...der Bau geht weiter...
Im derzeitigen Baustadium werden alle Vorbereitungen für den weiteren Ausbau der NBS Nürnberg - Erfurt getroffen. Der Streckenabschnitt von Erfurt bis kurz vor Ebensfeld ist fast fertiggestellt, jetzt beginnen die kompletten Umbauarbeiten zwischen Ebensfeld und Erlangen. Die Arbeiten ab Erlangen bis Nürnberg stehen ebenfalls zum großen Teil vor ihrer Vollendung. Mit der 36 Wöchigen Streckensperrung Lichtenfels - Nürnberg werden alle noch im "Urzustand" sich befindenden Bahnhöfe sowie die Strecke umgebaut. Hier stehen noch erhebliche Arbeiten an.
Vom Herbst 2014 bis März 2015 wurden einige Bilder erstellt, die die Vorbereitungen und derzeitigen Bauarbeiten dokumentieren.
Bilder vom 21.10.2014
Blick durch den Führerstand am 02.03.2015
Technik macht es möglich durch den Führerstand zu fotografieren.
"Einmal Bamberg - Nürnberg - Hin und zurück" am 12.03.2015
Nur der frühe Vogel fängt den Wurm, der Tag beginnt, wenn andere im Zug noch "gemütlich Augenpflege" betreiben ...mit unterschiedlichen Lichtfrequenzen am frühen Morgen.
In Ebensfeld am 26.03.2015
Schlüsselstellung Bahnhof Breitengüßbach
Der ca. 8 km nördlich von Bamberg liegende Bahnhof Breitengüßbach hatte im Verkehr in Richtung Thüringen bereits seit 1895 mit der Eröffnung und Weiterführung der Strecke nach Ebern und weiter nach Maroldsweisach sowie mit Eröffnung der Strecke nach Dietersdorf bei Coburg an der Landesgrenze zu Thüringen bereits Bedeutung gewonnen und es wurden Planungen und Projekte in Erwägung gezogen hier einen weiteren Lückenschluß nach Thüringen zu schaffen.
Erster Lückenschluß wäre die Weiterführung der Strecke ab Dietersdorf nach Lindenau Friedrichshall in Thüringen wo sich bereits ein Bahnanschluß befand mit der 1000 mm Schmalspurbahn nach Hildburghausen, die bereits seit 1888 betrieben wurde. Wurden doch ab 1913 nach Eröffnung der Dietersdorfer Strecke auch Waren und Rohstoffe mittels Fuhrwerken später LKW von Thüringen nach Dietersdorf gefahren oder abgeholt um das Umladen in Hildburghausen zu umgehen oder dann die Waren über die Werrabahn abzutransportieren. Ein preiswerter Gütertransport war die Warenverschiffung im Bamberger Hafen in Richtung Ruhrgebiet oder Nordsee.
Im o.g. Kursbuchkartenauszug wird die Situation der vielen Stichbahnen in Bayern und Preußen deutlich. Zahlreiche Bestrebungen bestanden hier diese Strecken im INteresse der regionalen Wirtschaft, des Tourismus und nicht zuletzt aus Gründen der Wirtschaftlichkeit miteinander zu verbinden. Folgende Projekte wurden angestrebt und verhandelt aber auf Grund der beiden Weltkriege nie verwirklicht.
1.) Bamberg - Dietersdorf - Heldburg - Hildburghausen mit
Umbau des Thüringer Schmalspurabschnittes von 1000
mm auf 1435 mm
2. Bahnknoten Königshofen im Grabfeld mit Anbindung an die
Strecken Hofheim - Haßfurt und Maroldsweisach . Ebern -
Bamberg sowie Anbindung an die Strecke ab Königshofen
nördlich nach Römhild mit Weiterführung nach
Rentwertshausen - Meiningen
3.) Verlängerung der Strecke Coburg - Rodach in Richtung
Heldburg bzw. Hildburghausen
Mit den oben genannten Verbindungsprojekten zeigt sich deutlich, daß hier aus Richtung Bamberg in Richtung Thüringer Landesgrenze und die Weiterführung einer Strecke ab Hildburghausen nach Suhl, wo diese an die Strecke Meiningen - Suhl - Arnstadt - Erfurt angeschloßen worden wäre eine regional bedeutende Strecke hätte entstehen können. Selbst bei Schließung dieser Strecke nach 1945 bis 1990 wäre es durchaus denkbar hier ein solches Projekt der Neuzeit zu konzipieren, was bedeuten würde das in der heutigen modernen Zeit durchaus attraktive Regionalkonzepte auf dieser Linie hätten ausgebaut und entstehen können. Vorallem in den Punkten Energie- , Umwelt- , Landschaftsverbrauch und den anfallenden Kosten wäre bei dieser Trassierung durchaus eine attraktive und moderne Lösung entstanden. Ebenfalls die Nutzung bestehender Bahntrassen und derer zweigleisiger Ausbau sicher nicht in jedem Fall aber kostengünstiger als die komplette Untertunnelung des Thüringer Waldes.
"Spinnen wir den Faden weiter ..."
Linienführung Bamberg - Dietersdorf - Hildburghausen - Neubaustrecke Richtung Suhl mit Anbindung nach Erfurt sowie Neukonzipierung der Linie Coburg - Bad Rodach - Hildburghausen.
Weiterhin wäre es realistisch den Abschnitt Neudietendorf - Schweinfurt zu elektrifizieren.
Regional Option
1. RE Linie Nürnberg - Bamberg - Suhl - Erfurt mit Flügelkonzept von Zugteilen Schweinfurt - Suhl - Erfurt und Coburg - Suhl - Erfurt
2. RE Linie Nürnberg - Bamberg - Schweinfurt - Suhl - Erfurt
3. RE Linie Nürnberg - Bamberg - Lichtenfels - Coburg - Suhl - Erfurt
An diesen Optionen profitieren zahlreiche Städte und Gemeinden in Thüringen und Oberfranken. Mit der Eröffnung der ICE Strecke Nürnberg - Erfurt wird es aller Voraussicht nur den ICE Halt in Bamberg und Erfurt und zweimal täglich in Coburg geben.
Der Hauptreisestrom wird sich immer von München bzw. Nürnberg nach Jena - Leipzig / Halle und Berlin bewegen. Erfurt spielt eine völlig untergeordnete Rolle das zeigen die Umstiege in Saalfeld vom ICE in Richtung Arnstadt - Erfurt. Bedeutungsvoll für Erfurt ist die Achse Leipzig - Frankfurt ohne Zweifel. Mit Ausbau der Strecke Erfurt - Schweinfurt sowie deren Elektrifizierung wäre eine zweite Strecke zur Entlastung des Güterverkehres der Frankenwaldbahn gerade in Richtung Würzburg - Stuttgart entstanden, was den Wiederaufbau der "Berliner Kurve" in Schweinfurt und eine Verbindungsbahn von Rottendorf in Richtung Würzburg Süd zur Folge hätte das Güterzüge ohne "Kopf zu machen" die Strecke durchgehend auf dem Abschnitt Erfurt - Stuttgart hätten befahren können. Weiterhin bräuchten besagte Güterzüge die weitere Strecke Erfurt - Fulda - Gemünden - Würzburg nicht mehr befahren, was ebenfalls eine Entlastung der Strecke Bebra - Fulda - Würzburg nachsichziehen würde. Es ist unumstritten das auch bei den genannten Strecken zahlreiche Investitionen oder Teilneubauten entstehen hätten müßen aber der Gewinn für die Regionen, den Güterverkehr und die Umwelt wäre weitaus höher, nicht nur aus Sicht der Reisenden sondern auch aus Sicht der Eisenbahnbetriebsführung. Realistische Überlegungen wären es Wert gewesen nach 1990 über gewinnbringende Eisenbahnprojekte zwischen Thüringen und Franken nachzudenken.
Abschied vom alten Bahnhof Breitengüßbach am 11.11.2015
Auf den Tag genau ab dem genannten Datum beginnt die Streckensperrung zwischen Lichtenfels und Bamberg. Somit verliert der Bahnhof Breitengüßbach sein altes Flair. Es bleiben uns somit nur die "Erinnerungen auf der Chipkarte".
Die Baumaschinen stehen nicht still, eine Dokumentation am 11.06.2022 zwischen Fürth (Bay.) Hbf und Bamberg....