wiederaufbau des zweiten Streckengleises 1971
- Komplette Sanierung und Wiederaufbau der Strecke und
Elektrifizierung seit 1995
- Hauptabfuhrstrecke des Güterverkehr von und nach Mitteldeutschland
und Nürnberg, Ingolstadt, München, Österreich, Italien
Etwas zur Richtigstellung , Umgangssprachlich wird die Strecke als "Saalebahn" bezeichnet, Gründung und offizielle Bezeichnung lautete "Saalbahn". Sie wurde in Jena als "Saalbahn Gesellschaft" gegründet und geführt. Im Laufe der Jahre bürgerte sich der Begriff "Saalebahn" im Sprachgebrauch ein.
Blockstelle, Abzweigstelle und Schrankenposten Remschütz
In der optischen Hälfte zwischen Saalfeld und Schwarza liegt der Ort Remschütz der bis in die 70er Jahre über eine Blockstelle mit Schrankenposten verfügte. Leider kam es nie zum Bau eines Haltepunktes für den Ort. Neben den betrieblichen Aufgaben war hier der Abzweig von der Saalbahn direkt nach Unterwellenborn geplant, deshalb meine Andeutung als Abzweigstelle. Das aber nicht zur Ausführung kam. Desweiteren waren auch auf jeder Seite des geplanten Groß Bw Saalfeld Bw Ausfahrten geplant, was bedeutete das Lokomotiven hier direkt vom Abzweig Remschütz zum Bw Saalfeld fahren konnten. In östlicher Richtung war der Abzweig Gorndorf geplant und südlich die Zufahrt zum Bahnhof. So konnten neben den Zügen vor allem von und nach Unterwellenborn zur Maxhütte die Lokomotiven von Schwarza, Unterwellenborn über diese Bw Zufahrten ohne den Bahnhof Saalfeld zu berühren zum oder vom Bw gefahren werden. Die Zufahrten zum Bw und auch die Abzweigstrecke Remschütz - Gorndorf waren elektrisch geplant und auch der Ausbau des Bahnhofes Unterwellenborn und des Rampenteiles Saalfeld - Unterwellenborn. Wie im Abschnitt Probstzella - Sonneberg erwähnt war eine Elektrifizierung dieser Strecke in Form einer Schweizer Gebirgsbahn geplant, was den Vorteil hatte die Erzzüge Schmiedefeld - Unterwellenborn durchgehend elektrisch zu bespannen und deren Tonnage zu erhöhen, man sprach von 1200 Tonnen, was durchaus auf der Gefällestrecke Schmiedefeld-Probstzella und auf der Steigung nach Unterwellenborn möglich gewesen wäre. Die Leertonage nach Schmiedefeld betrug ca. 450 Tonnen was also jede E-lok geschafft hätte, da bereits Lokomotiven der BR 43 und 44 1000 Tonnen von Saalfeld bis Unterwellenborn bewältigten.
Rudolstadt - Schwarza
Abzweigbahnhof Strecke Schwarza - Schwarza West - Bad Blankenburg
Gemeinde Schwarz mit späterem Bahnhof und abzweigender Strecke nach Bad Blankenburg, weiter nach Katzhütte bzw. Erfurt. Ca. 2 km hinter dem Bahnhof Schwarza befand sich der Haltepunkt Schwarza West. (Bahnsteig, Wärterbude, Schranke und Fahrkartenverkauf) Mit Bau der Werksanlagen der Zellwoll AG in Schwarza und des Flugplatzes gewann der Bahnhof an großer Bedeutung im Arbeiter- und Güterverkehr. Die Zellwoll AG verfügte über ein eigenes Werkbahnnetz mit Dampfspeicherlokomotiven. Trotz intensiver Bemühungen ist vom Bahnhof Schwarza kaum historisches Bildmaterial erhältlich. Überliefert ist auch der Einsatz der Dampfspeicherlokomotiven im Personenzugeinsatz nach 1945 bis Rudolstadt und Blankenburg im Umkreis von ca. 4 km je Richtung zum Transport der Arbeitskräfte. Werksrangierverkehr mit Dampfspeicherlokomotiven, V 15, V 60, T 334.
Haltepunkt Rudolsbad - "Richtersche Weiche" - "Ankerwerke"
Im Jahre 1876 wurden die "Richterschen Werke" in Rudolstadt gegründet, aus denen später die "Ankerwerke" wurden. Adolf Richter aus Herford stammend gründete zuerst eine Firma, die sich mit der Herstellung von Arzenei- und Gesundheitsprodukten jener Zeit befassten. Mit Gründung der Fabrik wurde der Bau eines Haltepunktes sowie eines Gleisanschlußes mit dem Beinamen "Richtersche Weiche" beantragt und kurze Zeit später bewilligt. Unmittelbar am Haltepunkt Rudolsbad befand sich eine Blockstelle, die Strecke war bis in die 20er Jahre eingleisig. Auf dem Gelände der "Richterschen Werke" befand sich das Rudolsbad in dem Kurgäste und Erkrankte genesen sollten. Hier wurden auch medizinische Anwendungen der "Richterschen Produkte" vorgenommen. Einige Züge hielten hier am Haltepunkt speziell für den Ein- und Ausstieg der Kur- und Badegäste. Der Haltepunkt wurde nach dem Bau des zweiten Gleises geschloßen und abgerissen. In Richtung Schwarza wurde die Straße nach Volkstedt erneuert und errichtet und hier ein Schrankenposten errichtet.
Nach 1880 begann die Produktion der bekannten Ankerbausteine. Neben Medizinprodukten, dem Rudolsbad, Schokolade verschiedenen weitere Produkten unterschiedlicher Art kamen die Ankerbausteine auf den Markt. Neben der Idee als Kinderspielzeug sah Adolf Richter auch den therapeutischen Erfolg in der medizinischen Behandlung von Behinderten mit den Ankerbausteinen. Gerade hier war ein sehr großer Absatzmarkt. Aus Dankbarkeit über seinen Unternehmerischen Erfolg spendete Adolf Richter eine große Summe seines Vermögens für den Bau der Lutherkirche in Rudolstadt, die 1906 geweiht wurde. Als Bedingung war der Bau sollte in Form und Farbe der Ankerbausteine errichtet werden, was auch erfolgte.
Die Kirche ist in rot / weißen Klinkersteinen errichtet worden. 1910 verstarb Adolf Richter.
Betriebsreglement zur Bedienung der "Richterschen Werke"
Die Bedienung des Gleisanschlußes erfolgte als Sperrfahrt vom Bahnhof Rudolstadt aus, auf dem Gleis Rudolstadt - Schwarza. Die Rangierabteilung mußte gezogen werden Lok Richtung Saalfeld. Kleinlok des Rudolstädter Güterbahnhofes. Übergabefahrt RU Gbf - RU Pbf.
Gleissperrung / Mechanische Sperrung mittels Schlüßelwerk der Ausfahrtsignale Richtung Schwarza / Sperrfahrt RU Pbf - "Richtersche Weiche" / Bedienung mittels Schlüßel der Gleissperre und Weichen zum Werk / Rangierarbeiten / Umfahrung der Wagen im Werk / Ausfahrt auf das Streckengleis / bei einer Länge ab 3 Wagen + Lok mußte die Schranke geschloßen werden / Verriegelung der Weichen und Gleissperre im Anschluß / Fahrt Lok voran nach RU Pbf / Abgabe des Sicherungsschlüßels / Entriegelung des Schlüßelwerkes / Freigabe der Signale / Zugbetrieb auf dem Gleis Schwarza - Rudolstadt war möglich / Übergabefahrt RU Pbf - RU Gbf / teilweise fand noch die Bedienung des Gepäckschuppens am Rudolstädter Personenbahnhof statt, Wagenüberführung zum Gbf. Als weitere Besonderheit des Anschlußes galt die in der Anschlußverlängerung befindliche Wagendrehscheibe die bis Mitte / Ende der 40er Jahre genutzt wurde zum Kohletransport. Von hier wurden die oberhalb der Ankerwerke liegenden Armeekasernen mittels Culemeyer Transporter mit Kohle versorgt, auch weitere Firmen im Umfeld. Mit dem Abbau des Streckengleises als Reparationsleistung wurde auch die Gleisverlängerung mittels Wagendrehscheibe abgebaut und später zugeschüttet. Hier erfolgte die Bedienung gleichzeitig mit der Ankerwerkbedienung. Die Übernahme der Kasernen nach 1945 durch die Russische Armee wurde der Kohletransport zum Rudolstädter Güterbahnhof verlegt. Ebenso wurden auch Heiz-und Kurbadanlagen mit Kohle versorgt und die Ankerwerke. Der Posten 66 erhielt eine Schutzweiche mit Verlängerung, wo ein E-Wagen hineinpasste und die Kohlen durch den Schrankenwärter entladen werden konnten oder mußten.
Rudolstadt Personenbahnhof und Güterbahnhof
Unmittelbar am Ufer der Saale erbaute man die Rudolstädter Bahnanlagen in relativer "schmalen Ausführung" auf Grund der bereits bebauten Stadtfläche, aus Sparsamkeitsgründen wegen der Nähe des Saalfelder Bahnhofes und der Aufgabe des Baues des "Rudolstädter Eisenbahnkreuzes" um 1880 fielen die Rudolstädter Bahnanlagen entsprechend kleiner aus. Denoch war Rudolstadt als Residenzstadt in den Rang einer Schnellzugstation aufgestiegen, was auch dem hohen Fahrgastaufkommen zu verdanken ist. Der sich anschließende Güterbahnhof zur Versorgung der Stadt und des Umlandes sorgte für umfangreichen Güterverkehr und wurde um 1910 in Betrieb genommen. Haupttransportgüter waren Brennstoffe, Holz, später Schlachtvieh, Landwirtschafts Güter, Betonteile, Futtermittel und nicht zu vergessen das PKW Auslieferungslager des VEB IFA Automobilwerke. Die Güterbahnhof stationierte Kö wurde zur Anschlußbedienung, dem örtlichen Rangierverkehr am Güter-und Personenbahnhof sowie der Anschlußbedienung Ankerwerke benutzt. Für den Ladungsverkehr am Getreidesilo standen eine Kö sowie V 15 zur Verfügung. Das Betonwerk Rudolstadt beheimatete eine "Kalugga" für Rangierzwecke.
1971 / 1972 war es in damaligen modernen Zeit üblich, daß es neben dem amtlichen DR Kursbuch und dem DR Taschenfahrplan der jeweiligen Reichsbahndirektionen auch regionale Taschenfahrpläne gab. Die neben den hier führenden Bahnstrecken auch den Regionalverkehr beinhalteten. Im Kreis Rudolstadt waren es die DR Strecken und die Linien des VEB Kraftverkehr Rudolstadt sowie angrenzend des Kraftverkehr Saalfeld, Königsee, Erfurt und Weimar.
Im Landkreis Jena kam z.B. die Jenaer Straßenbahn hinzu. So besaß in der Regel fast jeder Haushalt ein Regionales Fahrplan Exemplar oder einen Taschenfahrplan. Weitläufige Reiseauskünfte konnte man sich hier am Fahrkartenschalter des Bahnhof Rudolstadt erstellen lassen. Besonders Reisen in die Republik oder Ausland, bzw. "wenn Omi Richtung Westen" reisen durfte. Interessant auch die Örtliche Werbung der PGH Radio und Fernsehen, die gern auch zu "guten ARD und ZDF Empfang" verholfen...
Kirchhasel
Der Ort Kirchhasel selbst liegt ca. 1 km von der Bahnstation entfernt, nicht nur wegen der Lage und der Größe erhielt der Ort die Bahnstation, sondern auch zur Errichtung einer Blockstelle mit Schrankenanlage zwischen den Bahnhöfen Uhlstädt und Rudolstadt. Auch das Umfeld von Kirchhasel sorgte für etwas "mehr" Reiseverkehr, die sich in unmittelbarer Nähe befindlichen Sanatorien und Genesungsheime sorgten hier für ein entsprechendes Fahrgastaufkommen jener Zeit.
Uhlstädt
Kleiner Durchgangsbahnhof mit Ladegleis und kleiner Güterabfertigung. Bedeutungsvoll war der Bahnhof Uhlstädt https://homepagedesigner.telekom.de/.cm4all/uproc.php/0/H%20001-21/.Bilder%20012%20(800x517).jpg/picture-400?_=181c95be981 für den Reiseverkehr. Die umliegenden Erholungskliniken in Weisen und Etzelbach sorgten für ein starkes Reisendenaufkommen am Bahnhof. Schon ab 1900 waren in Uhlstädt große Reiseströme mit Wanderern, Touristen und Kurgästen zu verzeichnen. Auch die landschaftlich schöne Lage lockte viele Gäste aus Jena und Umgebung an, unter anderem das Flößen oder Boot fahren auf der Saale. Für Arbeitszüge der Signalmeisterei Uhlstädt war eine Kö in Uhlstädt stationiert.
Zeutsch
Mit Schrankenanlage, Blocksignalen, Fahrkartenverkauf. Haltepunkt für zahlreiche umliegende Ortschaften. Hauptsächlich bedeutend war der Schüler- und Pendlerverkehr Richtung Kahla, Jena und Rudolstadt, Saalfeld.
Orlamünde (Naschhausen)
Abzweigbahnhof Strecke Naschhausen - Jüdewein - Oppurg später Orlamünde - Pößneck unt.Bf. - Oppurg
Orlamünde erstreckt sich über dem Bahnhof, am Berg mit einer Kleinstädtischen Anlage, der Bahnhof selbst liegt im Ortsteil Naschhausen. Abzweigende Nebenbahn nach Jüdewein (Pößneck unt.Bf.) bzw. Oppurg. Ländlicher Durchgangs- und Abzweigbahnhof mit Ladestrasse, Güterabfertigung und Wasserturm. Weitere Bilder und Info`s finden Sie zum Bahnhof über die Streckenbeschreibung der "Orlabahn". Die Orlabahnlok sowie Lokomotiven der Nahgüterzüge aus Göschwitz und Saalfeld übernahmen den örtlichen Rangierverkehr.
Die Grafschaft Orlamünde erstreckte sich bis zur Oberfränkischen Burg Lauenstein. Notgeldschein der Stadt Orlamünde von 1921 mit erkennbaren Verkehrswegen rund um Orlamünde. Auch heute ranken sich noch Mythen und Sagen um das Geheimnis der "Weissen Frau".
Großeutersdorf
Haltepunkt, Blockstelle, Schrankenwärter in Großeutersdorf. Ein bis in die heutige Zeit ein sagenumwobener Ort auf Grund der Nähe zu den "REIHMAG" Flugzeugproduktionsstätten am "Walpersberg". Um es von vornherein zu sagen, man findet nichts mehr in den Anlagen und unterirdischen Bunkern und es bringt nichts sich unnötig in Gefahr zu begeben. Wer hier Interesse hat, sollte bei geplanten Führungen oder Gedenkveranstaltungen den Ort aufsuchen aber nichts auf eigene Faust unternehmen. Kontakte mit dem Forschungsverein oder veröffentlichte Broschüren sind natürlich auch von Interesse. Für Großeutersdorf war der Bahnverkehr zum "Walpersberg" nicht ohne Belange. Der einstige Haltepunkt diente zur Rekrutierung der Arbeitskräfte und Häftlinge die hier den täglichen Weg zu den Produktionsstätten ca. 1,5 km nehmen mußten.Überliefert sind auch tägliche Häftlingszüge nach Großeutersdorf von und zum KZ Buchenwald, was auch über Gleisanschlüße verfügte. Ein großer Teil der Bevölkerung aber arbeitete hier in der Landwirtschaft, dem Porzelanwerk Kahla und in Jena, so das sich der Personenverkehr in Großeutersdorf auf den Berufsverkehr beschränkte. Eigentliche Anlagen befanden sich außerhalb der Ortschaft. In kürzester Zeit fand die Fertigstellung der Rüstungsanlagen statt mit Inbetriebnahme einer 1200 Meter langen Startbahn für die Flugzeuge auf dem "Walpersberg". Für den Material-und Teiletransport erbaute man 1943 eine Anschlußbahn von Orlamünde nach Großeutersdorf Umladebahnhof "REIHMAG" mit ca. 2 km Streckenlänge. Erbaut wurde die Strecke bis zur westlichen Ortsrandlage Großeutersdorf, abgetarnt wurden hier Wagen ent-, bzw. beladen. Umgeladen auf LKW zum Weitertransport da die Strecke bis zum "Walpersberg" noch nicht fertiggestellt war. Vom später geplanten Werkbahnhof sollte die Feldbahn zu einem Wagenaufzug führen und von hier aus Produktionsstätten bedient werden, zum Einsatz oberhalb sollten Feldbahndiesellokomotiven kommen, Heeresfeldbahnlokomotiven und im unterirdischen Teil war der Einsatz von E-Lokomotiven im weiträumigen Bunkergelände geplant.Hier war aber bei Kriegsende nichts fertiggestellt. Der Normalspuranschluß vom Umladebahnhof zum "walpersberg" wurde ebenfalls nicht fertiggestellt, da der Bau der Brücke aus Stahl wegen Materialmangel zu Kriegsende nicht mehr erfolgen konnte.
Produktion und Produktionsort geben auch unterschiedliche und widersprüchliche Zahlen hierzu an, so das es verläßlicher ist sich auf fundierte Forschungsergebnisse zu stützen ala auf "Legenden" und "Spinnereien", wo man heute noch von im Berg befindlichen Produktionsstätten spricht die sofort hochgefahren werden könnten und überlebt haben. Das dies nicht stattfindet haben nach 1945 schon amerikanische, später russische Truppen gesorgt. Nachgewiesen sind 17 Flugzeuge, die in Großeutersdorf auf dem Flugplatz "Walpersberg" gestartet sind. Die Anschlußbedienung "Walpersberg" erfolgte mit den Nahgüterzügen Göschwitz-Saalfeld meist BR 58 und mit der "Pößnecker Lok", meist BR 93 die auf der Strecke Orlamünde-Jüdewein-Oppurg eingesetzt war und hier Übergabe-bzw. Anschlußbahnfahrten übernahm. Auch der täglich verkehrende PmG Jüdewein-Göschwitz übernahm hier Anschlußbedienung und Übergabefahrten ab und nach Orlamünde zum "REIHMAG-Bahnhof"die die BR 93 mindest einmal täglich nach Göschwitz ins Bw kam. Geplant war der Einsatz einer Wehrmachtsdiesellok V 36 bzw. V 20 mit dem Ausbau der Güteranlage direkt neben der Saalbahn zwischen Orlamünde und Großeutersdorf. Die aber nur in der Vorplanung steckte und nicht erbaut wurde. Geplante Gesamtlänge der Strecke ca. 3 km.
Kahla (Thür.)
Kreuzungs- und Überholungsbahnhof Kahla. Hauptsächlich das ortsansässige Porzelanwerk, die späteren militärischen Gleisanschlüße, Ladestrasse, Güterabfertigung und der Tourismus zur Leuchtenburg, zum Schloß Hummelshain sorgten für eine starke Belebung neben dem umfangreichen Schüler-, Studenten- und Pendlerverkehr nach Jena im Bahnhof Kahla. Kurzum in Kahla war Eisenbahnmäßig immer etwas los. Kahla besaß auch militärische Bedeutung durch die umliegenden und ortsansässigen Militär- und Versorgungsverkehre. Selbst der Militäranschluß im Bahnhof Kahla, die "REIHMAG" Versorgung und der Anschluß an der Ausweich Anschlußstelle Schöps. Kahla wurde mit Nahgüterzügen aus Göschwitz und Saalfeld bedient. Im Bahnhof selbst stand ein Kö zur Verfügung, sowie eine V 15 als Rangierlok der Porzelanwerke.
Ausweich-Anschlußstelle Schöps
Auch hier ranken sich zahlreiche Geschichten und Legenden um das ehemalige Militärgelände Nahe der Ortschaft Rothenstein, Ortsteil Schöps. Errichtung einer Gleisanschlußstelle für Militärverkehr und Neubau in den 70er Jahren. Eine dreigleisige Übergabestelle zwischen DR und NVA. Bedienung erfolgte von Göschwitz mit einer V 60 bzw. auch BR 119 der DR. Überfahrt der Weiche Richtung Kahla, melden, Weiche umstellen, zurückdrücken, abhängen, fertig. Weiter bewachen, bis die hier stationierte V 23 der NVA das Bunkergelände verließ und die Wagen zu den unterirdischen Bunkeranlagen überführte und wieder im Lokschuppen verschwand. Bewachte Militärtransporte durch die Transportpolizei und Munitionszug Begleitkommando. Der NVA Anschluß verfügte über Lok-und Rangierpersonal, da hier ab dem Anschluß nur NVA Soldaten das Gelände betreten durften. Sonst höchste Sicherheitsstufe. Die Anschlußbedienung erfolgte meist am Tage in der verkehrsschwachen Zeit am Vormittag, so das hier stattfindende Anschlußfahrten durch die in Arbeit stehende Bevölkerung kaum wahrgenommen wurden. Auch der Strassenverkehr auf der B 88 nahm die Anschlußbedienung kaum wahr. Alle Geschichten und Legenden sind nur Mutmaßungen, so richtig weiß heute niemand mehr was hier war, entweder sind viele verstorben oder können sich an nichts mehr erinnern. Der Anschluß Schöps ist nur ein Mosaikstein zur Ergänzung der Eisenbahnhistorie.
Rothenstein (Saale)
Zwischen Jena / Göschwitz und Kahla entwickelte sich Rothenstein im Laufe der Jahre zu einer beachtlichen Großgemeinde, deren Bewohner nicht nur von der Landwirtschaft, sondern auch von der Industrie der umliegenden Städte lebten. So errichtete man auch aus betrieblicher Sicht nur eine Blockstelle mit Schranken und Fahrkartenverkauf, die dem Bahnhof Göschwitz unterstand, aber diese sorgt auch heute noch für einen sehr hohen Personenverkehr. Für den Bau eines größeren Bahnhofes bestand keine Notwendigkeit auf Grund der Nähe zu Göschwitz und Kahla.
Kreuzungsbahnhof Göschwitz (Saale)
Kreuzungsbahnhof mit der Holzlandbahn Weimar - Jena (West) - Göschwitz - Stadtroda - Gera
Die Bedeutung des Bahnhofes Göschwitz wuchs mit der Erkenntnis, daß der Bau einer Verbindung aus Sachsen nach Frankfurt am Main nur von Interesse sein kann, wenn Weimar angeschlossen sein würde. Auf Grund der Geländeverhältnisse wäre der Bau der Linie von Porstendorf in Richtung Apolda zweckmäßiger gewesen, da die Steigung sehr sanft ausgefallen wäre als auf dem Streckenabschnitt Göschwitz - Weimar. Was aber wiederum die Folge eines Umweges gehabt hätte entschloß man sich denoch für den Bau der relativ steilen Strecke in jener Zeit. Durch die Berechnung der Steigung Richtung Weimar, sowie des starken Abzweigwinkel der Strecke nach Gera, was vor allem mit der Höhengewinnung in jener Zeit zu tun hat ergibt sich die Bauform des Bahnhofes als Keilbahnhof. So errichtete man in Göschwitz frühzeitig eine Lokremise für den Schiebe- bzw. Vorspannbetrieb nach Weimar. Talwärts fungierten die Lokomotiven als Bremslokomotiven. Auch einige Steigungen in Richtung Hermsdorf rechtfertigten bei Güterzügen den Einsatz von zusätzlichen Lokomotiven ab Göschwitz. Durch den weiteren Ausbau des Göschwitzer Bahnhofes zum Güterknoten verlagerte sich auch ein großer Teil des Jenaer Güterverkehres nach Göschwitz. Eine Vergrößerung der Anlagen am Saalbahnhof waren nicht möglich, da sich hier ein kleiner Güterbahnhof befand sowie die umfangreichen Anlagen der Zentralwerkstätten der Saalbahn. Auch eine Erweiterung in Richtung Zwätzen / Porstendorf war nicht mehr möglich durch die Errichtung der Kasernenanlagen des Militäres am Zwätzener Bahnhof. In Göschwitz stand umfangreiches Gelände zur Verfügung, das den Stadtplanern in Jena somit auch ganz recht war. Zusätzlich errichtete man die Station Westbahnhof - Jena. Umständlich war das es nur über Umstieg in Göschwitz zum Westbahnhof ging, was der Errichtung mehrer Strassenbahnlinien und deren Ausbau in Jena zur Folge hatte.
Mit dem Bahnbau der Saalbahn und der Holzlandbahn sowie des Bahnhofes Göschwitz muß man den Knoten Jena / Göschwitz als Gesamtheit betrachten, da ab den Jenaer Bahnhöfen und ab Göschwitz die Möglichkeit des Reisens in alle Richtungen bestand sowie auch der Versand und Empfang der Güter. Nach Norden Richtung Berlin / Königsberg, nach Osten Sachsen / Schlesien, nach Süden Bayern, Alpenländer, Italien, nach Westen Frankfurt, Nordsee, Ruhrgebiet, Holland, Frankreich. Was sich somit auch durch die Schaffung durchgehender Schnellzugverbindungen und Kurswagen bemerkbar machte. Auch im Güterverkehr, da zwischen Göschwitz und West- bzw. Saalbahnhof mehrmals täglich Übergabezüge verkehrten. Göschwitz war auch einer der ersten DR Bahnhöfe mit Gleisbild Stellwerk. Gefahren werden kann in drei Richtungen, nur in der Richtung Saalbahn-Holzlandbahn muß in Göschwitz "Kopf gemacht" werden, was aber auch dem Verkehrsfluß der Reise- und Güterzüge Rechnung getragen hat, da der Bau einer Verbindungskurve aus Rothenstein kommend in Richtung Neue Schenke nicht notwendig gewesen war auf Grund des geringen Verkehrsflusses.
Göschwitz erhielt eine Lok der BR 93 später V 60 für Rangierarbeiten. Übergabefahrten erfolgten zum Anschluß Schöps, nach Neue Schenke, Jena West mit Rangier- bzw. auch Zuglokomotiven.
Mit der wachsenden Bedeutung des Bahnhofes Göschwitz und der Anbindung der Holzlandbahn sowie des durchgehenden Güterverkehres Jena - Eisenberg - Krossen - Zeitz war es unerläßlich in Göschwitz ein Heizhaus zu eröffnen. Auch der Schiebebetrieb über Hermsdorf nach Gera sowie über Jena West nach Weimar rechtfertigte den Bau.
Leistungen des "Bw Göschwitz"
1.) Göschwitz - Großheringen / Naumburg - Weißenfels
2.) Göschwitz - Saalfeld
3.) Naschhausen - Jüdewein - Oppurg bis 1945 danach Orlamünde - Pößneck unt. Bf.
4.) Göschwitz - Gera - Zeitz - Teuchern - Naumburg
5.) Göschwitz - Eisenberg - Zeitz
6.) Göschwitz - Weimar - Erfurt
7.) Sporadische Leistungen Weimar - Großheringen
Zugbegleitpersonal war in Jena (Saalbf.) beheimatet.
Jena und seine Bahnanlagen
Jenaer Bahnanlagen erstrecken sich von der Blockstelle Ammerbach, Paradies-, Saalbahnhof zur Blockstelle Zwätzen. Einst Verwaltungs- und Hauptwerkstättensitz der Saalbahngesellschaft war der Saalbahnhof der Mittelpunkt des gesamten Jenaer Bahnbetriebes. Ausbau der Anlagen mit Güterbahnhof, Ladestrasse und Güterhalle sorgten für die Versorgung der Stadt. Technische Dienststellen für Lokomotiven, Wagen und Reinigung waren in Göschwitz mit der Lokeinsatzstelle, dem Wagenmeisterposten und der Wagenreinigung vorhanden. Aus diesen Gründen ergaben sich tägliche Leerlok-oder Leerzugfahrten zwischen Saalbahnhof und Göschwitz. Die Bahnanlagen des Saalbahnhofes waren gegenüber den Göschwitzer Anlagen bescheiden gehalten, was auch so bezweckt war auf Grund der nahen Lage zu Göschwitz. Dafür befanden sich am Saalbahnhof die Betriebswerkstätten der Saalbahn, die bis in die 90er Jahre in Betrieb waren für den Umbau und die Revision von Eichfahrzeugen. Ab 1906 begann der Bau einer Hochbahn vom Saalbahnhof bis Ammerbach. Mit dem Zweck der Vermeidung von Unfällen an Städtischen Bahnübergängen, der Gestaltung des flüssigeren Verkehres im Stadtgebiet und dem Bau der Jenaer Strassenbahn ohne Bahnübergänge, kurzum Vermeidung von Gefahrenstellen im Stadtgebiet zwischen den Verkehrsteilnehmern. Auch ein weiterer Grund war der Schutz der Jenaer Innenstadt gegen die Hochwasser der Saale. Mitten in der Stadt entstand der Paradies-Bahnhof der bis in die heutige Zeit der eigentliche "Hauptbahnhof" in Jena ist auf Grund seiner starken Frequentation und Lage zur Innenstadt. Eine Erweiterung des Paradies-Bahnhofes war durch seine Lage schwierig und auch nicht dringend notwendig da die Bahnanlagen den Erfordernissen entsprachen. Im Güterverkehr besaß der Saalbahnhof auch eine militärische Bedeutung, da sich in unmittelbarer Nähe zwischen dem Saalbahnhof und der Blockstelle Zwätzen das preußische Kasernengelände befand. Somit der Saalbahnhof eine weitere Bedeutung im Militärverkehr erlangte. Nach 1945 bis ca. 1991 waren hier die Soldaten der Russischen Armee stationiert.
Im Anschluß Richtung Camburg befindet sich der heutige Haltepunkt Jena Zwätzen, der einst eine Blockstelle mit Wärterbedienter Schranke und Fahrkartenverkauf war , später nur noch Schrankenposten und heute unbesetzter Haltepunkt Heute denoch von Bedeutung, durch die Frequentation des Haltepunktes im Berufsverkehr da sich hier in unmittelbarer Nähe Gewerbegebiete, Einkaufsmöglichkeiten und Wohnviertel befinden.
Am Saalbahnhof war eine V 60 stationiert für den gesamten Rangierverkehr sowie Übergabefahrten nach Porstendorf und Göschwitz. Die Werkstätten der ehemaligen Saalbahngesellschaft später Werkstätten für Eichfahrzeuge besaßen eine Kö bzw. später eine V 15 für ihren Rangierverkehr.
Das Zugpersonal in Jena (Saalbf.) befuhr folgende Strecken:
1.) Jena - Großheringen / Naumburg
2.) Jena - Saalfeld
3.) Jena - Göschwitz - Gera
4.) Göschwitz - Jena - Eisenberg - Krossen
5.) Göschwitz - Weimar - Erfurt
Einige Spuren am Saalbahnhof im Juni 2017
Jena Zwätzen
Cirka 2 km in nördlicher Fahrtrichtung befindet sich der Jenaer Ortsteil Zwätzen, der bereits seit Bahneröffnung mit zum Jenaer Bahnknoten gehörte. Der kleine Ort bei Jena wurde nicht nur bald eingemeindet, auch wurde in Nähe zum Haltepunkt eine Kasernenanlage errichtet. In der Zeit nach 1880 bis 1990 also ca. 110 Jahre war hier Militär angesiedelt. Galt doch schon Jena als strategischer Punkt für Angriffs- bzw. Kriegshandlungen durch Zusammenführung der Handels-, Post-, Verkehrswege. Der Lage im Saaletal sowie der guten Erreichbarkeit vieler Regionen bei Kampfhandlungen, was bereits Preußen in strategischer Form erkannte.
Der Haltepunkt Zwätzen war als Block-, Schrankenwärter und Fahrkartenverkaufsstelle deklariert und bis in die 80er Jahre besetzt. Zum Schluß nur noch als Schrankenposten. Blocksignale entfielen, Fahrkartenverkauf fand im Zug statt. Nicht nur das Militär prägte den Ortsteil Zwätzen auch durch freie Fläche siedelte sich hier am nördlichen Stadtrand das Handwerk, Betriebe und Institutsteile der Uni Jena an. Auch wuchs der Ortsteil mit Zuzug zahlreicher Bewohner im Ortsteil mit Lage zur Natur, der Saale sowie Rad- und Wanderwegen. Zwätzen galt auch viele Jahre mit als "gute Wohngegend" nicht nur mit Bahnanschluß auch der Endpunkt der Jenaer Straßenbahn in Zwätzen brachte eine attraktive Anbindung zur Innenstadt und weiterer Stadtteile von Jena. Zu Fuß war es auch nicht weit bis zum Saalbahnhof, so bestand hier auch Schnellzuganschluß in beide Fahrtrichtungen. In der Hauptsache war Zwätzen die betriebliche Nutzung als Schranken-und Blockposten vorenthalten. Der Fahrkartenverkauf hielt sich in Grenzen durch den Hauptstrom an Pendlern, Schülern, Lehrlingen, die meist über Zeitkarten (Wochen-, Monatskarten) verfügten. Der Hauptstrom des Jenaer Bahnverkehres wurde am Saal-, bzw. Paradiesbahnhof abgewickelt. Für den besehenden Verkehr der Holzlandbahn war der Westbahnhof bzw. Göschwitz der entsprechende Anlaufpunkt. Denoch waren die Zahlen der täglichen Nutzung des Zwätzener Haltepunktes nicht zu unterschätzen, so das sich der "Halt" bis in die heutige Zeit gehalten hat. Durch den Umbau des Stadtteiles mit Neubauwohnungen und Einfamilienhäusern sowie zahlreicher Gewerbefirmen die sich neu ansiedelten wird der Haltepunkt wieder vermehrt auch in Zusammenhang mit dem VMT Verbund gut genutzt. Bedauerlicher Weise fand sich noch kein historisches Postkartenmaterial zum Haltepunkt in Zwätzen.
Porstendorf
Abzweigbahnhof Strecke Porstendorf - Bürgel - Eisenberg - Crossen (Elster)
Kreuzungs- und Überholungsbahnhof mit Ladestrasse, kleiner Güterhalle und Gleisanschluß zur Wellpappenfabrik. Abzweigbahnhof der Strecke über Bürgel, Eisenberg nach Crossen (Elster). Das Beutnitzer EG wurde im Stil der Strecke nach Eisenberg im Fachwerksbaustil errichtet als erkennbares Tor zum Thüringer Mühltal. Der Anschluß der Papierfabrik Porstendorf erhielt eine Kö für den werkseigenen Rangierverkehr.
Spurensuche im Bahnhof Porstendorf - Zustand Februar 2017
Dornburg (Saale)
Bedeutung des Bahnhofes lag im Güterverkehr in der Verladung von Kalkstein aus den umliegenden Kalksteinbrüchen. Günstige Verkehrsanbindung Richtung Naumburg und Jena im Berufs- und Pendlerverkehr. An den Wochenenden war Dornburg ein bedeutendes Ausflugsziel für Besucher der Dornburger Schlössern. Dornburger Kalkwerke besitzen noch heute eine V 15 für Rangierarbeiten. Nahgüterzüge rangierten hier meist mit Göschwitzer, Großheringer, Naumburger und Weißenfelser Maschinen.
Wie es manchmal so ist gibt es auch im Leben Zufälle. Wer rechnet damit, das am Sonntag, den 03.09.2023 im Anschluß der Dornburger Zementwerke Hochbetrieb herrscht. So entstand eine kleine Foto Serie über die Anschlußbahn wie sie nicht besser hätte sein können.
Nicht nur ein echter Glückstreffer dieses Ereignis festhalten zu können, auch eine Top Anregung für die Modelleisenbahn.
Zwischen Dornburg und Camburg mit König Dampf...
Camburg (Saale)
Abzweigbahnhof
Camburg (Saale) - Schkölen - Osterfeld - Zeitz
Abzweigbahnhof für die Strecke nach Zeitz über Schkölen und Osterfeld. Durchgangsbahnhof mit Drehscheibe, Lokschuppen, Güteranlagen, Anschluß Camburger Mühlenwerke, Umspannbahnhof für Züge zwischen Saalfeld / Berlin / Halle / Leipzig oder in der Gegenrichtung von Dampf / Diesel auf E-Lokomotiven.Bedeutend war auch hier die Holzflösserei seit dem 16.Jahrhundert und der Camburger Holzhandel sowie die Camburger Holzmesse was ebenfalls zahlreiches Frachtgut auf die Bahn brachte nach der Bahneröffnung. Camburg stationierte eine eigene Kö für Rangierarbeiten. Der Ausbau des Bahnhofes Camburg erfolgte mit dem Bahnbau nach Zeitz über Schkölen und Osterfeld. Selbst rund um Camburg wurde in großem Stil Landwirtschaft betrieben. So brachten die Landwirte in der Erntezeit "Tonnenweise" Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben zum Bahnhof. Zum großen Teil erfolgte die Verarbeitung des Getreides vorerst in den Camburger Mühlen, die dann ihre Produkte zum Teil als Sackware oder in Wagenladungen bei Futtermitteln mit Güterzügen abtransportieren liesen. Für die Verladung wurde eine große Ladestraße erbaut und die Mühlenwerke erhielten Gleisanschlüße. Ab den 70er Jahren wurden immer mehr Ganzzüge verladen mit dem Aufkommen von Industriellen Mastviehanlagen. Der weitere großzügige Ausbau der Bahnanlagen diente auch betrieblichen Anforderungen, als Rangierbahnhof von Güterzügen in der Zustellung der Güterwagen vorallem für die Landwirtschaft war einerseits die Örtliche Verladung und die Zustellung und Abholung von Wagen Richtung Molau / Schkölen wo sich bis heute große Landwirtschaftsflächen befinden und die Verteilung der Wagen in Übergabe-, Nah-und Durchgangsgüterzüge nach Großheringen / Erfurt, Naumburg / Weißenfels / Halle / Leipzig und Jena / Saalfeld. Nicht nur zur Versorgung der Bevölkerung, so befanden sich auch Firmen die mit der Herstellung von Lebensmitteln, Fleisch-und Wurstwaren beschäftigt waren in den größeren Städten. Es entstanden beiläufig zum Teil große Städtische Schlachthöfe und erste Anfänge der Industriellen Lebensmittelherstellung im großen Maß. Da nach 1945 die Strecke nach Molau abgebaut wurde sowie die Fahrleitung der "Saalbahn" eigneten sich die großzügigen Bahnanlagen in Camburg bis in die 90er als Umspannbahnhof. Heute dient Camburg nur noch als Durchgangs-und Überholbahnhof mit drei Gleisen.
Abzweig Großheringen / Stöben
Abzweig nach Großheringen und nach Bad Kösen / Naumburg
Großheringen
Abzweigbahnhof für die Strecke Großheringen - Straußfurt und parallel verlaufend die Hauptbahn Frankfurt am Main - Halle / Leipzig
Inselbahnhof an der Thüringer Bahn Halle - Corbetha - Erfurt mit Abzweig nach Straußfurt und Sömmerda sowie dem End- bzw. Anfangsbahnhof der Saalbahn bis 1900. Mit dem Bau des Abzweig Saaleck verlagerte sich ein großer Teil des Verkehres der Saalbahn in Richtung Naumburg und das aufwendige "Kopf machen" in "Heringen" entfiel. Errichtung von Lokbehandlungsanlagen, Verladeanlagen, Güterverkehr. Bedeutend waren hier die Holzgroßhandlungen die geflößtes Holz auf der Saale das aus Richtung Thüringer Oberland kam vermarktet und verkauft wurde. Hauptverkehr lag auf der Thüringer Bahn. Hauptsächlicher Durchgangsverkehr nach Bebra / Frankfurt und Leipzig / Halle / Berlin. Umfangreicher Personen und Umsteigerverkehr zwischen den einzelnen Linien. Beginnender Pendlerverkehr der Leuna Werke in Großheringen bzw. Eckardsberga mit Schichtzügen seit den 30er Jahren, sorgte hier für zusätzliches Rangier- und Reisendenaufkommen.
Die Lokeinsatzstelle Großheringen wechselte oft ihre Zugehörigkeit nach Weimar, Naumburg oder Weißenfels.
Haupteinsatzgebiete waren Leistungen über die Pfefferminzbahn nach Weißensee / Thür. , Cölleda, Straußfurt , Sömmerda und Erfurt.
Leistungen bis Camburg, Jena und Göschwitz
Mit der weiteren Einführung des elektrischen Zugbetriebes bei der DR fuhren Großheringer Lokführer auch "elektrisch" nach Neudietendorf, Halle und Leipzig.
Zugpersonal war in Großheringen ab der Epoche IV nicht mehr beheimatet. Zugbegleiter nach Saalfeld stellte Jena (Saalbf.).
Auf die "Pfefferminzbahn" Straußfurt und Erfurt sowie Naumburg Hbf.
Abzweig Saaleck
Hinlänglich ist die Bedeutung des Abzweiges Saaleck direkt an der Landesgrenze Thüringen zu Sachsen Anhalt bekannt. Erklärtes Ziel des Baues war die Verkürzung der Reisezeit und Fahrzeiten von Reise- und Güterzügen, die bis 1900 in Großheringen "Kopf" machen mußten, Lokwechsel machten, was auch zur Verlängerung von Fahrzeiten führte. Bis 1900 waren die Züge mit Lokomotiven der Bahnbetriebswerke Halle, Leipzig, Weißenfels, Naumburg Erfurt bespannt. Ab Großheringen kamen vorher Maschinen der Saalbahngesellschaft, später Saalfelder, Göschwitzer, Großheringer Lokomotiven zum Einsatz. Mit dem Bau des Abzweiges konnten die Züge in beiden Richtungen durchgehend bespannt werden und der Halt in "Heringen" entfiel. Somit geriet der Bahnhof etwas in die Bedeutungslosigkeit bzw. führte für den "Saalbahnverkehr" ein Schattendasein, da der Hauptverkehr über den Abzweig führte. Die vornehmliche Bedeutung des Bahnhofes stieg mit dem Ausbau des Verkehres der Linie Leipzig-Erfurt-Frankfurt am Main. Auch der Verkehr auf der "Pfefferminzbahn" brachte dem Bahnhof Großheringen bedeutenden Gütertransport. Bis 1900 mußte zum großen Teil in "Heringen" umgestiegen werden, Schnellzüge fuhren nur Nachts diese Strecke, sonst führte der größte Teil des Güter- und Schnellverkehres über Weißenfels-Zeitz-Gera nach Saalfeld.
Bad Kösen
Durchgangsbahnhof mit Ortsgüteranlagen und einem Gleisanschluß zu den Kalksteinwerken. Als Kurstadt herrschte in Bad Kösen im Sommerhalbjahr und an den Wochenenden großer Touristenansturm auf die Kuranlagen, sowie auf die ausgiebigen Wanderrouten zur Rudelsburg, Burg Saaleck oder durch das Saaltal. Touristischer Anziehungspunkt für die Städte Jena, Weimar, Apolda, Erfurt, Naumburg, Weißenfels, Halle und Leipzig, die durch den Bahnanschluss bestens miteinander verbunden waren. Der Anschluss der Kalkwerke Bad Kösen beheimatet eine V 15 für den Werkbahnverkehr.
Bk Schulpforte
Naumburg (Saale) Hbf
Abzweigbahnhof folgender Strecken:
Naumburg (S) Hbf - Artern - (Sangerhausen)
Naumburg (S) Hbf - Lossa / Finne
Naumburg (S) Hbf - Teuchern - Zeitz
Durchgangsbahnhof mit Bahnbetriebswerk, Lokbehandlungsanlagen, Ortsgüteranlagen, Bahnpostknoten, Bedeutend als Schnellzug- und Poststation. Frühzeitiger örtlicher Nahverkehr durch den Bau einer Ringbahn (Strassenbahn). Niederlassung des Militärs sowie zahlreicher großer Verwaltungsträger, Wohnstadt für viele umliegende Industriestandorte gerade Richtung Zeitz, Leuna, Buna, Halle, Merseburg, Leipzig mit durchschnittlichen Entfernungen von 40 bis 60 km nach dem Motto im Grünen Wohnen in der Chemieindustrie arbeiten. Umfangreiche Zuganbindung der Stadt Naumburg in alle Richtungen dadurch seit den 20er / 30er Jahren schon große Pendlerströme zu den Industriestandorten. Bedeutend war Naumburg im Post- und Gepäckverkehr, Umladestation der Richtungen aus Saalfeld, Frankfurt, Erfurt, Leipzig, Halle sowie Zeitz und Sangerhausen. Weiterhin befand sich hier ein Wagenstützpunkt des Bww Saalfeld für die hier in Naumburg stationierten Reisezugwagen. Die Wagenumläufe durchfuhren zum großen Teil das Streckennetz rund um Naumburg. Umläufe nach Teuchern / Zeitz, Artern / Sangerhausen, Großheringen / Straußfurt / Sömmerda und Göschwitz.
Auf Grund der zentralen Lage des Bahnhofes Naumburg wurde hier auch eine nicht unerhebliche Anzahl an Lokomotiven, Personenwagen, Lok- und Zugpersonalen beheimatet. Da es gerade wirtschaftlich war zahlreiche Leistungen aus der Mitte heraus zu fahren oder in Naumburg Personale wechseln zu lassen.
Das Bw Naumburg wechselte auch seine Zugehörigkeit mal nach Weimar und Weißenfels.
Den Lokpersonalen wurden folgende Leistungen in die Dienstpläne eingearbeitet:
Dieselpläne:
1.) Naumburg - Großheringen - Straußfurt - Sömmerda - Erfurt
2.) Naumburg - Göschwitz - Saalfeld
3.) Naumburg - Artern - Sangerhausen sowie Laucha - Lossa (Finne)
4.) Naumburg - Teuchern - Deuben - Zeitz - Profen
5.) Naumburg - Teuchern - Weißenfels - Naumburg
6.) Naumburg - Deuben - Großkorbetha
7.) Naumburg - Zeitz - Gera
E-Lok Pläne
1.) Naumburg - Erfurt - Neudietendorf
2.) Naumburg - Halle / Leipzig
Das Zugpersonal wurde zum Teil in gemischten Dienstplänen eingesetzt bis Anfang der 90er Jahre mit Wegfall zahlreicher Güterzugleistungen.
1.) Schnellzüge Saalfeld - Naumburg - Berlin
2.) Schnellzüge Leipzig - Erfurt - Eisenach
3.) Saalfeld - Naumburg - Halle / Leipzig
4.) Leipzig - Erfurt
5.) Naumburg - Teuchern - Zeitz
6.) Naumburg - Großheringen - Straußfurt - Sömmerda - Erfurt
7.) Naumburg - Artern - Sangerhausen
8.) Güterzüge Naumburg - Laucha - Lossa (Finne)
Bk Henne
Zwischen Leißling und Weissenfels befanden sich zwei Blockstellen. Bk Gosseck bei km 40,8 und Bk Henne bei km 43,1 zur schnelleren Regulierung der Zugfolge auf dem dreigleisigen Streckenabschnitt.
Leißling
Kreuzungs- und Überholungsbahnhof Leißling zwischen Naumburg und Weißenfels.Haltebahnhof für den Nahverkehr. Bedeutend bei Überlastung der Güterbahnhöfe Weißenfels, Corbetha, Naumburg zur Abstellung von Güterzügen bis 1989. Ansonst bescheidene Verkehrsverhältnisse des kleinen Ortes an der Hauptstrecke. Denoch zählte Leissling mit seinen ortsansässigen Restaurationen als Ausflugsziel für Wanderungen und Ausflüge der Stadtbewohner in Weißenfels und Naumburg deren Städte sich jeweils in jede Richtung nur ca. 6 km von Leißling befinden, also nur eine Bahnstation entfernt.
Weißenfels Direktionsgrenze zur Rbd Halle
Abzweigbahnhof Strecke Weißenfels - Teuchern - Zeitz
Drehscheibe für den Güterverkehr der gesamten Deutschen Wirtschaft nach vollständiger Errichtung aller Bahnanlagen in alle Richtungen. Es gab keinen bedeutenden Rangierbahnhof, der nicht von Weißenfelser Wagen bzw. Wagengruppen tangiert wurde. Zu- und Abführung von Güterzügen der Mitteldeutschen Braunkohlereviere, der Leuna- und Buna Werke, Zuführung der Güterzüge nach Zeitz, Tröglitz, Meuselwitz, Rositz. Bündelung aller Güterzugleistungen der Kohle- und Chemiewerke. Direktionsgrenze Direktion Erfurt / Halle befand sich am Block Burgwerben Richtung Großkorbetha. Groß Bw im Güterzugverkehr. Abzweigbahnhof für die eingleisige Hauptbahn Weißenfels - Teuchern - Zeitz. In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich der Güterbahnhof Großkorbetha, der in Zusammenarbeit mit dem Bahnhof Weißenfels für ein hohes Güterzugaufkommen sorgte. Errichtung einer Lokfahrschule in Weißenfels. Nicht nur im Nahgüter- und Übergabeverkehr war Weißenfels von Bedeutung, sondern hier wurden alle Durchgangsgüterzüge vor allem in südliche und westliche Richtung gebildet. Durchgangsgüterzüge nach Chemnitz Hilbersdorf, Zwickau, Hof, Erfurt, Meiningen, Würzburg, Eisenach, Bebra, Fulda, Saalfeld, Nürnberg Rbf, Dresden Friedrichstadt, Kassel, Göttingen, Magdeburg, Cottbus, Berlin. Dabei gab es weitere Dg von Weißenfels nach Halle bzw. Leipzig Engelsdorf die Wagengruppen für spezielle Schnellgüterzüge bzw. Dg nach Schlesien, Böhmen bzw. Niedersachsen und die Nordsee vorhielten., was auch dem Bau des dritten Güterzuggleises nach Corbetha und zahlreicher Güterzugstrecken rund um Halle bzw. Leipzig geschuldet war.
Nördlichster Wendepunkt der E 94 des Bw Nürnberg Rbf mit Durchgangsgüterzügen. Durchlaufend mit Lokführerwechsel in Probstzella. Ausbildung der Lokführer des Bw Probstzella auf E 94, Durchlauf der Lokomotiven auch von Magdeburg, Berlin, Dresden, Bebra, Meiningen, Saalfeld bis Weißenfels im Güterverkehr. Das Bw Weißenfels selbst war neben zahlreichen Personenverkehrsleistungen stark im Güterzugverkehr eingebunden, nach Erfurt, Eisenach, Saalfeld, Dresden, Magdeburg, Berlin waren die meistbefahrenen Strecken. Haupteinsatzgebiet war die Hauptbahn Erfurt - Halle bzw. Leipzig und Weißenfels - Zeitz im Personenverkehr.
Unbestritten war das Bw Weißenfels eines der größten Bahnbetriebswerke der Rbd Erfurt mit einem umfangreichen Leistungsangebot und dominierenden Güterzügen.
Güterzüge machten ca. 70 % der Leistungen des Bw aus.
E-Lok Pläne (Güterzüge)
1.) Weißenfels - L-Engelsdorf - Dresden Friedrichstadt - Bad Schandau
2.) Weißenfels - Seddin
3.) Weißenfels - Magdeburg
4.) Weißenfels - Merseburg - Halle - Bitterfeld
5.) Weißenfels - Halle - Eilenburg - Torgau - Falkenberg
6.) Weißenfels - Riesa
7.) Weißenfels - Erfurt - Neudietendorf - Arnstadt Hbf
8.) Weißenfels - Dessau
9.) Schnellzüge an Wochenende Lz Wsf - Camburg - D 504 Camburg - Berlin Schöneweide - D 507 Berlin Schöneweide - Camburg - Lz nach Wsf (Güterzugplan BR 250)
10.) Weißenfels - L-Wahren / L-Stötteritz / Gaschwitz / Böhlen / Zwickau
11.) Übergabebetrieb Weißenfels - Großkorbetha (Gütergleis)
Reisezüge
1.) Erfurt - Weißenfels - Halle / Leipzig
Dieselpläne
1.) Weißenfels - Zeitz
2.) Großkorbetha - Deuben - Zeitz
3.) Naumburg - Teuchern - Zeitz
4.) Großkorbetha - Zeitz - Gera - Gößnitz
5.) Großkorbetha - Zeitz - Tröglitz - Meuselwitz - Rositz - Altenburg
6.) Weißenfels - Saalfeld
7.) Weißenfels - Göschwitz - Schlußlok P-Zug Göschwitz bis Gera - Zug Leistung Gera - Zeitz - Weißenfels / Großkorbetha
8.) Großkorbetha - Zeitz - Gera - Großebersdorf Tanklager
Zugpersonale waren in Weißenfels nach 1945 nicht mehr beheimatet.
Schkortleben
Auch der ehemalige Haltepunkt Schkortleben soll Erwähnung finden. Zwischen Weißenfels und Corbetha bestand ein viergleisiger Gleisabschnitt. Dieser bestand in Richtung Corbetha gesehen links aus dem eingleisigen Güterzuggleis Weißenfels - Abzweig Burgwerben . Corbetha. Dem zweigleisigen Hauptstreckenabschnitt Corbetha - Weißenfels und rechts in Fahrtrichtung aus der Nebenbahn Zeitz - Deuben . Corbetha. Hier befand sich der ehemalige Haltepunkt Schkortleben der von den Personenzügen aus Zeitz bzw. Corbetha bedient worden ist. Hier gab es auch keine Weichenverbindungen zu den einzelnen beschriebenen Strecken. In Schkortleben war ein Haltepunktwärter stationiert der zum Bahnhof Corbetha Direktion Halle gehörte. Wer also von Saalfeld nach Schkortleben wollte mußte über Gera / Zeitz oder über Corbetha reisen.
Corbetha - später Großcorbetha
Abzweigbahnhof
Großcorbetha - Schkortleben - Deuben - Zeitz
Abzweigbahnhof der Hauptstrecke
Frankfurt a.M. - Halle / Leipzig
Bis zum heutigen Tag ist Corbetha einer der wichtigsten Güterbahnhöfe bis in die heutige Zeit gerade den Werkverkehr zu den Leuna und Buna Werken betreffend. Bis zur Errichtung der Leuna Werke gab es die Sächsische und die Frankfurter Seite mit zwei getrennten Bahnhöfen. Später erfolgte ein kompletter Bahnhofsumbau und die Umbenennung in Großkorbetha. Bau der Güterzugverbindung nach Weißenfels als zusätzliches Streckengleis. In Zusammenarbeit mit dem Bahnhof Weißenfels wurden in Corbetha vorwiegend Güterzüge, Wagenladungen der Chemieindustrie gebildet und aufgelöst. Kleines Bw mit Drehscheibe, für Güterzug- und Rangierlokomotiven, Abzweigende Nebenbahn nach Schkortleben - Deuben - Zeitz. Werkbahn zu den Leunawerken. Abzweigbahnhof in nördlicher Richtung nach Leipzig über Markranstädt und nach Halle über Merseburg. Der Hauptverkehr lief auf der Strecke Halle - Frankfurt am Main, so wurde diese Bahnhofsseite "Frankfurter Seite" genannt. Teilweise starke Zerstörung der Bahnanlagen zu Kriegsende auf Grund der strategischen Lage. Die Größe mit sieben Bahnsteiggleisen und ausgedehnten Güterverkehrsanlagen läßt eine sehr hohe Bedeutung der Eisenbahn in Corbetha erkennen. Pendlerverkehr in alle umliegenden Industrieorte und Güterverkehr "ohne Ende", davon lebt Corbetha bis in die heutige Zeit.
Lokeinsatzstelle Großkorbetha gehörte zum Bw Merseburg
Hauptleistungen waren der Übergabeverkehr nach Weißenfels und Merseburg sowie der Rangierverkehr im Knoten Corbetha.
1.) Großkorbetha - Deuben - Zeitz (Diesel)
2.) Großkorbetha - L-Wahren / L-Mth Bahnhof
3.) Großkorbetha - Halle
Die Zugpersonale für die Strecke nach Deuben / Zeitz stellte der Bahnhof Merseburg und Zeitz.
Züge der Hauptbahn wurden mit den Zugpersonalen verschiedener anderer Dienststellen besetzt.
Leuna Werke Süd und Leuna Werke Nord
Errichtung nach Bau der Leuna Werke, vorher Bahnhof Leuna. Errichtung des Bahnhofes Leuna Nord auf dem Gebiet des Ortsteiles Rössen. Vorerst Leuna Rössen genannt. Verzweigung der Werkbahnanlagen erfolgte in Großkorbetha, Leuna Werke dienten zum großen Teil nur dem Pendlerverkehr, mit Haltepunktähnlichen Bahnanlagen. Züge pendelten zwischen Halle und Naumburg / Großheringen in der Hauptverkehrszeit.
Merseburg
Abzweigbahnhof folgender Strecken:
Merseburg - Leipzig Leutzsch
Merseburg - Querfurt - Röblingen am See
Merseburg - Schafstädt
Merseburg - Umleiterstrecke Braunsbedra - Nietleben und Ammendorf
Knotenbahnhof Merseburg ca. 12 km südlich vor Halle, Verzweigung mit Nebenstrecken zum Teil mit starkem Güterverkehr und als Umleitungsstrecke. Örtlich starker Güterverkehr, Bw, Lokbehandlungsanlagen, zahlreiche Vorortgleise mit umfangreichem Berufs- und Vorortverkehr. Schnellzugstation.
Merseburg besaß ein mittleres Bw dessen Leistungen unterschiedlicher Art waren.
1.) Merseburg - Halle
2.) Halle - Merseburg - Großkorbetha - Weißenfels
3.) Merseburg - Leipzig Leutzsch / L-Wahren / L-Mth Bahnhof über Zöschen (Nebenbahn)
5.) Merseburg - Schafstädt
6.) Merseburg - Querfurt - Vitzenburg (Anschl. Naumburg / Artern)
Merseburger Zugpersonale befuhren die Nebenstrecken nach Schafstädt, Querfurt, Leipzig Leutzsch und nach Deuben bzw. Zeitz. Einige Hauptbahnleistungen im Leuna / Buna Verkehr sowie Naumburg und Halle.
Ammendorf bei Halle
Der zwischen dem Abzweig "AT" und Merseburg liegende Bahnhof Ammendorf diente als Kreuzungs- und Überholbahnhof mit örtlichen Güteranlagen, vorallem hier fanden zahlreiche Rangier- und Übergabefahrten von und zu den Lindner Werken Ammendorf statt. Bedeutend für Ammendorf waren die Wagen- und Strassenbahn Werke der Lindner AG die für umfangreichen Güterverkehr sorgten. Ständige Materiallieferungen und abgehende Züge mit Fabrikneuen Fahrzeugen der Lindner Werke belebten hier zusätzlich den Bahnbetrieb sowie der starke Pendlerverkehr der umliegenden und ortsansässigen Fabriken.
Halle (Saale) Hbf
Bahnknoten in Sachsen Anhalt, Sitz der Direktion Halle, Bw Halle P und G, Ausbesserungswerk, umfangreiche Güter- und Reisezuganlagen, Bahnpostknoten, Brechpunkt vieler Güter- und Reisezugleistungen mit Personal und Lokomotiven. In unmittelbarer Nähe Schmalspurbahnhof Halle-Klaustor mit Bw. Sitz der Versuchsanstalt / VESM in Nähe des Hbf. Ausbesserungswerk für Kleinlokomotiven. Unterteilung des Hbf in Anhalter Seite für Züge Richtung Magdeburg, Halberstadt, Leipzig, Cottbus und Thüringer Seite Richtung Erfurt, Saalfeld, Nordhausen, Berlin. Später kam auf diese Seite noch die S-Bahnlinie Halle Trotha - Hbf - Halle Döhlau hinzu. Bezugnehmend zum Fernverkehr bespannte Lokomotiven des Bw Halle P zwar zahlreiche Fernzüge aber Zugend- oder Anfangsbahnhof war Halle für die wenigsten Züge im Fernverkehr. Es galt zwar der alte Spruch , " vom Wald bis an die See bespannte alles Halle P..." Beheimatung von Schnellzugwagen war in Halle nicht in dem Maße wie im benachbarten Leipzig. Leipzig und Halle standen sich seit je her in vielen Beziehungen in Konkurrenz auch in Eisenbahnmäßiger Hinsicht. Errichtung eines Hauptknotens im Post- und Expressgutverkehr sowie im Stückgut Schnellverkehr und Leig-Netz.
Noch ein kurzes Stück von Corbetha bis
Leutzsch...eigentlich eine Thüringer Strecke die in Sachsen-Anhalt und Sachsen verläuft...
Streckenbeginn ist der Leipziger Hbf mit Kilometer 0,29 und endet in Corbetha bei km 32. Bezeichnung der Strecke Leipzig - Corbethaer Eisenbahn, die hier in die Thüringer Bahn von Halle kommend einmündete. Schnell entwickelte sich diese Strecke zur Konkurrenzlinie der Hallenser Strecke. Von Leipzig kommend fuhren Züge aller Art in Richtung Frankfurt am Main, in das Ruhrgebiet, nach Stuttgart, in die Schweiz sowie nach Saalfeld, Nürnberg, München, Italien, Österreich. Der gesamte Verkehrsfluß Europas führte seit Streckeneröffnung über beide Linien. Im durchgehenden Nord-Süd Verkehr fahren Züge ohne Kopf machen zu müßen über Halle. Tangieren Züge den Leipziger Hbf dann machen sie Kopf. Auch im Güterverkehr aus Richtung Lausitz, Breslau, Dresden, Böhmen ging es von Engelsdorf über den Güterring nach Schönefeld, Wahren bis zum Anschluß in Leipzig Leutzsch für durchgehende Züge. In Leutzsch verzweigten sich die Strecken nach Gaschwitz / Böhlen und Hof über die Waldbahn. Nach Zeitz über Pegau mit Abzweig in Plagwitz in die bereits oben genannten Richtungen über Corbetha sowie über die knapp 28 km lange Verbindungsbahn nach Merseburg mit Anschluß in das Geiseltal zu den Kohlerevieren und den Merseburger Industriegebieten sowie nach Buna. Mitten in diesen stark befahrenem Streckengeflecht südwestlich von Leipzig ging es meist über ländliche Bahnhöfe bis Corbetha. Wichtig im Personen- und Güterverkehr war Markranstädt als Leipziger Industrie- und Wohnvorort mit ca. 15 km Entfernung vom Leipziger Stadtzentrum. Im Personenverkehr erlangte der Bahnhof Bad Dürrenberg mit seinen Kuranstalten gerade im Personenverkehr an Bedeutung. Eine weitere Besonderheit ist die Überlandstraßenbahn, die von Halle über Merseburg nach Bad Dürrenberg führt und 1919 bis Rössen (Leuna) und 1926 bis Bad Dürrenberg in Betrieb genommen worden ist. Hier konnten Kurgäste direkt von Halle zum Kurbad mittels Straßenbahn fahren ohne über Corbetha bzw. Leipzig fahren zu müßen und sparten somit Zeit und Geld, da diese Linie relativ direkt von Halle her führt. Alle weiteren Bahnhöfe tragen ländlichen Charakter in denen ein großer Teil der Bevölkerung neben der einheimischen Landwirtschaft auch in dem Überangebot an Arbeitsplätzen ihr Brot verdiente. Es bestanden Erwerbsmöglichkeiten in Markranstädt, Leipzig, Halle, Merseburg, den Leuna bzw. Buna Werken, in Weißenfels und den zahlreichen Braunkohlerevieren im Geiseltal bzw. Hohenmölsen / Deuben. Auch die Eisenbahn fungierte hier als einer der größten Arbeitgeber. Neben den zahlreichen Bahnhöfen waren die Bahnbetriebswerke Halle, Leipzig, Merseburg, Corbetha, Weissenfels gefragt. Hinzu kamen Direktionsarbeitsplätze der Direktion Halle, dem Reichsbahnamt Leipzig, dem Lokausbesserungswerk Halle. Sicher nur ein Bruchteil der Auswahlmöglichkeiten. Sie läßt aber den Stellenwert der Eisenbahn im Personenverkehr auf dieser und weiteren Strecken dieser Region erkennen. Als Zu- und Abfuhrstrecke im Güterverkehr war dieser Abschnitt für Saalfeld ebenso wichtig wie der über Merseburg nach Halle. Gab es doch Durchgangsgüterzugverbindungen nach Leipzig-Wahren und Engelsdorf. In Zusammenhang mit der Maxhütte Unterwellenborn stand auch das Stahlwerk Gröditz bei Riesa das hier seinen Güterverkehr abwickelte. Im Personenverkehr gab es täglich drei Zugpaare die als Personenzug von Leipzig nach Saalfeld fuhren, ebenso nur drei Schnellzüge. Der restliche Verkehr ging über Gera bzw. über Halle. Im Personenverkehr bestand die Verbindung auch mit Umstieg meist in Großheringen und Weißenfels mit Personenzügen aus Eisenach / Erfurt nach Halle bzw. Leipzig.
In den Anfangsjahren endeten alle Personenzüge in Corbetha. Der Bahnhof bestand aus der Leipziger und der Frankfurter Seite. Da in den Anfangsjahren die Schnellzüge direkt über Halle fuhren und in Zeitz mit Kurswagen Leipzig-München verstärkt wurden, mußten Fahrgäste in Corbetha bzw. Weißenfels nochmalig Richtung Frankfurt umsteigen oder über Halle fahren. Zunehmende Beschwerden veranlaßten dann die Kurswagenführung Leipzig-Frankfurt bis Weißenfels. Ab der Zeit um 1890 verkehrten dann Schnellzüge direkt von Leipzig nach Frankfurt, die den Laufweg der Züge Berlin - Weißenfels - Zeitz - München ab 1900 über Saaleck und Jena und Berlin - Erfurt - Würzburg - Stuttgart in Weißenfels bzw. Erfurt kreuzten. Erste Schnellzüge verkehrten von Erfurt nachLeipzig mit Streckengründung. Mit zunehmenden Schnellzugverkehr wurden die Personenzüge direkt von Leipzig bis Weißenfels durchgefahren und hier bestanden Anschlußverbindungen in die Hauptrichtungen der genannten Strecken. Um 1915 wurde Corbetha umgebaut und beide Strecken im Bahnhof vereint. Auch in der weiteren Auslastung aller Strecken in Bezug auf den Kohle- und Güterverkehr sowie der sich südlich von Merseburg beginnenden Chemieindustrie, da im Jahre 1916 die Leuna Werke eröffnet wurden und 1936 die Buna Werke hinzukamen. Zusätzlich alle Kohle- und Güterzüge, die den Knoten Corbetha in alle Richtungen durchfuhren. Corbetha zählte als Aufnahmebahnhof für den Werksanschluß Leuna. Von hier verliesen speziell die Leunazüge in Richtung Norden und Osten den Bahnhof. Einzelwagenladungen wurden nach Weißenfels überführt und hier in entsprechende Durchgangsgüterzüge aller Richtungen eingestellt. Hinzu kamen Ganzzüge, die ab Corbetha meist direkt abgefahren wurden. Zusätzlich Wagen aus dem Geiseltal, aus Buna, Merseburg, Zeitz und Deuben, die in Corbetha umrangiert worden sind. Zur Bewältigung des Güterverkehres wurde in Corbetha ein kleines Bahnbetriebswerk eröffnet, deren Grundstein aus den Anfangsjahren war. Hauptsächlich waren die Corbethaer Maschinen im Rangierdienst eingesetzt. Ihre Zuständigkeit übernahm das Bw Weißenfels. Als kleine Dienststelle waren denoch meist Güterzugfahrten dem Personal vorbehalten. Übergabezüge nach Weißenfels, Merseburg, Leipzig Wahren und der Einsatz auf der Strecke von Corbetha über Hohenmölsen, Deuben nach Zeitz. Nach 1945 wurde der Lokbahnhof aufgelöst, es waren das Bw Weißenfels, Merseburg, Halle G, Zeitz und Leipzig Wahren im Güterverkehr zuständig. Reisezüge auf den Hauptstrecken die in Corbetha endeten Bw Merseburg, Halle P, Leipzig West, Weißenfels. Meist waren es nach der Elektrifizierung E 44, E 94 später E 42 , BR 250 der jeweiligen Güterzugpläne. Auf der Nebenbahn rollte Lokomotiven der BR 131 Bw Weißenfels, BR 118 B`B`Bw Zeitz, BR 110 Bw Weißenfels, Zeitz und Merseburg. Gelegentlich Lokomotiven der BR 120 des Bw Gera. Dies ist nur ein geringer Auszug der Maschinen und ihrer Bahnbetriebswerke auch waren im Güterverkehr Maschinen der Bahnbetriebswerke Erfurt, Weimar, Naumburg, Riesa, Engelsdorf, Bitterfeld, Querfurt, Röblingen am See, Sangerhausen, Köthen anzutreffen. Sicher gab es noch weitere Sonderzugbespannungen und Leistungen anderer Bahnbetriebswerke, mit der Elektrifizierung nach Berlin kamen Maschinen des Bw Seddin nach Großkorbetha.
Bad Dürrenberg
Symbolisch trägt der Bahnhof Bad Dürrenberg das Erkennungszeichen der Thüringer Bahn, die den Bau und den Anschluß an das Sächsische Streckennetz bis Leutzsch veranlaßte und durchführte. Somit identifizierte man sich mit weiteren Bauwerken der Thüringer Bahn, die ähnliche Bauformen vorwiesen. Neben einm Überholgleis, einer Laderampe mit Ladestraße diente der Bahnhof hauptsächlich dem Personenverkehr den Kurgästen und aber auch den Pendlern, die den Bahnhof in großem Maße frequentierten. Weiterhin sorgten zahlreiche Nahgüter- und Übergabezüge für die Bedienung der Ortsgüteranlagen und Anschlüße.
Bahnhof Kötzschau
Der kleine Durchgangsbahnhof war mit zwei Durchgangs- und einem Überholgleis sowie einem Ladegleis ausgestattet und war denoch stark frequentiert mit durchfahrenden Zügen. Der Hauptverkehr bezog sich auf den Pendler und Schülerverkehr. Auch ein großer Teil der Pendler wurde mit Bussen nach Leuna und Buna befördert auf Grund des kurzen und direkten Weges. Nicht nur die hohe Anzahl an Arbeitsplätzen rund um Kötzschau bescherte den Bewohnern ihr Einkommen. Auch die ländliche Lage des Ortes ermöglichte Haupt- und Nebenberuflichen Landwirten ihr Einkommen. Nicht nur in Hinsicht auf Eigenversorgung auch im Verkauf der Produkte. Zum Teil hatte die Bevölkerung gute Einkommen in Hinsicht auf Zweifache Verdienstmöglichkeiten. Der örtliche Güterverkehr beschränkte sich auf einen Wagen Kohlen oder Schlachtvieh bzw. Düngemittel und Landwirtschaftsprodukte und galt eher als Bescheiden. Auch eine örtliche Saline in Kötzschau sorgte für Broterwerb und brachte leider keine Güter auf die Bahn, da sie 1861 geschloßen wurde und im Jahre 1948 eingeebnet wurde.
Heute befindet sich im Bahnhof ein kleines sehenswertes Eisenbahnmuseum dessen Besuch sich durchaus lohnt. Hinter Kötzschau befindet sich die Landesgrenze zu Sachsen.
Bahnhof Großlehna
Der erste Bahnhof in Sachsen Großlehna kleiner Durchgangsbahnhof in zweifacher Länge. Einmal von Kötzschau kommend zwei durchgehende Hauptgleise am Bahnsteig. Weiterführend Richtung Markranstädt die Streckengleise mit "einer Überholung" für Güterzüge. Hier befand sich bis zum Streckenumbau auch ein Ladegleis mit Güterabfertigung. Desweiteren befindet sich heute hier noch ein Anschlußgleis, daß gelegentlich über den Bahnhof Markranstädt bedient wird. Ansich gleiche Verkehrsverhältnisse wie in Kötzschau. Der Großteil der Bewohner arbeitet im Nachbarort Markranstädt oder in Leipzig. Ebenso landwirtschaftliche Prägung wie die umliegenden kleineren Ortschaften.
Bahnhof Markranstädt
Ein kleiner Durchgangsbahnhof mit beachtlichem Güter- und Personenverkehr. Kleinstadt mit ca. 15000 Einwohnern. Neben dem Einzugsgebiet der Stadt Leipzig ca. 15 km hatte die Stadt umfangreiche Arbeitsplätze in Industrie, Handwerk und Handel zu bieten. Nicht nur wegen dem Bahnanschluß auch die Nähe zur Autobahn A 9 brachte der Stadt erheblichen Aufschwung ab den 30er Jahren. In Markranstädt belebte zahlreiche Unternehmen das Güterverkehrsgeschehen am Bahnhof. Der größte Teil der Güterzüge verkehrten von Leipzig Leutzsch bzw. Wahren und bedienten die weiteren Bahnhöfe Rückmarsdorf und Miltitz mit. Auch eine Kleinlok war im Bahnhof stationiert. Ebenso wie der Güterverkehr nahm der Personenverkehr einen hohen Stellenwert ein. Überlegungen zum Weiterbau der Leipziger Straßenbahn in Überlandform wurden nicht verwirklicht. Diese Rolle übernahmen Busse von Leipzig über Markranstädt in die weitere ländliche Region. Dabei kann Markranstädt auf eine interessante Eisenbahngeschichte verweisen. Nicht nur die Hauptbahn tangierde die Stadt auch gab es bis 1946 von der Südöstlich an Markranstädt vorbeiführenden Nebenbahn Leipzig-Plagwitz nach Pörsten vom Bahnhof Lausen eine Verbindungsbahn direkt zum Bahnhof Markranstädt, die den Charakter einer Industriebahn trug und bereits 1946 im Rahmen von Reparationsleistungen abgebaut wurde. Die Sttrecke war lediglich 3,5 km lang und wurde ab Plagwitz mit täglich vier Zugpaaren bedient. Ebenso die Markranstädter Ortsteile Lausen und Göhrenz-Albersdorf, die an der Nebenbahn Plagwitz - Pörsten lagen konnten von Markranstädt auf Grund geringer Entfernung zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad bequem erreicht werden. So bestanden hier gerade im Personenverkehr zusätzliche Anbindungen für die Bewohner. In den 60er Jahren entstanden noch um die Stadt zusätzliche Tagebaue, die noch von Grubenbahnen befahren wurden. Hier gab es ebenfalls zahlreiche Strecken zur Braunkohlebeförderung. Als Relikt der Braunkohlezeit, besteht heute der Kulkwitzer See, der aus einem Tagebau in ein Naherholungsgebiet umgestaltet wurde. Heute besteht der Bahnhof aus drei Hauptgleisen und sichtbaren Rudimenten des ehemaligen Gleisbereiches.
Bahnhof Miltitz bei Leipzig
In etwa gleichem Format wie Markranstädt der kleine Vorortbahnhof Miltitz der auch im Güterverkehr eine nicht unwesentliche Rolle spielte, neben dem starken Pendlerverkehr im Nahbereich. Mit einer Ladestraße und Güterabfertigung war es in Miltitz nicht getan. Denn mit dem Bahnbau siedlte sich in der Nähe des Leipziger Stadtrandes direkt am Bahnhof das Unternehmen Schimmel und Co. an, daß 1829 gegründet wurde. Diese Firma war seit ihrer Gründung bis 1945 Marktführer in der Chemischen Produktion von Essenzen, ätherischen Ölen, Fruchtäther und chemisch-pharmazeutischen Produkten sowie natürlichen und künstlichen Riechstoffen. Nach 1945 entstanden hier die Chemischen Werke Miltitz, die nach 1990 durch Treuhandvermittlung in unmittelbarer Kürze Insolvenz anmeldeten und geschloßen wurden. Ebenfalls zahlreiche Pendler aus Leipzig fanden hier Arbeit. Die Fabrik selbst besaß auch eine eigene Werkbahnlok neben einem umfangreichen Anschlußbahn Netz. Heute "vergammelt" das Gelände rund um den Bahnhof und wird durch den Nahverkehrshalt der Abellio Züge bedient.
Bahnhof Rückmarsdorf
Rückmarsdorf war ebenfalls ein bedeutender Bahnhof, dem eine große Zukunft angedacht war. Nicht nur als Vorortbahnhof und Ansiedlung von Häusern am Bahnhof sollte der Ort an Bedeutung gewinnen, auch in Verbindung mit dem geplanten Ausbau des Elster - Saale Kanals. Angedacht waren der Ausbau schiffbarer Wasserwege im Güterverkehr Richtung Halle über die Saale Richtung Elbe nach Magdeburg und weiter bis Hamburg. In diesem Zusammenhang war ein Hafenbahnhof mit zahlreichen Gleisanschlüßen angedacht. In Unmittelbarer Entfernung befinden sich auch im Raum Leipzig-Lindenau und Plagwitz umfangreiche Kiesgruben, eine Weiterführung des Feldbahnnetzes um Lindenau zum Rückmarsdorfer Hafen zur Beladung der Schiffe und Güterwagen mit Kies wäre eine weitere Folge des Kanalausbaues gewesen. Sicherlich hätten sich auch mehrere neue Firmen hier im Ort und am Kanal angesiedelt, was nicht nur den Personenverkehr gefördert hätte auch einen unschlagbaren Güterverkehr aller Beteiligten. Den Preiswerten Massenguttransport mittels Schiff und Bahn mit Kies, den Stückgutverkehr und den Verteilerverkehr mittels LKW im Umkreis. Der Bahnhof selbst bis in die 90er Jahre stark frequentiert, danach mit dem Abriß der Gebäude und Degradierung zum Haltepunkt ein jämmerliches Dasein.
Hinter Rückmarsdorf führt die Stracke parallel zum Stadtteil Leipzig-Grünau in den Kreuzungsbahnhof Leipzig Leutzsch, in dem sich in der Hauptrichtung die Fahrwege kreuzen für Güterzüge in den Rangierbahnhof Wahren von dort in alle Richtungen sowie zum Güterbahnhof Leipzig MTh, der gerade in der Stückgutversorgung und der Innenstadtnähe zu Leipzig Bedeutungsvoll war. Aus Südöstlicher Richtung führt der Schienenweg für Züge aus Saalfeld über Gera und für Züge von der Waldbahn aus Richtung Altenburg, Gaschwitz in den Leutzscher Bahnhof.
Der Personenverkehr direkt zum Leipziger Hbf für Eil- und Personenzüge aus Saalfeld endend, Schnellzüge machten hier Kopf. Bis 1980 der D 504 und D 506 Saalfeld-Jena-Leipzig-Berlin. Nach 1980 nur noch der D 506 als einziger Schnellzug über die Saalbahn. In den 80er Jahren betraff es die Personenzüge P 4001 / P 4004 - P 4000 / P 4009 - P 4005 / P 4006 auf der Relation Leipzig - Saalfeld und D 703 Leipzig-Saalfeld, ein Hallenser Umlauf, der auf der Rückleistung P 3008 Saalfeld-Halle wurde. Somit endet die Reise für den Personenverkehr im Bahnhof Leipzig MTh wies hieß, auf der Magdeburg-Thüringer Seite, dem einstigen Platz, an dem einst der Zugverkehr von Leipzig nach Saalfeld seinen Anfang nahm.