Dies und Das zum Thema Eisenbahn...

Hier und da gerät einiges in Vergessenheit, erinnern wir uns.

Das Thema kann in seiner Ausführung nur "angerissen" werden und würde sonst den Rahmen der Abhandlung sprengen.


Einen hohen Stellenwert besaß bis in die 90er Jahre der Gepäck- und Expreßgutverkehr der Eisenbahn. Oft eine bequeme Versandart sein Reisegepäck, verderbliche Waren oder sonstige Sendungen meist im Nachtsprung zu versenden. Auch wer keine Fahrkarte kaufte konnte seine Waren verschicken. Oder auch Gepäckaufbewahrung für einige Stunden waren ein gern genutzter Service. Ein Bild vom Stettiner Bahnhof in Berlin von 1902 mit der im Bahnhof befindlichen Gepäckabfertigung.

1924 ein Fahrschein für Begleiter von Güter-, Vieh-und Zirkustransporten.

...die Hinweise hierzu entnehmen Sie bitte der Rückseite...

Oberstes Gebot der Sparsamkeit, 1988 wurden noch EDS Briefanhänger aus den 30er Jahren bei der Oberweißbacher Bergbahn benutzt.

Bis in die 60er Jahre waren diese Plakate in Gebrauch, die 1944 gedruckt wurden. Bis 1945 bei Kriegsende, danach für den Wiederaufbau und später zur Verhinderung von Spionagetätigkeit durch den Klassenfeind.

Mit Kriegsausbruch 1941 kam es bereits zur Errichtung von Behelfsstellwerken. Das letzte DR Behelfsstellwerk der Rbd Erfurt befand sich bis zum Jahr 2000 in Weida.

Kriegs- und Nachkriegsprovisorien hielten sich zum Teil bis 1990 in manchem kleinen Bw oder Werkstatt und erleichterten die Arbeit.

Teilweise erhaltene Konstruktionszeichnung des Preußischen Abteilwagens, aus dem ab den 50er Jahren DR Reko Wagen entstanden.

Preiswert, Schön und Langlebig, die seitliche Dachgestaltung des Preußischen Abteilwagens in den 20er Jahren mit Bremserhaus links.

Dienstränge der DR in den 30er Jahren. Beamte des Einfachen und Mittleren Dienstes sowie Beamtenanwärter.

...die höheren Besoldungsgruppen

Neben den Dienstgradabzeichen erhielt der Mitarbeiter noch entsprechende Spartenabzeichen, die erkennen liesen um was für einen Mitarbeiterzweig es sich handelte. Ab den 50er Jahren entfielen diese und es wurde eine farbliche Regelung getroffen auf der Unterseite der Schulterstücken und Kragenspiegel.

Auch "Seepferdchen" und "Meerjungfrauen" gab es in den 30er Jahren, so wurden die Kollegen der DR Fähr-und Binnenschiffe spaßig genannt. U-Boote kamen erst 1978 bei der DR.

DR Dienstrangabzeichen Stand 1988

Das beide Kriege unermeßliches Leid herbeiführten ist unumstößlich. So hatte die Eisenbahn ab 1915 die Aufgabe auch Sanitäts- und Lazerettzüge zu beschaffen. Für Ärzte und Schwestern auch nicht einfach eine Not OP unter der Fahrt durchzuführen. Bild in den "Rollenden OP-Saal" eines Lazerettzuges 1939.

 

 100 Jahre Deutsche Eisenbahnen 1935


Ein bedeutendes Ereignis der Politischen und Wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands. So würdigte die Deutsche Reichsbahn mit einem Festakt sowie Fahrzeugparade und Fahrzeugschau die Entwicklung der Deutschen Eisenbahn. Oft auch zu Propaganda Zwecken verwendet, galt es doch seit 1929 mit Gründung der DR ein leistungsfähiges, modernes und wirtschaftliches Schienenverkehrssystem in Deutschland zu erschaffen. Dabei galt es moderne Anlagen, Fahrzeuge und entsprechendes Zubehör zu entwickeln. Hauptgrund waren die Forderungen der Wirtschaft und der Industrie für schnellen, billigen und rationellen Transport von Menschen und Gütern auf der Schiene. Und mit Recht waren die Eisenbahner 1935 Stolz auf diese Lokomotiven, Anlagen und Fahrzeuge. War es doch Fortschritt in jeder Hinsicht gegenüber alten Anlagen aus der Gründer- und Länderbahnzeit, die bis dahin noch vorhanden waren. Größtes Anliegen war die Erleichterung zahlreicher Arbeitsgänge, ihre Modernisierung in Einbezug moderner Technik und Signalanlagen. Wichtig war auch körperlich schwere Arbeit im Werkstätten-, Signal-, Bahnmeisterei- und Rangierdienst abzubauen. So konnten auch Arbeitsunfällen vorgebeugt werden, da Maschinen und Apparaturen die Arbeiten übernahmen. Bereits seit 1929 nahm die technische Entwicklung einen rasanten Verlauf. So konnte mit der Vereinheitlichung schneller und einheitlich in jedem Arbeitsablauf Modernisierung eintreten, das von Norddeutschland bis an die Alpen galt.


Privatbild, Sommer 1929 fährt ein Sonderzug für Eisenbahner und ihre Angehörigen von Saalfeld nach Nürnberg zum Besuch des Deutschen Verkehrsmuseums und anderer Sehenswürdigkeiten. Wagen 70360 Magdeburg ist mit dem Zuglaufschild Nürnberg versehen. Das Verkehrsmuseum wurde bereits 1899 gegründet und es bestand die dienstliche Pflicht einmal dieses Museum zu besuchen. Bild auf dem Bahnhof Saalfeld vor der Abfahrt.


Auszug der Fahrzeugparade 1935

Weiterführung der Fahrzeugparade 1935

Bildauszug aus dem Programm der Fahrzeugparade in Nürnberg 1935.

Ebenfalls ab den 30er Jahren gehörte ein leistungsfähiges DR Omnibusnetz, Culemeyer Transporte und der DR LKW Kraftverkehr zur Beschleunigung im Personen-und Güterverkehr. So wurde auch der letzte Winkel mit DR Bussen oder DR LKW erreicht.

Ende der 30er Jahre wurden sämtliche Ausbildungsunterlagen auf den modernen Fahrzeugbestand umgestellt. Junge sowie ältere Lokführer wurden auf modernen Fahrzeugen geschult und eingewiesen je nach Fahrzeugbestand.

Der große Wurf waren ab den 30er Jahren auch Dieselfahrzeuge gerade auf Strecken mit geringem Fahrgastaufkommen sowie Sparsamkeit im Rangierverkehr waren Dieseltriebwagen und Kleinlokomotiven ganz oben angesiedelt. Auch die Konstruktion der Berliner S-Bahnzüge ab dieser Zeit war von hoher Bedeutung. Geringer Stromverbrauch, ständiges Anfahren und Bremsen, hohe Auslastungsmöglichkeiten mit Reisenden, Schnell, schneller Fahrgastwechsel bei Halten. Alles wohl durchdachte Konstruktionen im Deutschen Fahrzeugbau.

Modernste Wagen aus den 30er Jahren. Auch Lok-und Zugbeamte mußten die Technischen und Betrieblichen Grundlagen der Wagen beherrschen. Mußten Einrichtungen und Funktionen betätigen können, mußten im Störungsfall wichtige Entscheidungen treffen. Eine der größten Errungenschaften war die Einführung der Einheits Dynamo Beleuchtung bei Reisezugwagen sowie Ausstattungen mit Durchgehender Hauptluftleitung und Dampfheizung. Auch die Einführung der Elektrischen Heizung war bereits in vollem Gange, gab es doch schon E-Lokbespannte Reisezüge.

Moderne Güterwagen mußten Wirtschaftlich eingesetzt und ihr Wagenumlauf beschleunigt werden. Der Güterverkehr rollte rund um die Uhr. Auch in den Ausbildungen wurde dem Personal das Wissen über Güterwagen beigebracht.

Auch Güterwagen in Sonderbauarten die vorsichtig rangiert werden mußten, Rangierbergverbot hatten, nicht nachgeschoben werden durften oder nicht in Reisezügen eingestellt werden durften zählten zu den Sonderbauarten. Hier z.B. der Drehschemelwagen als mitunter "gefürchtete Wagenbauart" bei den Personalen.

Güterwagen für Transporte aller Art, Sonderbauarten, Massentransportgüter, Kesselwagen, Säuretopfwagen Wagen, die mit besonderer Vorsicht im Rangier- und Zugdienst behandelt werden mußten. Auch der leere X-Wagen (oben) hatte seine "Tücken" in Rangier-und Zugverbänden und mußte vorsichtig behandelt werden.

In Zeitschriften, in Bahnhofsbuchhandlungen fanden sich zahlreiche Prospekte und Kataloge namenhafter Modellbahnhersteller. 1937 sorgte der Trix Katalog mit den modernsten Modellbahnartikeln für großes Aufsehen. Titelblatt der modernen Einheitslok BR 01, die damals in aller Munde war und von der jeder Bub träumte oder Lokführer sein wollte.

Auch Grußkarten lebten von der modernen Entwicklung im Schienenverkehr. Blieb es doch für viele ein Traum einmal mit dem "Fliegenden Zug" nach Berlin zu fahren. Ende der 30er Jahre sorgten diese Karten für Verbreitung des modernen Schienenverkehres für Aufmerksamkeit unter der Bevölkerung.

Zur Verhinderung von Unfällen und Zusammenstößen gab es die sogenannten Knallkapseln, die von Zug- bzw. Stellwerkspersonalen vor bzw. hinter dem Zug auf dem Schienenkopf angebracht wurden. Bei Überfahrt des Zuges über drei Kapseln, mußte sofort eine Schnellbremsung eingeleitet werden. Kapselförmig aus Metall mit Sprengmaterial gefüllt. Beliebte Prüfungsfrage war," Beschreiben Sie das Signal Sh 4 von hinten bei Nacht".

Interessantes Fundstück aus den 50er Jahren, Antrag auf Ausgabe von ermäßigten Arbeiterrückfahrtkarten mit 75% Ermäßigung, die die Bescheinigung des Betriebsleiters und eine Polizeiliche Wohnortbescheinigung erforderlich machten.

Der Einsatz von Hilfskräften in der Landwirtschaft war gerade im Sommer und Herbst erforderlich. So mußten Schüler, Studenten oder andere Hilfskräfte diesen Antrag ausfüllen, mit sich führen um Ermäßigungen 75% zu erlangen. Dokument aus den 50er Jahren.

Heute nennt man es Stellenausschreibung. Bis 1993 gab es bei der DR einen Beschäftigungs- und Lohngruppen Katalog. In dem eine einheitliche Stellenbeschreibung, die Lohngruppen, Qualifikationen einheitlich beschrieben wurden und in jedem Personalbüro zur Einsichtnahme vorlagen. 1986 Tätigkeit eines Rangierzettelschreibers.

Der Fahrplan regelt die Freizeit. Wärend örtliche Personale je nach Streckenfahrten eingesetzt wurden, mitunter nur Früh-/Spät oder Tag bzw. Rund um die Uhr. So wurde das Lok-und Zugpersonal entsprechend des Fahrplanes auf den jeweiligen Strecken und der Leistungsvergabe der Direktion eingesetzt. So erklären sich unregelmäßige Arbeitszeiten für den Laien "Komische Zeiten" wie Dienstbeginn z.B. 06:52 Uhr. Es ist ein Leben und Schlafen mit der Uhr im unregelmäßigen Rythmus. Auch auswärtige Übernachtungen oder längere Pausen gehörten dazu wenn der Fahrplan gerade an Wochenenden oder in der Nacht "vom Feinsten" war. Auszug des Dienstplanes der Zugbegleiter Bahnhof Saalfeld 1988.

Im Gegenzug der DR Vierbrigadeplan des Jahres 1970. Aus dem sich der Dienstplan für das Örtliche Personal ableiten lies. So konnte jeder vorausplanen und wußte was er für Dienst an Feiertagen, Weihnachten und Silvester hatte. Abweichend waren Dienstzeiten auf Nebenstrecken, auf denen nur Züge meist Früh und Spät verkehrten und somit sich andere Dienstzeiten ableiten liesen.

Die Vorderseite des Kalenders 1970 mit Transpress Werbung.

Schon immer kam es zu Beschädigungen von Güterwagen bei Be-und Entladungen oder beim Rangieren. Oft sehr aufwendig einen baugleichen Ersatzwagen schnell zu beschaffen um das Gut schnellstmöglichst weiter zu befördern, Mühseliges Umladen, Umrangieren oder weite Beförderungswege standen an. Deshalb wurde schon immer peinlich darauf geachtet Güterwagen sorgsam zu behandeln. Und oft durften nur spezielle Arbeitskräfte der Firmen Be-und Entladen, Spezialgüterwagen wurden beaufsichtigt. In den 70er Jahren gab es noch zahlreiche Güterwagen in Holzbauart so kam es zu massiven Beschädigungen und es mußte zum wiederholten Male eine Betriebliche Mitteilung versandt werden.

Soviel zum Thema Saalfeld, Stand im Ortslexikon 1965.

Zur Ausstattung aller am Betrieb beteiligten Eisenbahner gehörten Hand- und Signallampen unterschiedlicher Art aus Weißblech oder Messing. Für die Funktion der Lampe hatte jeder zu sorgen. Reinigung der Brennkanäle, neue Dochte, Vorräte ergänzen und Reinigung des Lampenkörpers sowie des Signalglases gehörten zu den Tagesbeschäftigungen.

Bereits ab Anfang der 30er Jahre erreichte die Eisenbahn jeden Winkel Deutschland`s. Moderne Verkehrssysteme Deutscher Ingenieure brachten stetige Verbesserungen und wie man heute sagt Innovative Lösungen. Wobei heute oft die Erfindung des Fahrrades ein zweites Mal ansteht. Mit modernen Straßenrollern und LKW Zugmaschinen konnte jeder Güterwagen, jeder Kleincontainer "vor der Haustür be-oder entladen" werden. Wenige Meter Schiene, ein Kran oder Seilzüge genügten zur schnellen Umladung.Somit wurde der Wagenumlauf emenz beschleunigt und Transportraum optimal ausgenutzt. Besonders bei Massengütern bewährte sich dieses System hervorragend. Szene eines Culemeyer Transportes mit Seilzug 1931.

Wie im Güterverkehr so arbeitete man im Schnellzugverkehr daran ein Spinnenartiges Netz von Berlin zu jeder Deutschen Landeshauptstadt für den Schnellverkehr der "Fliegenden Züge" zu legen. So lautete der Slogen Früh hin und am Abend zurück. Die Fahrzeiten waren dabei unschlagbar. Mit den damals modernen Diesel Maybach Motoren wurden alle Erwartungen des Deutschen Schienenschnellverkehres übertroffen. Das System wurde später von der DB mit IC / EC Zügen übernommen, die die Bundeshauptstadt Bonn anfuhren. Bei der DR verkehrte in Spinnennetzförmiger Art täglich ein Städteschnellverkehr und ein Städteexpress von jeder Bezirkshauptstadt nach Berlin. Mit der Einführung des ICE Schnellstreckennetzes wird versucht an bestandene Strukturen anzuknüpfen, wobei die alten Schnellverkehrszüge auf den Bestandsstrecken mit gepflegter Infrastruktur verkehrten. SVT 1936 im Bahnhof Darmstadt Hbf.

Fahrplanauszug des in Doppeltraktion verkehrenden SVT München / Stuttgart - Berlin und zurück. Inklusive An-und Absetzen der Zugteile und Kopfmachen im Leipziger Hbf auf den alten für den Schnellverkehr ausgebauten Bahnstrecken. Heutige Fahrzeit 05:16 Std. und die des ICE Sprinters 04:03 Std. Was aber einen nicht statthaften Vergleich entspricht.

Bahnwärteridylle um 1900, Eisenbahnromantik einer vergangenen Bahnepoche. So hatte der Eisenbahnerberuf neben Schicht-und Wechseldienst oder Arbeit im Freien bei Wind und Wetter durchaus auch seine schönen Seiten. Gab es doch gewisse "kleine Freiheiten" im Arbeitsalltag. Waren doch auch solche schmucken Kleinode das Aushängeschild Schöner Bahnanlagen.

Bereits nach 1900 wurden zahlreiche alte Anlagen aus den Anfangsjahren modernisiert. Angefangen vom Oberbau über Gebäude, Anlagen und moderne Signaltechnik. Weiter strebte man eine Vereinheitlichung aller Sparten des Eisenbahnwesens an. Auch stand Wartung und Pflege, sowie ständige Unterhaltung der Anlagen im Vordergrund, nicht nur aus optischen Gründen, auch hatte alles so zu funktionieren wie es sein sollte und vorgeschrieben war. Dafür sorgte auch der Militärstruktur im Eisenbahnbereich. Eine Ausfahrt eines Schnellzuges mit modernem Brückenstellwerk spiegelt die Moderne Eisenbahn vor ca. 100 Jahren wieder. Neben Anlagen und Fahrzeugen würdigte der Maler auch die Wichtigkeit eines Bahnunterhaltungsarbeiters, ohne dessen Arbeit das System nicht funktionieren würde.

Fürsorge der DR im Güterverkehr betreffs des Tiertransportes und des Verlustes der Tiere vor allem im Sommer. Dienstliches Schreiben von 1974. Bei Bedarf wurde selbstverständlich noch ein oder zwei Wagen zusätzlich angehangen. Auch die geforderte Quadratmeterzahl, der Platzbedarf dürfte mit heutigen Zahlen nicht mehr übereinstimmen. Lassen sich doch einige Seiten über modernen Tiertransport eigenartiger Weise im Internet nicht öffnen. Auch die Versorgung der Tiere wurde auf Unterwegsbahnhöfen sichergestellt. So wurde Stroh und Heu mit in den Wagen gegeben, auf Unterwegsbahnhöfen wurde gefüttert und getränkt durch unterwiesesnes Personal bzw. Begleiter. In Saalfeld waren hiervon Transporte von zahlreichen Bahnhöfen betroffen, zu den Schlachthöfen nach Saalfeld selbst, Rudolstadt, Jena und Sonneberg.

Nicht nur im Grenzverkehr war die Staatssicherheit und die Bewaffneten Organe mit von der Partie. Auch mußte 1985 Meldung erstattet werden über den Kontakt mit Bürgern der BRD. Dabei spielte es keine Rolle ob Dienstlich oder Privat. Auch Armeeangehörige die z.B. auf Familienfeiern Kontakte zu BRD Bürgern hatten mußten Meldung erstatten und wurden anschließend "befragt", zum Teil verhört wenn besonderer Verdacht bestand. Auch wurde Devisenschmuckel unterstellt, wenn es vom Onkel 5,00 DM gab. Hierüber mußte auch Meldung erfolgen. Wichtig war keine Begehrlichkeiten des Westkonsumes im Intershop zu wecken. Das blieb den großen Genossen vorbehalten, die hier oft einkauften und ihren DDR Lebensstandard aufbesserten und sonst auf den "Westen schimpften", jeden Montag "Den Schwarzen Kanal" schauten um als Vorzeige Genossen zu gelten und ab dem 09.November 1989 "von Nischd wußten".

Meldung über Westkontakte 1980 eines DR Mitarbeiters mit über 70 Jahre alten BRD Bürgern.

Informationen der Politischen Verwaltung der DR 1974.

Beschwerde eines Fahrgastes 1979 beim Bahnhof Katzhütte. Letztendlich stellte sich im weiteren Schriftverkehr heraus, daß der Genosse der SED Bezirksleitung "bei der Lene" im gegenüberliegenden Wirtshaus vom Bahnhof "versumpft" war.

Auch im Sozialismus stand 1980 der Winter vor der Tür. Der Dienstraum des Fahrdienstleiters konnte nicht geheizt werden, fehlte doch ein 14er Ofenknie das auch im Sommer nicht lieferbar war.

1971 angemahnt, 1973 bestellt, 1975 ausgeliefert...

Ordnung und Sauberkeit auf Bahngelände 1983.

Stempel Muster nur für den Dienstgebrauch 1977.

Ende der 60er Jahre rollte die "Verstaatlichungswelle" in der DDR an. Sämtliche Kleinbetriebe wurden zum VEB, was sich bis in die 70er Jahre hinzog. Oft als Kapitalisten, Ausbeuter, Staatsfeine bezeichnet mußten sich die ehemaligen Chef`s der Firmen der Staatlichen Verordnung beugen, was nicht immer Widerstandslos geschah. Meist Kleinbetriebe die einem Großkombinat unterstanden und ihre Produktionspalette weiter im Sortiment hatten. Die Verstaatlichung trieb Alteigentümer bis zum Selbstmord, was billigend in Kauf genommen wurde zum Wohle des Sozialismus. Mußte man doch mit ansehen wie die Firma zum großen Teil heruntergewirtschaftet oder abgewickelt wurde. Auch alle bisherigen Geschäftspartner unter anderem die DR mußten wie hier 1972 über die neue Rechtsform schriftlich in allen Details informiert werden.

Arbeitskräftemangel bei der DR 1982

Auch bereits in den 60er Jahren...

Kavaliersdelikt oder Straftat 1967 im Schwarzatal.

Ohne Worte...

Feststellung bei Wagenübernahme 1976, dem vorherigen Transportkunden wurden 20,00 Mark zur Herstellung der Besenreinheit durch Beseitigung der Mitarbeiter der Schiefergruben in Rechnung gestellt. Der Mitarbeiter der den Wagen reinigte erhielt davon 10,00 Mark, immerhin...

Kurz und Schmerzlos Handschriftlicher Vermerk über die o.g. 20,00 Mark Reinigungsgebühr.

 

Nach dem Jahr 1990 kam es zur Auflösung zahlreicher Eisenbahnstrukturen in Ost und West. Besonders betroffen waren Kolleginnen und Kollegen in Strukturschwachen Regionen, die um ihren Arbeitsplatz kämpfen mußten. Der Rückgängige Verkehr ließ nicht viel Spielraum für besondere Objekte. Auch die Verwendung jüngeren Rollmateriales war von Bedeutung.  Ein Beispiel hierfür der "PUMA Wagen" des PFA Weiden. So sollten attraktive Fahrzeuge im attraktiven Design entwickelt werden, das auch nicht gerade einfach war, da diese Fahrzeuge auf anderen technischen Entwicklungsstufen basierten. Gerade der erschwerende Ein- und Ausstieg der Wagen hatte seine Tücken und der schwere Rahmen da der Bmhe in seiner Ursprungsform immerhin 40 Tonnen leer brachte. Auch die stabile Konstruktion lies keine Leichtbauweise erwarten. Bis auf den Rahmen mußte alles neu aufgebaut und entwickelt werden.


Spenderfahrzeug war der DR Bmhe Wagen mit Mitteleinstieg Bauart "Halberstadt" Bild Tillig HO Modell.

Anfang der 90er Jahre entwickelte das PFA Weiden den modernen "PUMA Wagen". Ein Werksprospekt zeigt den Wagen in moderner Farbgebung und Design.

Die neue Inneneinrichtung des ehemaligen DR Bmhe Wagens.

Mit dem neuen Farbkonzept der DB AG wurde der Wagen verkehrsrot. Umgebauter "PUMA Wagen" der DB Regio AG in Würzburg am 03.08.2008.

Zum Durchgangswagen wurde ein Steuerwagen entwickelt, der mit Fahrradabteil und 1.Wagenklasse ausgestattet war. Die Wagen der Bauart verkehrten auf der Relation Nürnberg - Würzburg - Frankfurt und Bamberg - Würzburg - Frankfurt. "PUMA Steuerwagen" am 10.03.2019 in Fürth Hbf.

Bis in die Nachkriegsjahre mit der immer stärker werdenden Privaten Automobiliesierung Deutschland`s, war die Eisenbahn das meistgenutzte Fortbewegungsmittel. Um im "Fahrplan Dschungel" zu bestehen gab die DRG und vorher schon einige Länderbahnen Infoblätter und Hefte zum Lesen des Kursbuches heraus. Hier wurde alles genau erklärt Was, Wie und Wo seine Bedeutung hatte. Hierbei gab es Profis, die in Punkto Verbindungen und Fahrpläne auch manchen Eisenbahner das Wasser reichen konnten. Gerade das Ruhrgebiet, Berlin und zahlreiche andere Eisenbahnknoten Deutschland`s hatten es in sich und so half dieser Ratgeber dem kleinen Mann bei seinen Reisevorbereitungen. Kursbuchlesen 1936.

Mit dem steigenden Schienenverkehr, der Einführung moderner Fahrzeuge, Signalsysteme und Moderner Eisenbahnapparaturen und Erhöhung der Geschwindigkeiten mußten Meßwerte und Normen festgelegt werden. Besonders nach dem Vereinheitlichungsprogramm der DR. Hierbei spielten Meßfahrten in zahlreichen Bahntechnischen Belangen eine große und wichtige Rolle. Meßergebnisse wurden benötigt z.B. über Zugkraft, Anfahrgeschwindigkeit, Bremskraft, Bremswege, Lastfahrten, Feststellung der Zughakenbelastung, mit Vorspann-, Zug- oder Schiebelok. Technische Indusi Meßfahrten, Meßungen von Stromabnehmern und Panthographen, Diesel-und E-Messfahrten. Auch Messungen von Radien in Weichen, Gleisbögen spielten eine Rolle sowie Brücken-, Gleis-, Fahrleitungs-und Tunnelmessfahrten und Lastproben. All dies sind erforderliche Messungen im Eisenbahnwesen. Hierzu wurden verstärkt nach 1930 Messwagen bis in die heutige Zeit beschafft und eingesetzt. Sechsachsiger Messwagen 1938.

Blick in den Messwagen 1938 mit seinen damals hochmodernen und empfindlichen Meßapparaturen.

Ordnung muß sein, Auszug der Dienstanweisung für Telegraphen Controlleure 1925.

1992 das Elektronische Bahnzeitalter beginnt.

Einführung der Bahncard mit 50% Ermäßigung 1992.

Interessante Hinweise 1960

...Schon 1989 bei der DR...

Jede Sparte der Saalfelder Eisenbahner hatte seinen Verein, Schlosser Verein, Gartenbau Verein, Eisenbahner Verein, Lokführer Verein e.t.c. Hierzu gab es spezielle Statuten, Regeln und Reglements. Nicht nur dies war bindend für die Mitglieder, auch der Regionale Handel warb hier in den Vereinsstatuten. Werbung alter Saalfelder Geschäfte, die es schon lang nicht mehr gibt.          

Amtliches DR Kursbuch von 1952, die gröbsten Kriegsschäden waren beseitigt. Zum großen Teil wurden die Hauptstrecken nur eingleisig befahren auf Grund von Reparationsabbau. Strecken waren noch unterbrochen und der Betrieb nach Westdeutschland und Westberlin wurde behindert wie und wo es ging trotz Verträgen.
Propaganda Aufdruck 1951
Frachtbrief Stempel 1896